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Streit mit dem Partner wegen Erziehung: 8 Tipps für mehr Harmonie


Ob es darum geht, wann Dein Kind ins Bett muss, ob es noch das zweite Stück Schokolade essen oder sich beim Einkaufen noch etwas aussuchen darf: In der Kindererziehung zwischen Elternteilen sind Konflikte an der Tagesordnung. Wenn Du und Dein Partner regelmäßig Streit wegen der Erziehung Eures Kindes habt, gilt es Kompromisse zu schaffen. Aber wie funktioniert das am besten? Und ist es ok, Uneinigkeiten vor dem eigenen Kind auszudiskutieren?

1. Mach Deinem Partner keine Vorwürfe

Bist Du anderer Meinung als Dein Partner, wenn es um bestimmte Dinge in der Kindererziehung geht, solltest Du Deinem Partner keine Vorwürfe machen. So ist ein konstruktives Gespräch nicht möglich. Besser ist es, den Partner nicht zu „attackieren“, sondern zu formulieren, was Du Dir wünschst – und zu begründen, warum. Wenn Du zum Beispiel merkst, dass Deinem Kind das zweite Stück Schokolade nicht gut tut, weil es danach aufgedreht ist, kannst Du Deinem Partner das genauso sagen. Und Ihr könnt gemeinsam entscheiden, wie Ihr das in Zukunft handhaben möchtet.

2. Du musst nicht der gleichen Meinung wie Dein Partner sein

Es ist in Ordnung, wenn Du in manchen Dingen eine andere Meinung hast als Dein Partner. Dann ist es nur wichtig, dass Dein Kind das auch weiß. Und dass Du als Elternteil Deine Regeln dennoch konsequent vertrittst. Ob nun Deine oder die Regel Deines Partners angewandt wirst, müsst Ihr gemeinsam entscheiden.

3. Regelmäßig über Uneinigkeiten sprechen

Wenn Du weißt, dass es des Öfteren Uneinigkeiten im Alltag gibt, hilft es, regelmäßig mit Deinem Partner darüber zu sprechen. Setzt Euch zum Beispiel jedes zweite Wochenenden abends zusammen, um zu besprechen, welche Dinge im Alltag gut gelaufen sind und welche nicht. Und findet bestenfalls gemeinsam Lösungen für das, was nicht so gut funktioniert hat.

4. Kleine Konflikte dürfen Kinder mitbekommen

Kinder dürfen lernen, dass Konflikte zum Leben dazugehören. Kleine Konflikte darfst Du mit Deinem Partner also ruhig auch mal am Küchentisch austragen. Lernt Dein Kind, dass man gemeinsam zu einer Lösung kommt, kann das auch gut sein. Dein Kind lernt, dass Papa und Mama an einem Strang ziehen. Wenn Euer Kind schon älter ist, könnt Ihr es auch in Lösungsgespräche einbeziehen. So werden die Wünsche des Kindes berücksichtigt und es fühlt sich respektiert statt bevormundet.

Mündet der Konflikt aber in einem Streit, ist es besser, Ihr verschiebt das Gespräch und diskutiert die Auseinandersetzung später aus – ohne Beisein des Kindes. Reißt Euch zusammen und schreit Euch nicht in Anwesenheit des Kindes an. Das macht ihm Angst und es versteht vielleicht noch nicht, dass Ihr Euch bald wieder vertragen werdet.

5. Konflikte nicht umschiffen

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Du weißt genau, dass Dein Partner es nicht erlauben würde, wenn Dein Kind noch ein zweites Stück Schokolade isst. Gibst Du es trotzdem Deinem Kind und sagst: „Aber verrate es nicht Papa“, umgehst Du den Erziehungskonflikt. Du lädst stattdessen die Last auf Deinem Kind ab. Besser ist es, dazu zu stehen, dass Du die Regel Deines Partners nicht eingehalten hast und mit ihm darüber zu sprechen.

