richtiger umgang mit wut bei kindern

Umgang mit Aggression und Wut bei Kindern


Der richtige Umgang mit Wut bei Kindern ist nicht leicht. Um die Wut Deines Kindes adäquat handhaben zu können, solltest Du verstehen, was in ihm vorgeht, wenn es so richtig tobt. Was möchte es Dir vermitteln? Woran fehlt es ihm in der Situation? Wie Du richtig mit Wut bei Kindern umgehst, erkläre ich Dir hier.

Wo liegen die Ursachen von Wut?

Wütendes, trotziges und zorniges Verhalten liegen nah beieinander. Meistens treten diese Gefühle als Reaktion auf eine erlebte Frustration auf. In Folge einer Strafe, Mahnung oder Nicht-Beachtung – die Auslöser eines Wutausbruchs können variieren. Ob es ein nicht ausgehändigter Keks, das Ende der Spielzeit oder das ungeliebte Zähneputzen ist: Manchmal geht es hoch her.

6 Gründe, warum Dein Kind wütend wird

Überforderung

Der Tag im Kindergarten ist durch viele Reize, Anforderungen und neue Erlebnisse geprägt. Darüber hinaus soll sich Dein Kind an Regeln halten und die besten Leistungen erbringen. Es ist kein Wunder, wenn Dein Schatz zu Hause platt ist und mit Wut seine Überforderung signalisiert. Gönnt Euch als Prävention für den richtigen Umgang mit Wut bei Kindern einfach einmal ein paar Pausen im Alltag.

Unabhängigkeitsentwicklung

Im Alter von 2,5 – 3 Jahren versucht Dein Kind den eigenen Willen durchzusetzen und sein Verhalten auszutesten. Dabei wird auch Schreien, Toben und Weinen eingesetzt, um ans Ziel zu gelangen.

Überschüssige Energie

Durch enge Lebensräume, langes Sitzen und wenige Möglichkeiten sich auszutoben, muss die überschüssige Kraft Deines Kindes irgendwann raus. Gebe Deinem Nachwuchs ausreichend Zeit zum Rumtollen. Das hilft präventiv. So entsteht der nächste Wutausbruch vielleicht gar nicht erst.

Frustration

Bekommt Dein Schatz häufig Kritik oder wird mit dem kleinen Geschwisterkind verglichen, taucht trotziges Verhalten auf. Als richtige Reaktion kannst Du versuchen, den Fokus auf die Stärken Deines Kleinen zu lenken und die Selbstwirksamkeit zu fördern.

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Vorbilder aus den Medien

Mediale Rollenvorbilder, die unmöglich zu erreichen sind und ein Alltag, der nicht der Normalität entspricht, sind nicht unbedingt positive Erlebnisse für Deinen Kleinen. Außerdem wird in Filmen, Comics und anderen Medien häufig geschrien und Gewalt als Streitmittel gezeigt. Solches Verhalten könnte Dein Kind imitieren. Deshalb ist Medienkonsum bei Kleinkindern generell schwierig.

Richtiger Umgang mit Wut bei Kindern: 5 Strategien

Klare Regeln

Fest definierte Familienregeln dienen der Orientierung und Kontrolle. Beim Thema Wut ist es ratsam, wenn Du gemeinsam mit Deinem Kind überlegst, welche Verhaltensweise angemessen sind (z. B.: »Jeder darf wütend werden, aber diemand darf die Wut an anderen auslassen.«; »Wir beschimpfen Niemanden!«). Außerdem solltest Du Deine Vorbildfunktion dabei im Augen behalten.

Vorbeugen

Du bist die Expertin für Dein Kind und kennst Situationen, die zu Wutausbrüchen führen. Als richtiger Umgang mit Wut bei Kindern, kannst du im Vorhinein abzusehende Konfliktmomente besprechen. Überlegt, welches Verhalten Dein Nachwuchs zeigen soll, welche Hilfe benötigt wird und welche positiven Folgen es hat, wenn er oder sie nicht ausrastet oder schreit.

Erwünschtes Verhalten belohnen

Es ist unumgänglich, dass aggressive Verhaltensweisen Deines Kindes Folgen haben. Nur so lernt dein Kind mit negativen Gefühlen umzugehen. Belohne dagegen richtiges Verhalten.

Beruhigung und Selbstkontrolle zu Zweit üben

Überlegt gemeinsam, was Deinem Kind hilft, wieder runterzufahren, wenn Situationen kritisch werden. Kleine „Wutbändiger“, wie ein Wutball, ein Boxsack oder ein Trampolin können dabei sehr hilfreich sein. So traininert ihr im Team einen richtigen Umgang mit Wut.

Rollenvorbild

Du als Mama bist das größte Vorbild für Deinen Schatz. Mache Dir eigene Verhaltensweisen in brenzligen Situationen bewusst und zeige Deinem Kind den richtigen Umgang mit Wut.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Power bei den spannenden Entwicklungsschritten Deines Kindes. Ich hoffe, es war der ein oder andere wertvolle Tipp und viele passende Ideen für Dich dabei, wie Du mit kleinen Wutausbrüchen Deines Schatzes umgehen kannst. Hast Du weitere Ideen zum richtigen Umgang mit Wut bei Kindern? Dann freuen wir uns in den Kommentaren darüber! :)

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Ein Kommentar zu Umgang mit Aggression und Wut bei Kindern

  1. Ich halte wenig davon, „richtiges“ Verhalten zu belohnen und „falsches“ Verhalten zu bestrafen – das ist mir zu nahe an Dressur. Statt dessen versuche ich, dem Kind dessen Wut durchaus zu erlauben, solange dabei nichts kaputt geht. Und wenn es aggressiv wird, setze ich klar meine Grenzen, aber ich bestrafe das Kind nicht. Ansonsten bin ich dabei, nehme seine Gefühle ernst, spiegle sie (so gut ich kann). Unter jeder Wut und Aggression steckt die Hilflosigkeit und Ohnmacht des Kindes. Meine Meinung.

    Wen es interessiert, es gibt ein gutes Online-Webinar zum Thema „Umgang mit Wut und Aggression bei Kindern“, geleitet durch erfahrene Familienberater.

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