Neugeborenes im Wachstumsschub und krankes Geschwisterkind


    Ich bin zum Glück (noch) gesund, aber meine Große (3,5 Jahre) hockt seit zwei Tagen mit einer fiebrigen Erkältung zu Hause. Montagabend bekam sie plötzlich Schüttelfrost und klagte über Halsweh. Seitdem läuft sie niesend und hustend (ohne sich die Hand schützend vor Nase und Mund zu halten) durch die Gegend. Sie tut mir furchtbar leid. Nicht nur weil es ihr so schlecht geht, sondern auch weil ich mich nicht wie sonst bei ihren Krankheiten rund um die Uhr um sie kümmern kann. Der Bub fordert ja ebenfalls Aufmerksamkeit, in den letzten zwei Tagen allerdings vermehrt. Ich vermute, dass er mitten in einem Wachstumsschub steckt, da er extrem unruhig und anhänglich ist, ständig an die Brust möchte und ich ihn nicht wie sonst ablegen kann, wenn er eingeschlafen ist. Gleichzeitig tue ich mir selbst leid, denn die Große kann mit Fieber nicht in den Kindergarten und somit fehlen mir die „Mädchen-freien Stunden“ an den Vormittagen, die ich normalerweise für den Haushalt und meine Arbeit nutze. Ab dem 20.12. macht der Kindergarten auch noch zu – zwei Wochen Weihnachtsferien! Wenn es richtig blöd läuft, haben wir unsere Tochter insgesamt drei Wochen zu Hause…

    Was tun bei Erkältung?

    Leider bleiben einem Husten, Schnupfen & Co in der kalten Jahreszeit nicht erspart. Erst Recht nicht, wenn der Nachwuchs in den Kindergarten geht. Doch Erkältungen sind ja glücklicherweise nicht lebensbedrohlich und in der Regel nach ein paar Tagen wieder verschwunden. Es gibt nicht viel, was ich mache, um Erkältungssymptome zu lindern. Und ob die Mittelchen, die ich nutze wirklich helfen, weiß ich auch nicht. Allerdings liebt es unser Mädchen verarztet zu werden und alleine deshalb, wende ich sie an. Schon bei den kleinsten Erkältungssymptomen nehmen wir Ferrum Phosphoricum. Ich als Schüssler Salz und meine Tochter als Globuli, weil sie die Zuckerkügelchen so mag. Auf diese Weise konnten wir das Viren-Unheil bereits oft wieder im Keim ersticken, aber dieses Mal erwischte sie die Grippe ganz plötzlich und mit voller Breitseite. Bei Husten und Halsweh schneide ich eine Zwiebel in kleine Würfel und diese verrühre ich mit drei Esslöffeln Honig (in einem Marmeladenglas mit Schraubverschluss). Lässt man das ein paar Stunden ziehen, entsteht ein streng riechender Zwiebel-Honig-Sirup, den unsere Tochter literweise trinken könnte und von dem ich ihr im Stundentakt ein Teelöffelchen voll gebe. Das ist ein altbewährtes Hausmittel, denn „die Zwiebel wirkt wohl schleimlösend und antimikrobiell, der Honig lockert den Schleim“. Um nachts besser schlafen zu können, lege ich etwas unter das Kopfende der Matratze, damit dieser Teil erhöht ist. Somit kann der Schleim abfließen – die Nase ist dann nicht so verstopft. Hilft das nicht, greife ich auf Nasenspray zurück. Fieber beobachte ich in der Regel nur und ich lasse unser Mädchen oft fiebern. Denn Fieber ist ein wichtiger natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers, der hilft Krankheitserreger und Bakterien zu bekämpfen. Am Montag hatte sie jedoch eine Temperatur von 39,4 Grad Celsius und sie klagte zudem über Schmerzen. In solchen Situationen gebe ich ihr ein fiebersenkendes Mittel, hauptsächlich damit sie ruhiger schläft.

    Was tun bei Wachstumsschüben?

    Die körperliche und geistige Entwicklung von Babys verläuft in Schüben (siehe „Wachstumsschub Baby„). Im ersten Lebensjahr wachsen die Körper und Fähigkeiten der Knirpse so schnell wie nie wieder in ihrem Leben. Unser kleiner Mann nahm allein in den letzten zwei Wochen 800 Gramm zu – wie muss sich so ein rasantes Wachstum wohl anfühlen? Ich kann die vermehrte Anhänglichkeit in diesen Phasen gut nachvollziehen. Wahrscheinlich ist es unangenehm und beängstigend, wenn Körper und Geist so sprunghaft wachsen. Kein Wunder, dass die Kleinen in der Zeit Mamis Nähe mehr denn je suchen. Unserem Buben versuche ich dementsprechend die Zuwendung und Streicheleinheiten zu geben, die er braucht, auch wenn es ganz schön belastend ist. Viel mehr kann ich nicht für ihn machen, obwohl die ganze Zeit für ihn da zu sein, im Grunde jede Menge ist… Ich lasse ihn an der Brust trinken, so viel er möchte und gestern Nacht hing er stundenlang an mir, bevor er endlich Ruhe und in den Schlaf fand. Dann schreckte er im Stundentakt hoch und es dauerte wieder ewig, bis er erneut die Augen schloss. Armes kleines Würmchen. Zeitgleich hustete seine Schwester wie ein bellender Seehund und riss sich damit ebenfalls ständig aus dem Schlaf. Thomas begleitete sie geduldig immer wieder ins Land der Träume, was bedeutet, dass wir beide kaum ein Auge zu machten.

    Das Neugeborene vor dem kränkelnden Geschwisterkind schützen?

    Ich möchte die beiden weder räumlich trennen, noch Kussverbote oder sonstiges in der Art aussprechen, weil sich das große kranke Kind dann sicherlich emotional noch schlechter fühlt. Weil sich der Austausch von Krankheitserregern in einer 70 qm großen Wohnung eh kaum vermeiden lässt. Und weil ich auf den Nestschutz unseres Buben setze. Wir kuscheln also weiterhin gemeinsam, was ich gerade jetzt äußerst wichtig finde. Denn so kann ich je ein Kind unter einen Arm „klemmen“ und streicheln/ stillen/ Buch lesen, während die beiden dabei Händchen halten. So kommen wir auf wesentlich mehr Kuscheleinheiten, als wenn der eine auf den anderen warten muss. Das halte ich für wesentlich gesünder, als krampfhaft das Anstecken zu vermeiden.

    Was tue ich für mich?

    Vom Ferrum Phosphoricum abgesehen, das ich fleißig einnehme, versuche ich genug zu trinken und ein paar Vitamine in Form von Obst (Granatapfel, Apfelsine usw.) zu futtern. Genügend Schlaf bekomme ich im Moment nicht, selbst wenn ich mich 20 Uhr ins Bett lege, denn mein wachsender Bub wacht ja im Stundentakt auf… Also muss ich darauf hoffen, dass mein Immunsystem fit genug ist und dieser Kelch an mir vorübergeht. Mal schauen!

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      Ein Kommentar zu Neugeborenes im Wachstumsschub und krankes Geschwisterkind

      1. Liebe Kathrin,
        das mit der Zwiebel hab ich auch eine Weile gemacht. Leider mit Zucker… Honig ist natürlich besser für den Hals (das nächste Mal).
        Mittlerweile kochen wir unserem Großen immer Thymiantee wenn er Husten bekommt. Den hole ich in der Apotheke. Ist nicht teuer und man bekommt den Tee lose oder in Beuteln. Das wirkt bei ihm immer schleimlösend. Vielleicht ist das auch mal was für euch.
        Viele Grüße,
        Anne

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