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Wann schläft das Baby durch?


Die meisten Eltern stellen sich wohl die Frage: „Wann schläft das Baby endlich durch?“ Mein Sohn schlief erst mit 2,5 Jahren durch und ich hätte es wohl auch keine Nacht länger durchgehalten. Im Nachhinein sehe ich meine Fehler, die mich in einen Teufelskreis gebracht haben. Ich hatte mir irgendwie angewöhnt, meinem Sohn direkt eine Flasche zu geben, wenn er nachts wach wurde. Tja, das führte natürlich dazu, dass er dementsprechend oft eine volle Blase hatte und kurze Zeit später wieder wach wurde. Ich wickelte ihn und gab ihm die nächste Flasche. So schlief mein Sohn sehr selten mehr als 2 Stunden am Stück, bis er 2,5 Jahre alt war. 

Realistische Erwartungen stellen

Der Begriff des Durchschlafens ist sehr subjektiv. Vielleicht bedeutet es für Dich, dass ein Kind die komplette Nacht bis zum Morgen schläft. Als mein Sohn klein war, wäre ich schon froh gewesen, wenn er mal 4- 6 Stunden am Stück geschlafen hätte. Man könnte die Frage also auch anders formulieren: “Ab wann entwickelt das Baby einen Schlafrhythmus?” Gerade Neugeborene schlafen auch tagsüber sehr viel. Dein Baby muss erst einmal lernen, was Tag und Nacht ist und dass es in der Nacht länger schläft als tagsüber. 

Um das Ganze vor allem entspannter für Dich zu gestalten, solltest Du realistische Erwartungen an das Thema “Schlafen” haben. Wenn Du Dich mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin nachts mit dem Aufstehen abwechseln kannst, ist das perfekt. Wenn nicht, versuche tagsüber Pausen für Dich einzubauen, um (halbwegs) fit zu bleiben. Und denke immer daran: “Es ist nur eine Phase, das wird besser.” Zumindest war das immer mein Mantra. 

Baby schläft durch? Für Neugeborene fast unmöglich

Besonders für Neugeborene ist Schlaf extrem wichtig, denn während des Schlafens passieren viele Reifungsprozesse in dem kleinen Körper. Es ist aber völlig normal, dass Neugeborene alle 2 Stunden wach werden, weil sie Hunger haben. Da macht Dein Baby auch in der Nacht keine Ausnahme. Du wirst aber dabei zusehen können, wie die Abstände zwischen dem Essen immer größer werden. Das ist natürlich auch wieder von Baby zu Baby unterschiedlich. 

Wie viel Schlaf braucht mein Baby?

AlterSchlafgewohnheiten
1. Monat Dein Baby schläft jetzt etwa 16,5 Stunden am Tag. Wie schon erwähnt, kann Dein Baby jetzt Tag und Nacht noch nicht unterscheiden. Aber auch hier gibt es Unterschiede: manche Babys brauchen nur 13 Stunden Schlaf, während andere sogar 20 Stunden am Tag schlafen. 
2. – 6. MonatIn dieser Zeit passt sich Dein Baby langsam einem Tag- und Nachtrhythmus an. Dein Baby wird jetzt im besten Fall nachts immer länger am Stück schlafen. Gleichzeitig werden die Schlafphasen tagsüber immer kürzer und seltener. Ab dem 6. Monat lässt es nachts vielleicht sogar schon eine Zwischenmahlzeit aus und schläft deshalb vielleicht sogar schon 6 Stunden am Stück. Jetzt braucht Dein Baby etwa 15 Stunden Schlaf am Tag. (plus/minus 3 Stunden)
7. – 12. MonatJetzt kannst Du vielleicht schon einen verlässlichen Schlafrhytmus erkennen. Außerdem schläft Dein Baby jetzt hauptsächlich nachts. Zwischen dem 7. und 12. Monat braucht Dein Baby etwa 14 Stunden Schlaf (plus/minus 2,5 Stunden) Achte darauf, dass Dein Baby tagsüber nicht zu viel schläft, denn dementsprechend schläft es nachts weniger. 
im 2. LebensjahrIn dieser Zeit wird sich Dein Kleinkind wahrscheinlich von seinem Vormittagsschlaf verabschieden. Dann bleibt tagsüber nur noch der Mittagsschlaf übrig. Dein Kind schläft jetzt etwa 13,5 Stunden (plus/minus 2 Stunden), und das hauptsächlich in der Nacht. 
im 3. – 4. LebensjahrEs kann sein, dass Dein Kind sich jetzt auch den Mittagsschlaf abgewöhnt. Jetzt reichen Deinem Kind 12 Stunden Schlaf am Tag. 

