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Vorzeitiger Blasensprung: Mutter und Kind in Gefahr


Normalerweisereißt die Fruchtblase, in der sich ein Baby befindet, erst kurz vor oder während der Geburt. Ein vorzeitiger Blasensprung bedeutet, dass sich die Fruchtblase weitaus früher geöffnet hat und dass Mutter und Kind in Gefahr sein können. Ein Arztbesuch ist unerlässlich.

Was ist ein vorzeitiger Blasensprung?

Ein vorzeitiger Blasensprung bezeichnet eine Komplikation während der Schwangerschaft. Die Fruchtblase, auch Eihaut genannt, reißt hier dann Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Das Baby, das bisher durch diese dünne Haut von den Einflüssen der Außenwelt abgeschirmt war, kann dadurch in Kontakt zu bakteriellen Erregern aus der Scheide kommen und sich infizieren. Auch kurz danach einsetzende Wehen sind keine Seltenheit.

Von einem sogenannten frühzeitigen Blasensprung spricht man übrigens, wenn die Fruchtblase reißt, bevor der Muttermund vollständig geöffnet ist, also relativ früh im Geburtsverlauf. Ein verspäteter Blasensprung ist sehr, sehr selten. Dabei wird das Baby in der intakten Fruchtblase geboren und diese wird erst von Ärzten oder Hebamme geöffnet. „Normal“ ist, dass die Fruchtblase dann platzt, wenn Muttermund vollständig geöffnet ist. Ein frühzeitiger oder verspäteter Blasensprung sind übrigens in der Regel völlig unproblematisch.

Wie gefährlich ist ein vorzeitiger Blasensprung?

Bei etwa jeder fünften Schwangeren kommt ein solcher vorzeitiger Blasensprung vor. Nicht alle davon sind problematisch, mindestens 1/4 der Betroffenen können ihr Baby ganz normal und termingerecht zur Welt bringen. Grundsätzlich gilt: je früher, desto problematischer, weil Schwangere und Baby in Gefahr sein können. Wichtig ist, dass Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen und sich untersuchen lassen.

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Wie erkennt man einen vorzeitigen Blasensprung?

Klares Anzeichen für einen vorzeitigen Blasensprung ist das Austreten von Fruchtwasser aus der Scheide. Je nach Lage und Größe des Kindes kann dies tröpfchenweise oder schwallartig passieren. Den Unterschied zum Urin merkt man darin, dass man das Fruchtwasser nicht aufhalten kann. Außerdem kann man mithilfe von PH-Werten bestimmen, worum es sich bei der Flüssigkeit handelt.

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Auf dem Weg zum Arzt ist ein Liegendtransport wichtig, um das Risiko eines Nabelschnurvorfalls zu vermeiden. Bei einem Nabelschnurvorfall wird die Nabelschnur zwischen dem Kopf des Babys und dem Becken der Schwangeren eingeklemmt. Dadurch wird die Versorgung des Babys mit Sauerstoff möglicherweise erheblich eingeschränkt und das Baby stark gefährdet.

Die Diagnose eines vorzeitigen Blasensprungs ist teils recht schwierig, wenn nur wenig Fruchtwasser abgegangen ist. Ein Ultraschall kann Aufschluss darüber geben, ob die Fruchtwassermenge in der Fruchtblase vermindert ist. Ein PH-Test kann ebenfalls Hinweise geben, genauso wie eine Untersuchung des Scheidensekrets.

Was führt zu einem vorzeitigen Blasensprung?

Ursache ist meist eine bakterielle Infektion im Vaginalbereich, auch Amnioninfektionssyndrom (AIS) genannt, die bis zur Fruchtblase aufsteigt. Dabei kann es sich um verschiedene Erreger handeln, meist sind es jedoch Streptokokken oder Chlamydien. Als Folge der Infektion werden Stoffe (Prostaglandinen) freigesetzt, die die Eihülle aufweichen und so zum Reißen bringen.

Eine Erhöhung des Drucks im Innenbereich der Fruchtblase, z.B. durch vorzeitige Wehen oder eine Mehrlingsschwangerschaft, kann ebenfalls zum vorzeitigen Blasensprung führen. Auch frühere Ausschabungen oder Schwangerschaftsabbrüche erhöhen das Risiko, einen vorzeitigen Blasensprung zu erleiden.

Eine Fruchtwasserpunktion, bei der im Rahmen der Pränataldiagnostik eine Nadel in die Eihaut eingeführt wird, kann der Auslöser dafür sein, das die Fruchtblase vorzeitig platzt.

Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Nikotin und Alkohol, sowie Mangelernährung. Auch häufige gynäkologische Untersuchungen, mangelnde Vaginalhygiene und Blutungen während der Schwangerschaft werden als Risikofaktoren betrachtet.

Therapie: Was passiert nach einem Blasensprung?

Durch die gerissene Eihaut besteht das Risiko einer Frühgeburt oder einer Blutvergiftung der Mutter. Wenn eine vaginale Streptokokken-Infektion nachgewiesen wird, kann es sein, dass die Ärzte sofort die Geburt einleiten, um das Leben der Mutter zu retten. Liegt keine Infektion vor, werden vorsorglich Antibiotika und gegebenenfalls Wehenhemmer verabreicht, um das Kind möglichst lange im Mutterleib zu behalten. Nach der 34. Schwangerschaftswoche wird in der Regel nichts mehr unternommen, sofern keine Infektion vorliegt. Mutter und Kind werden engmaschig kontrolliert und die einsetzende Geburt wird abgewartet.

Über das genaue Vorgehen entscheidet immer der behandelnde Arzt.

Wie kann man vorbeugen?

Grundsätzlich kann man einen vorzeitigen Blasensprung nicht verhindern. Eine gesunde Lebensweise und Ernährung, genügend Bewegung und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin verringern jedoch das Risiko geringfügig.

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