6. Beide Methoden zeitweise testen

Nicht immer lösen Gespräche Konflikte. Und nicht immer ist die eigene Meinung auch die richtige. Um Auseinandersetzungen langfristig entgehen zu können, kann es hilfreich sein, zeitweise Mamas oder Papas Regeln zu testen: Eine Woche lang geht Dein Kind um 19 Uhr ins Bett, eine Woche lang um 20 Uhr. So wird in der Praxis deutlich, was wirklich besser für Dein Kind ist und was im Familienalltag besser funktioniert. Danach wird festgelegt, wie die Handhabung in Zukunft verläuft.

Wichtig ist hierbei allerdings auch, solche Erziehungs-Regeln nicht als statisch anzusehen, sondern immer mal wieder zu hinterfragen. Mit zunehmendem Alter verändert sich Dein Kind, und was heute gut funktioniert, kann in ein paar Monaten zum Problem werden – oder umgekehrt.

7. Auch mal Kompromisse eingehen

Natürlich solltest Du bestenfalls in Deinen Entscheidungen nicht sprunghaft sein und zu ihnen stehen. Manchmal kann es aber hilfreich sein, auch mal die Entscheidung des Partners anzunehmen und sie nicht immer – aus Prinzip – anzufechten. „Ich bin zwar anderer Meinung, aber heute machen wir es mal, wie Du es Dir wünschst.“ Das zeigt, dass Du die Meinung Deines Partners respektierst, aber ihr nicht zustimmst. Und das ist ab und zu völlig okay.

8. Wenn gar nichts hilft: Hilfe suchen

Wenn es zwischen Dir und Deinem Partner in Erziehungsfragen dennoch regelmäßig zum Streit kommt und ihr gemeinsam keine Lösungen findet, kann es helfen, sich professionell unterstützen zu lassen. Sogenannte Elterntrainings bieten Hilfestellungen für Konfliktlösungen und können Ursachen für Auseinandersetzungen aufdecken und im besten Falle aus der Welt schaffen. Liegt der Grund in Problemen der Beziehung begraben, kann auch eine Paartherapie helfen.

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5 Kommentare zu “Streit mit dem Partner wegen Erziehung: 8 Tipps für mehr Harmonie

  1. Hallo zusammen, ich habe vor 10 Jahren eine Frau mit 3 Kindern geheiratet und war somit bereit, den Erlös vieler Jahre Arbeit mit ihnen zu teilen. Dafür muss ich mir von den Kindern die schlimmsten Schimpfwörter anhören. Dass ich ein Idiot sei, höre ich mir fast täglich an. Die anderen Wörter sind viel, viel schlimmer, so, dass ich sie nicht wiederholen kann. Nun frage ich mich in aller Demut, ob ich wirklich ein Idiot sein kann, wenn ich immerhin ziemlich locker das Medizinstudium geschafft habe. Wenn ich mich wage, mal die Kinder zurecht zu weisen, bekomme ich keine Unterstützung, sondern die Kinder. Zum Beispiel steht Herr Pascha- Sohn vom Tisch auf ung geht an seinen PC. Seinen Teller abräumen oder auch mal was wegräumen fällt ihm nicht ein. Wenn ich dann frage, wen er heute für diese Arbeiten festlegt, wir mir sofort vor den Kindern vorgeworfen, dass ich ja auch mal was stehen gelassen habe. Aus meiner Sicht sagt sie damit, dass er meine Kritik nicht von jemandem annehmen nuss, der nicht vollkommen ist und so weiter machen darf, was er auch tut.

  2. Madlen, Fabio

    Ihr werdet von eurem Partner ignoriert und/oder nicht bei der gemeinsamen Kindeserziehung ernst genommen? Ich würde mir einen anderen Partner suchen. Jemanden der mich respektiert und ernst nimmt.
    Die Partnerschaft soll die Erziehung erleichtern und nicht alles auf einer Schulter lasten. Wer alles durchgehen lässt dem ist die Belastung zu hoch. Wenn dann nichtmal der Partner unterstützen darf, kann auf diesen auch verzichten.