Rythmus und Rituale

Wenn Du Mutter oder Vater bist, weißt Du, dass das Schlafverhalten Deines Kindes auch kurzerhand umgeworfen werden kann. Dann zum Beispiel, wenn eine längere Autofahrt oder ein aufregender Besuch bei Oma oder ein Ausflug dem Ganzen in die Quere kommt. Versuche so gut wie möglich Eure Rituale und den Tagesrhythmus beizubehalten. 

Wenn Du Dir unsicher bist, ob Dein Baby genug Schlaf bekommt, kannst Du das an seinem Verhalten sehen. Ein ausgeschlafenes Baby ist in der Regel zufrieden (obwohl es noch viele Gründe für Babys Unmut geben kann). Aber vor allem ist es in den Wachzeiten auch wirklich wach: das heißt es ist interessiert an seiner Umwelt.

 

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Gründe, warum Dein Baby nicht durchschläft

Es gibt viele Gründe dafür, dass Dein Baby nicht durchschläft. Einer der wahrscheinlichsten Gründe ist, dass es das noch nicht kann. Aus dem einfachen Grund, dass sein Gehirn noch nicht so weit entwickelt ist. Außerdem hat Dein Baby einen kleinen Magen und braucht deshalb einfach öfter Essen. Falls Du ein Baby hast, dass schon zeitig durchschläft, achte darauf, dass es trotzdem genug zu Essen bekommt. Solange Dein Kind aber gesund und normalgewichtig ist, musst Du es nicht zum Essen wecken. 

Gründe, für Rückschläge

Es gibt außerdem die Chance, dass Dein Baby endlich durchschläft, doch auf einmal wird es nachts wieder wach. Und das obwohl Du Dich so über ruhigere Nächte gefreut hast und Dich fast wieder wie ein Mensch gefühlt hast. Das ist anstrengend und ärgerlich, aber völlig normal. Vor allem während der Wachstumsschübe braucht Dein Kind wieder mehr Nahrung und ist generell unruhiger. Es wird also wach, weil es einfach mehr Hunger hat. Es kann auch daran liegen, dass Dein Kind seine Zähne bekommt oder weil der Tag besonders aufregend war und in der Nacht verarbeitet wird. 

Welche Rolle spielen Gewohnheiten und Rituale?

Umso mehr sich das Gehirn Deines Babys entwickelt, desto mehr kann es langsam auch Muster erkennen. Mit etwa 5 Monaten merkt es sich Dinge und hat dementsprechend sogar schon Erwartungen. Es verknüpft Dinge und Gewohnheiten miteinander. So kann Dein Baby auch schon eigene Gewohnheiten entwickeln. Jetzt ist eine gute Zeit, um Einschlafrituale zu etablieren. Sie geben Deinem Baby Orientierung und Sicherheit. Und sie erleichtern nicht nur Deinem Baby das Einschlafen, sondern auch Dir. Der Tag des „Durchschlafens“ rückt näher.

7 Tipps damit das Baby bald durchschläft

Nun stellst Du Dir vielleicht die Frage, was Du tun kannst, um Dein Baby beim „Schlafen lernen” zu unterstützen? 

