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Muttermilch einfrieren, auftauen und aufbewahren: So geht’s richtig


Du möchtest Deine abgepumpte Muttermilch einfrieren und wieder auftauen? Wie das funktioniert, wie lange eingefrorene oder gekühlte Muttermilch haltbar ist – und worauf Du achten musst, wenn Du Muttermilch erwärmen möchtest – das erklären wir Dir hier.

Muttermilch einfrieren: 7 Tipps

Am besten ist es grundsätzlich, wenn Dein Baby frische Muttermilch bekommt. Dennoch ergeben sich Situationen, in denen es erforderlich oder einfach praktisch ist, dass Dein Baby mit abgepumpter Muttermilch gefüttert wird. Wenn Du dafür Muttermilch einfrieren möchtest, solltest Du folgende Punkte beachten:

  • Vorkühlen. Abgepumpte Muttermilch hat Körpertemperatur. Bevor Du sie ins Gefrierfach stellst, lass sie im Kühlschrank abkühlen.
  • Behälter vorab beschriften. Beschrifte das Gefäß für Deine Muttermilch mit dem Abpumpdatum. Muttermilchbeutel lassen sich viel einfacher beschriften, bevor Du die Milch einfüllst!
Muttermilch einfrieren
Muttermilchbeutel solltest Du immer mit dem Abpumpdatum beschriften
  • In saubere Gefäße füllen. Gefäße zum Muttermilch einfrieren musst Du nicht zwingend sterilisieren. Mit der Milchpumpe kompatible Fläschchen oder wiederverschließbare Becher solltest Du aber unbedingt mit heißem Spülmittelwasser reinigen, klar abspülen und am besten an der Luft trocknen lassen. Spezielle Muttermilchbeutel sind vorsterilisiert und sparen Platz im Tiefkühlfach. Verwende keine normalen Gefrierbeutel oder Eiswürfelformen.
  • Behälter nicht vollständig füllen. Weil sich die Milch beim Einfrieren ausdehnt, lass‘ unter dem Rand des Behälters 1-2 cm Platz. Verschließe das Gefäß luftdicht.
Muttermilch aufbewahren gefäße
Becher mit Drehverschluss kannst Du zum Muttermilch einfrieren verwenden
  • Nicht mischen. Gib keine frisch abgepumpte Muttermilch auf gefrorene oder gekühlte Milch. Wenn Du mehrere Milchportionen aus verschiedenen Pumpgängen zusammenschütten möchtest, kühle sie separat und mische sie erst danach.
  • Kleine Portionen einfrieren. So vermeidest Du unnötige Reste. Ideal sind 60 bis 120 Milliliter.
  • Richtig im Gefrierfach platzieren. Im hinteren Teil des Tiefkühlfachs ist es am kältesten. Bewahre die eingefrorene Muttermilch also möglichst weit von der Tür entfernt auf. Minus 18 Grad oder kälter sind optimal, am besten in einer separaten Tiefkühltruhe. Falls Du unsicher bist, ob Dein Gefrierfach wirklich so kalt wird, besorge Dir ein Kühlschrankthermometer und kontrolliere die Temperatur regelmäßig. So stellst Du sicher, dass Deine Milch nicht verdirbt.

Werden die Nährstoffe beim Muttermilch einfrieren zerstört?

Die wichtigsten Vitamine, Eiweiße und Fette nehmen beim Einfrieren keinen Schaden und bleiben bei Minus 18 Grad im Gefrierfach mindestens 6 Monate erhalten. Laut Experten ist die Qualität auch noch weitere 6 Monate akzeptabel. Die antibakterielle Wirkung Deiner Muttermilch geht allerdings nach etwa drei Wochen verloren. Wenn Du die eingefrorene Milch nicht mehr verfüttern möchtest, kannst Du sie noch als pflegenden Badezusatz für Dein Baby verwenden.

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Das Einfrieren hat keinen negativen Einfluss auf den Nährstoffgehalt Deiner Muttermilch

Was Du allerdings nicht vergessen darfst: Die Inhaltsstoffe Deiner Muttermilch passen sich dem Alter Deines Babys an. Das heißt, dass ältere Milch aus dem Tiefkühlfach den aktuellen Nährstoffbedarf Deines Kindes eventuell nicht mehr so gut decken kann wie frische.

Abgepumpte Muttermilch aufbewahren: Auf die Temperatur kommt es an

In dieser Tabelle kannst Du ablesen, wie lange Deine frisch abgepumpte Muttermilch bei Raumtemperatur, im Kühlschrank oder im Gefrierfach haltbar ist.

ORTTEMPERATURHALTBARKEIT
Zimmer19-22 Grad6 - 8 Stunden
Kühltasche
mit Kühl-Akkus
ca. 15 Gradmax. 24 Stunden
Kühlschrank
(nicht in der Tür)
ca. 7 Gradmax. 4 Tage
Kühlschrank
(Null-Grad-Fach)
0-4 Grad5 - 8 Tage
Gefrierfach-18 Grad6 Monate

Wichtig: Diese Angaben beziehen sich auf gesunde, termingerecht geborene Babys. Bei abgepumpter Muttermilch für Frühchen oder kranke Säuglinge gelten die Hygiene-Bestimmungen des Krankenhauses.

