Borkenflechte Baby

    Borkenflechte


    Es gibt Momente in meinem Leben als Mutter, in denen ich vom schlechten Gewissen zerfressen werde. Vor allem dann, wenn eines meiner Kinder leidet, weil ich etwas verpennt habe. Aber der Reihe nach… Vor fast drei Wochen entdeckte Thomas am Abend beim Umziehen einen großen, kreisrunden roten Fleck auf der Brust unseres Sohnes (siehe Foto). „Eine Brandnarbe?“ fragten wir uns, denn die Stelle war offen, mit einer gelblichen Kruste überzogen und nässte. Wir erschraken uns furchtbar, weil wir uns nicht erklären konnten, woher das so plötzlich kam, wieso wir nicht eher etwas gemerkt haben (wir wechseln schließlich jeden Abend den Body) und warum der Kleine sich nicht darüber beschwerte. Das musste doch schmerzen, so wie das aussah!

    Borkenflechte

    Als die Stelle am nächsten Morgen (ein Samstag) noch größer aussah, ging ich sofort mit unserem Bub in die Klinik. Das sei eine sogenannte Borkenflechte, eine typische Sommerkrankheit, die vor allem Babys und Kleinkinder betrifft, so die Ärztin. Bei der Borkenflechte handle es sich nämlich um eine hochansteckende, bakterielle Erkrankung der Haut und ein feuchtwarmes Klima unterstütze eine Infektion. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wo wir uns das eingefangen haben könnten. Das Schwimmbad ist meine einzige Erklärung, weil wir uns an den super heißen Tagen im öffentlichen, kühlen Nass aufhielten. Aber da die Erreger durch Berühren (sogenannte Schmierinfektion) leicht am ganzen Körper und den anliegenden Textilien verteilt werden können, ist eine Ansteckung quasi überall und jederzeit möglich.

    Behandlung

    Da beim Bub zunächst nur eine einzige Stelle betroffen war, verschrieb uns die Ärztin eine antibiotische Salbe, mit der ich die Wunde behandeln sollte. Sie legte mir ans Herz, am Montag unsere Kinderärztin aufzusuchen, was ich auch tat. Unsere Kinderärztin schaute sich den Knaben an und bestätigte, dass das Auftragen der Salbe ausreiche, weil die Wunde bereits kleiner wurde und gut verheilte, wir aber aufpassen müssen (Hände oft waschen und Kleidung bzw. Handtücher regelmäßig wechseln), damit sich der Rest der Familie nicht ansteckt.

    Hohe Ansteckungsgefahr

    Doch an diesem Nachmittag beschwerte sich unser Mädchen bereits über eine schmerzende Nase (ich konnte zu dem Zeitpunkt nichts erkennen) und am nächsten Tag waren auch ihre Nasenlöcher und –flügel stark gerötet und gelblich verkrustet. Mist! Ich behandelte sie sofort mit der antibiotischen Salbe und kaufte außerdem eine antibakterielle Handwaschlotion und ein Desinfektionsspray für die Hände für unterwegs. Ich bin kein Hygiene-Freak und meine Kinder dürfen sich gerne beim Spielen so richtig einsauen, aber nun hatte ich große Angst, dass sich die Borkenflechte weiter verbreitet.

    Unbedingt nach der Verheilung weiterbehandeln!

    Während ich das Mädchen im 2 Stunden Takt mit der Creme behandelte und pedantisch auf unsere Handwaschhygiene achtete, vernachlässigte ich den Knaben, da seine Wunde weitestgehend verheilt war. Aber eben noch nicht ganz… Und zack entdeckte ich nach einigen Tagen zwei rote Stellen an der Brust. Und ein Pickelchen am Unterarm. Ich cremte sofort wieder. Am nächsten Tag sah ich noch eins am Oberarm, mehrere am Bauch und eins am Rücken. Ich fluchte. Und ärgerte mich. Denn die Borkenflechte verbreitete sich nun in rasender Geschwindigkeit am ganzen Oberkörper und mit der Creme konnte ich nichts mehr ausrichten.

    Unser erstes Antibiotikum

    Ich marschierte sofort zu unserer Kinderärztin und sie sprach aus, was ich befürchtete. Der Bub müsse ein Antibiotikum einnehmen, weil er nun schon solange (10 Tage) mit der Borkenflechte kämpfte und weil ich es mit der Salbe nicht in den Griff bekommen habe. Das schlechte Gewissen plagte mich, denn der Nase des Mädchens ging nach meiner akribischen Behandlung wieder blendend. Hätte ich doch aus so gut auf den Kleinen geachtet :( Noch schlimmer fühlte ich mich, als er sich fast von dem wirklich übel schmeckenden Medikament übergab. Eine Woche lang musste er den Saft zweimal Mal pro Tag schlucken und jedes Mal litt ich mit meinem würgenden Baby mit. Aber er machte das wie ein Großer, was mich erleichterte und wofür ich ihm sehr dankbar bin. Heute Abend gibt es die allerletzte Portion und dann sind wir hoffentlich endgültig durch mit diesem Thema.  

    Sale

      Weitere Artikel von uns:

      Schreibe einen Kommentar

      Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert