Kreisssaalbesichtung

    Kreißsaalbesichtigung: Ablauf und Fragen


    In den meisten Kliniken besteht die Möglichkeit, bereits im Vorfeld und eventuell auch als Hilfe bei der Entscheidungsfindung die Kreißsaalräume anzuschauen. Aber worauf lohnt es sich denn überhaupt während einer solchen Kreißsaalbesichtigung zu achten? Und welche Fragen sollten wenn möglich geklärt werden?

    Ablauf der Besichtigung

    Je nach Klinik ist die Kreißsaalführung etwas unterschiedlich organisiert. Es gibt Kliniken, die an einem festen Termin eine ganze Gruppe durch die Räumlichkeiten führen und ansonsten keine Besichtigungsmöglichkeit anbieten. In anderen Häusern kann man einfach anrufen und spontan vorbeikommen. Für gewöhnlich zeigt eine Hebamme die Räume und beantwortet die wichtigsten Fragen.

    Ausstattung

    Das Bild vom  Kreißsaal als gekachelte Halle mit durch Vorhänge abgetrennten Einzelkabinen ist Gott sei Dank veraltet. Inzwischen handelt es sich bei einem Kreißsaal vielmehr um einen relativ großen, meist hell und freundlich gestalteten Raum mit unterschiedlicher Ausstattung. Bälle, Matten , Hocker und natürlich ein Kreißbett sind heutzutage in jedem Kreißsaal Standard. Die Kreißbetten gibt es in unterschiedlichen Größen und Ausführungen, für gewöhnlich sind sie aber ausreichend breit – damit der Partner sich noch dazukuscheln kann – und bieten durch die elektronische Fernbedienung  auch im Bett eine große Variationsmöglichkeit in Bezug auf die Gebärpositionen.

    Gebärwanne
    Gebärwanne
    Darüber hinaus gibt es in manchen Kliniken eine Gebärwanne direkt im Kreißsaal, Seile zum Festhalten oder auch eine Sprossenwand. Was so wehenlos manchmal etwas befremdlich wirkt, kann unter der Geburt eine gute Möglichkeit sein, die „richtige“ Position zu finden und macht auf jeden Fall Sinn.

    Räumliche Gegebenheiten

    Interessant im Rahmen einer solchen Besichtigung ist sicher auch das „drumherum“, also z.B. wo ist der OP, wo die Kaiserschnitte gemacht werden? Ist der Weg dahin relativ einfach und schnell zu bewerkstelligen, falls es zu einem Notfall kommt? Wo wird ein Kind versorgt, dem es nach der Geburt nicht so gut geht wie erwartet? Wie viele Kreißsäle sind es überhaupt? Unterscheiden sich diese von der Ausstattung her? Wo sind die Toiletten, muß ich meinen Kreißsaal verlassen, um aufs Klo zu kommen?

    Wichtige Fragen bei der Kreißsaalbesichtigung

    Sinnvoll ist vielleicht auch im Zusammenhang zu den Räumlichkeiten zu erfragen, wie viele Geburten etwa im Jahr dort betreut werden und wie viele Hebammen jeweils im Dienst sind, damit Ihr einen Eindruck bekommt, wie ausgelastet der Kreißsaal  ist. Vielleicht wollt Ihr auch wissen, wie der Hebammendienst organisiert ist, d.h. nach welcher Zeit eine Wechsel stattfindet oder wie viele Hebammen es insgesamt in dieser Klinik gibt. Auch Fragen bezüglich der Anwesenheit der Ärzte (ist immer ein Kinderarzt im Haus? Wenn ja, wo ist der? Wie sieht es mit einem Anästhesisten aus? Kann rund um die Uhr eine PDA gelegt werden? Sind mehrere Gynäkologen da?) können während einer Kreißsaalführung gut beantwortet werden. Vielleicht wollt Ihr auch etwas zur allgemeinen Philosophie der Klinik wissen , z.B. ob ist das Team offen  ist für alternative Methoden wier Akupunktur, Homöopathie oder alternative Gebärpositionen, wie das Bonding (insbesondere bei Kaiserschnitten) gehandhabt wird und so weiter.

    Ich denke, es ist gut, sich vor der Besichtigung schon ein bisschen Gedanken zu machen, damit man am Ende nicht aus dem Kreißsaal kommt und die Hälfte seiner Fragen nicht losgeworden ist. Am allerwichtigsten und die beste Entscheidungshilfe ist aber Euer Bauch. Es kann einfach sein, dass Ihr Euch in einem bestimmten Kreißsaal nicht wohlfühlt, selbst wenn es keine rationale Erklärung dafür gibt, dann ist es einfach nicht das Richtige für Euch. Am Ende ist Euch nämlich die Wandgestaltung und die Farbe der Vorhänge ganz egal, da zählt das Gefühl, es dort, wo Ihr seid, gut hinkriegen zu können und die Menschen, die Euch dabei begleiten!

     

    Sale

      Das könnte Dir gefallen

       

      Weitere Artikel von uns:

      Schreibe einen Kommentar

      Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert