Rituale zur Geburt

Was sind typische Rituale zur Geburt?


In jedem Land gibt es unterschiedliche Rituale zur Geburt. In Indien bekommen Neugeborene goldene Ohrringe, die das Baby vor schlechten Einflüssen bewahren sollen. In Afrika erhalten Neugeborene eine Munddusche von der Mutter, um die Bindung zwischen beiden zu verstärken und auch in Deutschland betreiben wir viel Mühe, um das Kind angemessen Willkommen zu heißen. Der Grund ist stets der gleiche, das Baby soll geschützt und gestärkt in der Welt ankommen.

Bringt der Storch wirklich das Baby?

Eines der bekanntesten Rituale zur Geburt in vielen Gegenden Deutschlands ist das Aufstellen eines Storchs, der die Geburt des Babys ankündigt. Er wird symbolisiert durch eine hölzerne Storchenfigur im Vorgarten oder auf dem Dach, in dessen Schnabel ein kleines Bündel Leben liegt. Ist der Nachwuchs männlich, so erhält die Storchenfigur ein blaues Bändchen um den Schnabel. Ist das Baby ein Mädchen, trägt der Storch das Bündel an einem rosafarbenen Bändchen und verkündet damit stolz die Ankunft des neuen Erdenbürgers. Der Legende nach schenkte einst ein Storch einer Familie ein Baby, aus Dankbarkeit darüber, auf ihrem Dach nisten zu dürfen. Seitdem ist der Storch das Sinnbild für Geburt und Freude im Haus.

Auf geht’s zur Pinkelparty!

Kein Wunder, dass die Freude überwiegt, weshalb die Geburt auch stets das erste Fest im Leben des Babys und damit ein neuer Meilenstein im Leben der Eltern ist. Dem Baby zu Ehren findet ein Umtrunk statt, in manchen Kreisen auch Pinkelparty genannt. Die Männer der Familie stoßen ordentlich auf den Nachwuchs an. Traditionell darf der frischgebackene Papa sein Bierchen aus einem Töpfchen genießen, was später dem Baby zur Erleichterung dient. Das ist natürlich neu, sauber und soll allenfalls den Spaßfaktor erhöhen und die Gäste zum Lachen bringen. Mama und Baby haben von diesem Brauch natürlich herzlich wenig, denn in der Stillzeit ist Alkohol tabu.

Ein Baum als Beginn und Ende eines Lebensabschnitts

Wobei aber wieder alle mithelfen dürfen ist, den Baum auszusuchen. Aus Dankbarkeit für das Wunder der Natur pflanzen frischgebackene Eltern nämlich einen Baum. In der Regel handelt es sich hierbei um einen Obstbaum, der einen dann Jahr für Jahr mit frischen Früchten verwöhnt. Unter den Baum als Dünger wird die Plazenta gelegt. Sie diente dem Nachwuchs als Quelle der Nahrung und des Schutzes, des Gleiche soll sie nun auch den Wurzeln des Baumes zuteil werden lassen. Was aus der Natur kommt, geht zurück in die Natur, damit schließt sich der Kreislauf des Lebens und es ist gleichzeitig eine Art Beerdigung für die Zeit der Schwangerschaft und für einen Neustart mit dem Baby im Arm. Wer kein eigenes Grundstück hat, auf dem der Baum einen Platz finden kann, der kann sich bei den meisten Städten auch danach erkundigen ob es möglich ist, einen Baum im Park oder am Weiher zu pflanzen. Aber bitte pflanze den Baum nicht einfach wild, sonst handelst Du dir womöglich Ärger ein!

Eine Kiste voller Erinnerungen

Die Babyzeit ist schnell vorbei und die Geburt ist in fast einem Atemzug gefühlt vergangen. Kein Wunder also, dass sich viele Eltern eine Möglichkeit wünschen, ihre Erinnerungen für immer festzuhalten. Neben den typischen Fotos zur Geburt, auf dem das Neugeborene zum ersten Mal in niedlicher Kleidung abgelichtet wird, ist deshalb eine Erinnerungskiste eine wunderschöne Möglichkeit, etwas Bleibendes zu schaffen. Neben fertigen Kisten gibt es für kreative Köpfe natürlich auch unzählige Ideen, solche Kisten selbst zu basteln. Doch egal, ob gekauft oder selbst gemacht, auf den Inhalt kommt es an. Der erste Schnuller, das Armband vom Krankenhaus, die Nabelschnur, der erste Strampler, eine Locke vom ersten Haar und später auch die ersten Zähne. Für jeden sind andere Erinnerungen wichtig, deshalb ist es Dir vollkommen selbst überlassen, womit Du Dein Erinnerungskästchen füllst, oder besser Euer Kästchen, denn ist der Nachwuchs alt genug, übergeben viele Eltern ihm sein Kästchen und teilen damit all die Geschichten und Gefühle, die die Geburt mit sich gebracht hat.

Tradition verpflichtet – oder nicht?

Eine dieser vielen Erinnerungen könnte auch die besondere Wäschekonstruktion von Nachbarn, Freunden und der Familie sein. Die hängt nämlich nach der Geburt vor der Haustür und kundet von der frohen Botschaft und dem neuen Mitbewohner im Haus. Im besten Fall sind an der Leine wunderschöne Strampler, Bodies und Mützchen zu finden, womit der Nachwuchs dann auch gleich gebührend eingekleidet werden kann. Meist werden Eltern mit dieser lustigen Dekoration am Haus überrascht, wenn sie das Krankenhaus verlassen und mit dem Baby nach Hause kommen. Oftmals ist die Wäscheleine auch eine schöne Ergänzung zum ohnehin schon stolz drapierten Storch. Da es die Deutschen nicht so eng nehmen mit ihren Traditionen gibt es neben den oben genannten Beispielen natürlich noch viele andere Ideen, die Geburt zu feiern und das Kind zu beschenken. Jeder Gedanke ist geboren in Liebe und Glück, deshalb darf und soll er auch ruhig individuell sein. So wie jeder kleine Mensch auch individuell ist. Oftmals findet sich deshalb eine Abwandlung der gängigen Traditionen zur Begrüßung des neuen Erdenbürgers, mitunter ist es auch eine Verbindung aus all den vielen Ideen, die hierzulande üblich und Willkommen sind.

Sale

Was sind Deine Wünsche zur Geburt, erkennst Du einige Traditionen vielleicht wieder?

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