 

Sale

Wenn die Raumtemperatur im Sommer über 22 Grad liegt, verringert sich die Haltbarkeit auf wenige Stunden. Wenn Du Muttermilch im Kühlschrank aufbewahren möchtest, platziere sie in der Nähe des Kühlaggregats. In der Kühlschranktür ist es zu warm.

Muttermilch auftauen: Schonend statt schnell

Beim Auftauen von Muttermilch ist Geduld oberstes Gebot. Je langsamer der Auftau-Prozess, desto besser.

  • Im Kühlschrank. Am besten, Du stellst die gefrorene Milch zum Auftauen in den Kühlschrank, z.B. über Nacht. So bleiben die wertvollen Fette am besten erhalten. Je nach Menge kann das allerdings ziemlich lange dauern.
  • Bei Raumtemperatur. Der zweitbeste Weg ist, die Milch bei Raumtemperatur auftauen zu lassen.
  • Im Wasserbad. Wenn es schneller gehen soll, kannst Du Muttermilch im Wasserbad auftauen. Bedecke dafür das Gefäß oder den Muttermilchbeutel komplett mit kaltem Wasser. Wenn die Milch beginnt aufzutauen, tausche das kalte Wasserbad mit handwarmem Wasser. Ist das Wasser über 40 Grad heiß, werden wichtige Enzyme zerstört, die Deinem Baby bei der Verdauung helfen und seine Immunabwehr stärken.
  • Mit dem Flaschenwärmer. Alternativ kannst Du Muttermilch im Flaschenwärmer auftauen. Am besten nutzt Du dafür ein Gerät mit Auftaufunktion.

Wie lange ist aufgetaute Muttermilch haltbar?

Einmal aufgetaute Muttermilch ist kürzer haltbar als frisch abgepumpte. Wichtig: Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren!

ORTHALTBARKEIT
Kühlschrank
(nicht in der Tür)
24 Stunden (ungeöffneter Behälter)
12 Stunden (geöffneter Behälter)
Raumtemperatur 3 Stunden

Warum riecht aufgetaute Muttermilch anders?

Muttermilch riecht nach dem Auftauen manchmal leicht seifig und schmeckt auch anders. Das liegt an dem Enzym Lipase, das sich durch das Einfrieren und Auftauen verändert. Die Milch ist deshalb nicht schlecht — aber es kann sein, dass Dein Baby sie ablehnt. Erhitzen auf über 40 Grad bewirkt, dass sie wieder normal schmeckt. Die Milch ist dann zwar noch gesund und nahrhaft, doch  einige wichtige Inhaltsstoffe werden zerstört. Du solltest das also nur tun, wenn Dein Baby die aufgetaute Milch partout nicht trinken will.

Muttermilch erwärmen: Nicht unbedingt notwendig

Kühlschrankkalte Milch solltest Du Deinem Baby nicht geben. Aber: Wenn die abgepumpte Milch Raumtemperatur hat, musst Du sie nicht zwingend erwärmen. Der Vorteil ist, dass Du Dich mit dem Verfüttern nicht so beeilen musst. Denn eine erwärmte Milchmahlzeit sollte innerhalb von 30 Minuten verfüttert werden, Reste musst Du wegschütten.

Wenn Du Deinem Baby warme Milch geben möchtest, sollte sie nicht heißer als 37 Grad (Körpertemperatur) sein. Bevor Du sie in ein Fläschchen umfüllst, schwenke das Gefäß vorsichtig, damit sich das abgesetzte Fett vom Rand löst. Gib einen Tropfen auf die Innenseite Deines Handgelenks, um sicherzustellen, dass die Milch nicht zu heiß ist.

Um die wertvollen Nährstoffe nicht zu zerstören, solltest Du sie schonend erwärmen. Das geht am einfachsten in einem Flaschenwärmer. Das Gerät erwärmt Deine Muttermilch gleichmäßig auf Trinktemperatur. Der Vorteil ist eine einfache Temperaturkontrolle. Die Warmhaltefunktion solltest Du nur für einen kurzen Zeitraum nutzen, weil sich Mikroorganismen schnell vermehren. Alternativ kannst Du Muttermilch im Wasserbad bei maximal 40 Grad erwärmen. Dafür einfach das Fläschen in eine Schüssel mit warmem Wasser stellen und zwischendurch immer wieder schwenken.

Erwärme Muttermilch auf keinen Fall in der Mikrowelle: Die hohen Temperaturen zerstören die Enzyme. Außerdem wird die Milch ungleichmäßig erhitzt und die Verbrennungsgefahr für Dein Baby steigt.

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