Baby-Update: 36. Woche: Oje, ich wachse!


    Im Moment zieht mir der Bub ständig meine Hose vom Po. Natürlich nicht mit Absicht – er möchte sich nur gerne an mir festhalten. Aber da ich vorzugsweise sommerleichte Haremshosen mit elastischem Bund trage, stehe ich augenblicklich in Unterwäsche da, wenn der Kleine sich mit vollem Gewicht an meinen Rockzipfel Hosenzipfel hängt. Bereits seit einigen Tagen klammert sich mein „kleines Äffchen“ wie ich ihn neuerdings nenne, extrem intensiv an mich. Will ich ihn Thomas geben, dann kostet es mich Kraft seine geschlossenen Händchen von meinem Shirt zu lösen und das Ganze wird von wildem Protest begleitet. Am liebsten klebt er an mir.

    Was ist nur mit ihm los?

    Gestern schien er zudem wesensverändert. Er quengelte den ganzen Nachmittag, nichts schien ihm Freude zu bereiten und dabei ist er sonst ein so ausgeglichenes und ruhiges Kerlchen, das sich wirklich lange mit sich alleine beschäftigen kann. Als er dann am Abend nur sehr schwer in den Schlaf fand und mehrfach – laut schreiend – aufschreckte, wurde ich skeptisch. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Ich trug mein weinendes Baby durch die Wohnung und hatte keine Ahnung, was er hatte und wie ich ihm helfen konnte.

    Unruhig, ohne erkennbaren Grund

    Er schien Schmerzen zu haben, denn er weinte laut und langanhaltend, außerdem drehte und wandte er sich in meinen Armen wie ein Aal. Ich konnte ihn kaum halten, geschweige denn beruhigen. Schließlich fragte ich mich, ob ihm wohl ein Schmerzmittel helfen könnte. Bevor ich mich dazu durchringen konnte (die beiden unteren Zähne brechen zwar gerade durch, aber ich wusste ja nicht sicher, was er hatte), bot ich ihm ein letztes Mal meine Milch an. Er nahm mein „Still-Angebot“ an und schlief kurz darauf ein. Endlich. Mit der kleinen Schnute an meiner Brust, während ich erleichtert – mit ihm in meinen Armen –  durch die Wohnung lief.

    Oje, ich wachse

    Heute morgen schnappte ich mir dann sofort das Buch „Oje, ich wachse“, um mir die darin enthaltene „Wolkengrafik“ anzuschauen. Volltreffer! Der Bub befindet sich in der 36. Woche und somit mitten in einer „stürmischen Zeit“. Oha!

    Oje-ich
    Grafik aus „Oje ich wachse“
    „Oje, ich wachse“ zählt zwar nicht zu meinen Lieblingsbüchern, weil sich jedes Baby sehr individuell entwickelt und sich sicherlich nicht immer an die im Buch beschriebenen Wachstumsschübe hält. Dennoch werfe ich ab und zu einen Blick in dieses Buch und zwar immer dann, wenn sich der Bub irgendwie sonderbar verhält.

    Wachstumsschub? Oder was?

    Im Grunde will ich ja nur eine plausible Erklärung für das Verhalten meines Kindes. Ich finde es beruhigend, wenn ich weiß, dass die Zähnchen, eine Krankheit oder eben ein Wachstumsschub für miese Laune sorgen. Wobei das eigentlich Quatsch ist. Denn solange unsere Babys, uns nicht genau mitteilen können, was sie plagt, sondern einfach nur „meckern“, bleibt die wahre Ursache ein Geheimnis. Im Zweifelsfall sind es eben die Zähne. Oder ein Schub…

    Anhänglich und weinerlich

    Was auch immer die Ursache sein mag – der Bub ist schlecht drauf, aber wesentlich friedlicher und glücklicher, wenn ich mich mit ihm beschäftige und ihn durch die Gegend trage. Zu Bekannten (Nachbarin, Freundin) geht er nur, wenn der Blickkontakt zu mir nicht abbricht. Kommen ihm Fremde zu nah, zieht er sofort ein Schippchen. Laufe ich durch die Wohnung, tappt er immer sofort hinterher. Lasse ich ihn auf fremdem Terrain auf den Boden, klammert er sich an mich und wenn das nicht geht, bricht er in Tränen aus.

    Sale

    Ich bin da!

    Das ist eine ziemlich aufregende Zeit für uns beide, weil er einerseits seinen Abstand von mir durch seine zunehmende Mobilität von ganz alleine vergrößert (manchmal mehr als ihm geheuer ist) und weil er gleichzeitig meine Nähe verstärkt sucht – wahrscheinlich gerade wegen seiner Fähigkeit, sich in Windeseile von mir fortzubewegen, wenn ihn die Neugier packt. Ich nehme es gelassen, weil ich weiß, dass es nur eine Phase ist und ich versuche für ihn da zu sein, wann immer er mich braucht. Zwischendurch gebe ich ihn zwar weiterhin zu Thomas (auch ohne Blickkontakt), damit ich zumindest in Ruhe duschen, kochen oder ein paar Augenblicke allein mit seiner Schwester verbringen kann. Aber „ruft“ bzw. weint er laut nach mir (sprechen kann er ja noch nicht), dann nehme ich ihn sofort auf den Arm. Oder ins Tuch, denn darin eingehuschelt ist er ebenfalls ganz in meiner Nähe und ich habe zumindest beide Hände frei.  

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