  3. Hallo Fabio,
    Mir geht es ähnlich wie Dir, mein Partner ist mit seinen zwei Jungs zu uns gezogen und die beiden haben auch nur das Handy im Kopf, Tag und Nacht, ich wiederum habe eine kidsapp installiert wo ich die Zeiten einschränke, grad in der Schulzeit, weil sie sehr sehr schwer bis gar nicht aus dem Bett kommen und sich kaum noch an der Luft bewegen würden.
    Mein Partner weiß um das Problem das die Jungs nicht aufstehen und findet die app blöd und lässt das Handy 24/7 dudeln, teilweise selbst beim Essen am Tisch. Ich fühl mich Schecklich gestresst dabei und so kommt es oft zum Streit. Lösungen finden wir keine das jeder sich wohl fühlt und er fühlt sich natürlich immer angeklagt. Gespräche enden oft mit versprechen aber die Praxis ist dann wieder eine andere.

    1. Hey,

      Ich verstehe dich da total, ich habe das selbe problem mit meiner partnerin und ihrem 9jährigen sohn, der sprach, lern und motorik probleme hat. Sein lebensinhalt besteht gefühlt nur aus handy, tablet und Pc. Sein Spielzeug im zimmer ist quasi überflüssig, da es maximal angerührt wird, wenn er mal klar gesagt bekommt, das er nicht ans handy, pc oder tablet darf, dies geschieht aber vllt 1 bis 2mal im monat. Der sohn geht nirgends alleine hin, spielt nie draußen, kann keine sozialen kontakte zu anderen kindern aufbauen, da er augenscheinlich vor ihnen flüchtet! Er hängt permanent an mamas rockzipfel, grundnahrungsmittel bei dem kleinen sind süßes, weizenmist, Ketchup, chips, nutellabrot, cornflakes und milch. 22 uhr ins bettgehen am Wochenende/ferien finde ich ebenfalls unnötig, da das zu bett bringen immer wieder Unruhe in die Abendruhe bringt. Meine partnerin kann mir auch keinen plausiblen grund liefern, warum sie ihm die digitalen medien nicht mal entzieht, sodass er anfangen müsste, mal mit seinem spielzeug zu spielen, oder warum er beim essen immer am tablet sein muss… ich würde komplett anders bei ihm vorgehen und mehr auch zur selbstständigkeit „zwingen“, denn er kann die dinge will aber lieber das mama ihm alles macht und überall mit hingeht. Es ist teilweise wirklich super nervig, das meine Partnerin ihren Sohn gefühlt in watte packt und vor den digitalen Medien parkt! Für mich ist das total schlimm, auch Gespräche führen kurzweilig zu veränderungen nach 1 Woche fällt man ins alte schema zurück!

  4. Ich bin Stiefvater von 2 jungs habe selber noch 2 Mädchen ,eine Tochter lebt bei mir, ich möchte mal wissen ob es von mir schlecht ist wenn ich zum Beispiel sage auf Toilette muss man nicht mit Handy gehen oder zum Duschen, ich darf auch nicht sagen bitte hängt das Handtuch wieder an den Platz sofort wenn ich was sage geht meine Partnerin wieder auf mich los mit las sie sie dürfen Handy schauen im Klo usw. Bei meinen Kinder ist es auch sich an dieregeln halten.
    Bin ich wirklich so schlimm wenn ich mal was sage ?
    Ich würde gern das auch mal gemeinsam mit meiner Partnerin und den Kinder besprechen aber sie sagt dann nein brauchen wir nicht das ist mein Problem lass mich in Ruhe dich geht das nichts an.
    Ich bin jetzt seit fast 5 Jahren ihr Stiefvater und hab immer mit ihren Kinder was unternommen ich bin immer gut ausgekommen versuche nur bisschen mit zu erziehen ist das so schlimm?
    Ich will einfach das sich an regeln gehalten wird weil es im Leben nicht einfacher wird oder sehe ich das falsch.

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