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Wochenfluss nach Kaiserschnitt: Das ist anders


Immer wieder sind Frauen nach einem Kaiserschnitt unsicher, ob und wie viel Wochenfluss normal ist. Ich habe oftmals das Gefühl, dass dieses Thema in der Nachbetreuung von diesen Mamas ungern angesprochen wird, weil sie sich irgendwie blöd vorkommen. Für mich als Hebamme gibt es aber wirklich überhaupt keine blöden oder peinlichen Fragen! Deshalb ist es mir heute ein Anliegen, in diesem Artikel über das Thema Wochenfluss nach Kaiserschnitt zu sprechen.

Warum habe ich Wochenfluss – und woher kommt er?

Um zu erklären, wie sich der Wochenfluss nach dem Kaiserschnitt von dem nach einer vaginalen Geburt unterscheidet, musst Du zunächst einmal verstehen, woher der Wochenfluss überhaupt kommt.

Alle allgemeinen Infos zum Thema Wochenfluss findest Du in unserem Extra-Beitrag zum Thema.

Während der Schwangerschaft wächst Dein Baby in der Gebärmutter und wird über die Nabelschnur mit allen wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Das andere Ende der Nabelschnur mündet in die Plazenta. Die Plazenta ist an der Gebärmutterwand festgewachsen. Sie wird nach der Geburt des Kindes durch eine kräftige letzte Kontraktion der Gebärmutter (also quasi eine letzte Wehe, nachdem das Kind schon geboren ist) vom Körper ausgestoßen.

Zurück bleibt eine Gebärmutter, in der sich noch das Blut befindet, das sich nach der Ablösung der Plazenta dort sammelt und an deren Wand sich eine Wundfläche befindet, die von der etwa handtellergroßen Plazenta übrig geblieben ist.

Dieses in der Gebärmutter gesammelte Blut wird in den ersten Tagen nach der Geburt durch den Wochenfluss ausgeschieden, gemeinsam mit dem frischen Blut und Wundsekret, das die Wunde, die an der Haftstelle der Plazenta an der Gebärmutterwand entstanden ist, abgibt.

Nach einigen Tagen verändert sich der Wochenfluss deshalb und wird zunehmend dunkler, weil das Blut in der Gebärmutter gerinnt und kaum noch frisches Blut aus der Wunde an der Plazentahaftstelle nachläuft.

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Wochenfluss nach Kaiserschnitt: Das ist anders

Bei einem Kaiserschnitt wird die Plazenta nach der Geburt des Babys einfach herausgeholt. Danach wird die Gebärmutter meistens von dem Blut, das sich noch darin befindet befreit. Deshalb fällt ein Großteil der frischen Blutung nach einem Kaiserschnitt deutlich geringer aus.

Denn anders als nach einer Spontangeburt ist die Gebärmutter nach einem Kaiserschnitt bereits in großen Teilen „leer“. In der Regel ist dann keine große Blutmenge mehr vorhanden, die die Gebärmutter noch loswerden muss.

So entsteht der Wochenfluss nach Kaiserschnitt zu einem großen Teil nur durch das Abbluten der Wundfläche, an der die Plazenta fest gewachsen war. Diese Blutung ist meistens deutlich geringer und hört oftmals auch schneller auf.

Wie sollte ein „normaler“ Wochenfluss nach Kaiserschnitt sein?

Wie gesagt, auch nach einem Kaiserschnitt hast Du als frisch gebackene Mama eine Blutung, die man als Wochenfluss bezeichnet.

Gewöhnlich ist der Wochenfluss einer Blutung während der Periode relativ ähnlich. Die tatsächliche Blutmenge hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab, wie z.B.:

  • das wievielte Kind Du bekommen hast
  • wie groß und schwer Dein Baby bei Geburt war
  • ob Du ein Baby oder Mehrlinge bekommen hast

Wochenfluss nach Kaiserschnitt kürzer und schwächer als nach vaginaler Geburt

Meistens lässt die Menge an frischem, roten Blut bereits nach einer Woche deutlich nach und Du hast eher eine bräunliche Blutung, der immer mal wieder frisches Blut beigemengt ist.

Dieses dunkle Blut verändert sich dann innerhalb der nächsten Tage und Wochen und wird erst rostfarben, orange, gelblich und dann weiß.

All das zählt man noch zum Wochenfluss, auch wenn es keine wirkliche Blutung mehr ist.

Bei vielen Frauen ist der Wochenfluss nach Kaiserschnitt etwa nach 4 Wochen schon vorbei.

Allerdings gibt es auch Kaiserschnitt-Mamas, die – ähnlich wie nach einer Spontangeburt – 6-8 Wochen Wochenfluss haben. Dann ist aber wirklich eher von einem hellen Ausfluß als von einer echten Blutung die Rede.

Was wäre beim Wochenfluss nach Kaiserschnitt nicht normal?

Du solltest auf jeden Fall Deine Hebamme/ Deinen Frauenarzt kontaktieren, wenn:

  • Du bereits wenige Tage nach der Geburt überhaupt keinen Wochenfluss mehr hast. Es könnte ein Wochenflussstau vorliegen.

Wenn Du einen geplanten Kaiserschnitt ohne vorausgegangene Wehen hattest, wird der Gebärmutterhals – also der Muttermund – extra geweitet, damit der Wochenfluss herausfließen kann. Manchmal zieht er sich aber zu schnell wieder zusammen oder die Aufdehnung war nicht ausreichend stark, sodass beispielsweise geronnenes Blut diese Öffnung schnell verstopfen kann. Dann kann kein Blut mehr aus der Gebärmutter herausfließen, was zu einem sogenannten Lochialstau führen könnte.

  • Die Blutung nach mehr als 4 Wochen noch relativ stark und rot ist.
  • Dein Wochenfluss nach der Kaiserschnitt-Geburt unangenehm und stark riecht.
  • Du, nachdem die Blutung bereits deutlich zurück gegangen war, plötzlich eine erneute, anhaltende starke Blutung bekommst.

Wochenfluss nach Kaiserschnitt: Bei Unsicherheit abklären lassen

Im Prinzip sollst und kannst Du alles, was Dich verunsichert, auf jeden Fall mit Deiner Hebamme beim Hausbesuch besprechen. Sie erkennt Abweichungen von der Norm schnell, kann Situationen besser einschätzen als Du oder auch Dein Partner. Und Dir so auch Ängste nehmen, die vielleicht sogar unbegründet sind.

Probleme beim Wochenfluss nach Kaiserschnitt können auch durch Überanstrengung entstehen

Generell ist nach einem Kaiserschnitt deutlich mehr körperliche Schonung angesagt als nach einer normalen, problemlosen Spontangeburt.

Veränderungen am Wochenfluss sind häufig auch eine erste Reaktion auf körperliche Überanstrengung, deshalb solltest Du immer gut auf Dich und Deinen Körper achten. Wenn Du Veränderungen bemerkst, ruh‘ Dich aus, versuche Dich zu schonen und sprich mit Hebamme oder Frauenarzt darüber.

Hattest Du nach einem Kaiserschnitt Probleme mit dem Wochenfluss? Teile gerne Deine Erfahrungen in den Kommentaren.

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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