Terminüberschreitung – Warum macht sich mein Baby nicht endlich auf den Weg?


    DSC_0346a.kleinNach wie vielen  Wochen sollte ein Baby spätestens geboren werden und warum geht es eigentlich überhaupt irgendwann los?

      Ab der 37+0 SSW (das bedeutet, 37 ganze Wochen und null Tage), also genau drei Wochen vor dem errechneten Termin „darf“ das Baby auf die Welt kommen, es gilt dann nicht mehr als Frühgeborenes und hat bei seinem Start auf die Welt für gewöhnlich keine Probleme zu fürchten. Der Grossteil aller Kinder wird in dem Zeitraum zwischen der 38.SSW und der 40.SSW geboren, allerdings ist auch eine Terminüberschreitung, also ein Kind, dass den Geburtstermin fröhlich im Bauch der Mama verstreichen lässt, überhaupt nichts Ungewöhnliches und gerade beim ersten Kind auch keine Seltenheit. In der Regel steigt bei den Schwangeren mit jedem Tag, der nach dem Termin ohne Baby im Arm vergeht, die Anspannung und Ungeduld. Man hat so lange gewartet und will doch nun endlich, endlich wissen, wie der neue kleine Erdenbürger aussieht. Zudem erkundigen sich täglich auch entfernteste Verwandte nach dem aktuellen status quo und treiben die werdenden Eltern damit zusätzlich an ihre Belastungsgrenze. Da ist es ganz verständlich, dass man nach ultimativen Möglichkeiten sucht, dem Baby nun endlich das Startsignal zu geben. Zunächst einmal muss ich aber ganz deutlich sagen, dass eine Übertragung weder ungewöhnlich noch „unnormal“ oder gar pathologisch ist. In den meisten Fällen ist sie einfach nur mühsam und lästig :-) Allerdings muß so eine Gebärmutter ja auch einiges leisten und hat lange Zeit dafür gesorgt, dass Euer Baby in Ruhe und ungestört wachsen konnte. Da kann man nicht erwarten, dass sie nach genau 40 Wochen plötzlich Wehen produziert. Wehen entstehen aufgrund eines perfekten (hormonellen) Zusammenspiels von Mutter und Kind. Der Mutterkuchen, die Plazenta, altert im Laufe der Schwangerschaft und gibt durch diesen Alterungsprozess unter anderem irgendwann dem Baby den Startschuss. Außerdem bilden sich an der  mütterlichen Gebärmutterwand Rezeptoren, die auf wehenauslösende Hormone „warten“. Ihr könnt Euch das vorstellen, wie bei zwei Puzzleteilen, die genau  ineinander passen. Das macht vielleicht auch schon deutlich, warum man manchmal von Frauen hört, die lange Tage in der Klinik mit Wehenmittel eingeleitet wurden und keine Wehen bekommen haben. Wo keine oder nicht genügend Rezeptoren zum Andocken sind, verpufft auch das beste Wehenmittel einfach. Auch das vielzitierte heiße Bad oder die Treppensteigerei lösen nur dann wirklich produktive (also zur Geburt führende) Wehen aus, wenn Eure Gebärmütter und Kinder bereit dazu sind. Das Beste, was Ihr also tun könnt, ist Euch die Tage so angenehm wie möglich zu machen. Wenn Euch danach ist, bewegt Euch, wenn Ihr Euch eher müde fühlt, ruht Euch nochmal aus, denn ein erschöpfter Körper macht auch keine guten Wehen. In den meisten Kliniken wird  heute  eingeleitet, wenn Euer Baby eine Woche Verspätung hat. Hebammen in der außerklinischen Geburtshilfe warten auch mal bis zu zwei Wochen nach dem Termin. Aufgrund des Alterungsprozesses der Plazenta werdet Ihr in diesem Zeitraum etwas engmaschiger überwacht, das heißt, dass ab dem Termin ca. alle 2 Tage die Herztöne des Babys kontrolliert werden, in vielen Kliniken auch die Fruchtwassermenge, da diese über dem Termin stetig abnimmt. Es wird also dafür gesorgt, dass Ihr beide die nötigen Reserven für die Geburt habt. Auch wenn es schwer ist, habt noch ein bißchen Geduld. Auf Eure Lebenszeit bezogen ist diese eine Woche gar nichts und ihr habt noch so viel Zeit mit Euren Kindern vor Euch. Wie man so ein Baby sanft „anschubsen“ kann erzähle ich Euch nächstes Mal!

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