  1. Regelmäßiger Tagesablauf: Den meisten Kindern hilft es, wenn sie jeden Tag zu ähnlichen Zeiten aufstehen, essen und eben auch schlafen.
  2. Einschlafrituale: Es macht Sinn, wenn Du die letzte Stunde vor dem Einschlafen schon ruhig und stressfrei gestaltest. Das hilft Deinem Kind runter zu kommen. Außerdem kannst Du ein Einschlafritual, das zu Deinem Kind und Dir passt, entwickeln. Das könnte das abendliche Geschichtenerzählen oder Kuscheln sein. Schon im Alter von 5 Monaten kannst Du damit beginnen. Wichtig ist, dass das Ritual am besten täglich stattfindet und Ruhe und Geborgenheit vermittelt. 
  3. Noch wach: Probiere Dein Kind nach dem Einschlafritual noch wach ins Bett zu legen. So kann es sich an das Einschlafen alleine gewöhnen. Und nach Deiner ungeteilten Aufmerksamkeit während des Einschlafrituals, kann es dann entspannt einschlafen. 
  4. Kuscheltier: Manchen Kindern hilft es, wenn sie immer ein bestimmtes Kuscheltier, eine Kuscheldecke, ein Schmusetuch oder ähnliches mit ins Bett nehmen. Das gibt ihnen Sicherheit und das Gefühl von Geborgenheit. Auch Spieluhren sind eine gute Möglichkeit. Außerdem kann es mit dieser “Einschlafhilfe” lernen, alleine einzuschlafen. 
  5. Gewohnheiten entwickeln: Lasst Euch Zeit, wenn es darum geht die Schlafsituationen umzustellen. Egal, ob Dein Baby mit im Familienbett schläft oder in seinem eigenen Zimmer. Wenn sich die Schlafsituation ändert, gib ihm mindestens 1 Woche Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Auch an Rituale und Gewohnheiten muss sich Dein Kind erst gewöhnen. Und das dauert bei jedem Kind unterschiedlich lang.
  6. “Störfaktoren” verstehen: Es kann immer wieder Gründe geben, warum Dein Kind auf einmal nicht mehr gut schläft. Versuche zu verstehen, was der Grund für den unruhigen Schlaf ist. Das können zum Beispiel wachsende Zähne, ein Entwicklungsschub, Umzug, Start der Krippe oder ein besonders eindrucksvoller Tag sein. Das kennst Du vielleicht auch von Dir selbst. Wenn Du diese “Störfaktoren” verstehst, hilft es Dir entspannter während einer schlaflosen Nacht zu bleiben. Das gibt Dir auch die Gelassenheit Dein Kind zu beruhigen, sodass es schnell wieder einschläft.
  7. Ausreichend Ruhepausen: Oft schlafen besonders kleine Kinder nachts besser, wenn sie auch tagsüber immer mal wieder eine Ruhepause machen. Das muss nicht unbedingt der Mittagsschlaf sein. In der Regel reicht es auch, wenn man sich (am besten gemeinsam) mit dem Kind mal eine halbe Stunde auf das Sofa legt und kuschelt oder ein Buch liest. 
  8. Körpersprache lesen: Wenn Du merkst, dass Dein Kind langsam müde wird, solltest Du mit dem Einschlafritual beginnen. Denn wenn Du zu lange wartest, um Dein Kind ins Bett zu bringen, kann es so übermüdet sein, dass es am Ende nicht mehr schlafen kann und will. 

Einschlafhilfen im Video von Hebamme Anna-Maria

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Es gibt jede Menge Tipps und Ratschläge, die man als neue Eltern bekommt. Lass Dich nicht entmutigen, auch Dein Kind wird irgendwann durchschlafen. Versuche bis dahin so entspannt wie möglich zu bleiben und gib Deinem Kind die Zeit die es braucht. Und eines kann ich Dir sagen: Die Nacht in der ich am aller schlechtesten geschlafen habe, war die Nacht, in der mein Sohn das erste Mal durchgeschlafen hat.


Was hast Du für Erfahrungen gemacht? Wann hat Dein Kind durchgeschlafen? Oder wartest Du noch darauf? Teile Deine Erfahrungen gern mit uns in den Kommentaren.

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