Neugeborenen Screening

    Was ist das Neugeborenen Screening?


    Das Neugeborenen Screening ist ein sehr sinnvoll konzipiertes Programm zur Früherkennung von Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen beim Neugeborenen. Auch wenn Euer Herz schmerzt, wenn Euer Kind in die Ferse gestochen wird, hat dieser kleine Nadelstich schon viele Familien vor größeren Leid bewahrt. Was genau das Neugeborenen Screening ist, möchte ich Euch jetzt erklären.

    Müssen wir als Eltern dem Neugeborenen Screening zustimmen?

    Ja, die Teilnahme am Neugeborenen Screening ist freiwillig und Ihr als Eltern müsst damit einverstanden sein. Bevor die Blutentnahme erfolgt, bekommt Ihr ein kleines Infoblatt, auf dem noch einmal alles ganz genau beschrieben steht. Auf diesem Infoblatt müsst Ihr Euch dann durch eine Unterschrift einverstanden erklären.

    Warum solltet Ihr dem Neugeborene Screening zustimmen?

    Zum Glück kommen die meisten Kinder gesund zur Welt. Leider gibt es Erkrankungen, die nicht durch äußerliche Zeichen erkennbar sind und unbehandelt zu Organschäden, geistigen und körperlichen Behinderungen oder gar zum Tode führen können. Das Neugeborenen Screening testet auf solche nicht äußerlich erkennbaren Erkrankungen, nämlich auf insgesamt 14 angeborene Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen. Dadurch, dass Säuglinge so frühzeitig getestet werden, steigt die Früherkennungsrate deutlich. Damit verbessert sich die Chance, dass diese Kinder, trotz ihrer Krankheit, ein normales Leben führen können.

    Wie häufig treten diese angeborenen Erkrankungen auf?

    Es ist circa eins von 1200 Neugeborenen von den getesteten Erkrankungen betroffen. Die häufigsten Krankheiten sind zum Beispiel das Androgenitale Syndrom, die Hypothyreose oder die Phenylketonurie.

    Wann und wie wird die Untersuchung durchgeführt?

    Beim Neugeborenen Screening werden die Erkrankungen über das Blut des Babys getestet. Das Blut sollte zwischen der 36. und 72. Lebensstunde entnommen werden. Auch bei einer ambulanten Entlassung wird zu der Untersuchung geraten, muss aber auf jeden Fall durch den Kinderarzt oder die Hebamme wiederholt werden, da es vorkommen kann, dass eine vorliegende Erkrankung vor der 36. Lebensstunde noch nicht erkannt werden kann. Falls Ihr eine ambulante Geburt plant, informiert Euch bitte im Voraus bei Eurer Hebamme oder Eurem Kinderarzt, wo ihr das Neugeborenen Screening zum richtigen Zeitpunkt abnehmen lassen könnt. Das Blut, das für das Neugeborenen Screening gebraucht wird, wird aus der Ferse entnommen. Das heißt in die Ferse wird mit einer kleinen Lanzette gestochen und das Blut auf eine Testkarte getropft, getrocknet und in ein für das Neugeborenen Screening zugelassenes Labor geschickt.

    Keine Nachricht – gute Nachricht

    Wenn die Untersuchung Hinweise auf eine Erkrankung beim Kind ergeben, werden die Eltern sofort benachrichtigt. Unauffällige Ergebnisse werden der Klinik, dem Kinderarzt oder der Hebamme mitgeteilt, jedoch die Eltern nicht explizit informiert.

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    Was passiert bei einem auffälligen Untersuchungsergebnis?

    Das Ergebnis ist noch keine ärztliche Diagnose! Abhängig vom Ergebnis werden auffällige Befunde entweder durch ein erneutes Screening kontrolliert oder weitere diagnostische Untersuchungen durchgeführt. Spricht auch diese Kontrolle bzw. Untersuchung für eine Erkrankung, sollte das Kind unverzüglich in einer für Stoffwechsel- bzw. Hormonstörungen spezialisierte Kinderklinik vorgestellt werden. Ich kann nur allen Eltern raten, das Neugeborenen Screening durchführen zu lassen. Seid Ihr Euch nach wie vor unsicher oder habt noch Fragen, könnt Ihr diese schon im Vorfeld mit Eurem Kinderarzt oder Eurer Hebamme klären.

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