schlafendes Neugeborenes

Lexikon der Babysignale – Baby ist müde & schläfrig


Immer wieder gibt es Säuglinge, die in den ersten Tagen nach der Geburt sehr schläfrig und müde sind. Es fällt ihnen schwer, sich auf das Leben außerhalb des Mutterleibes einzustimmen.

Die Art und Weise der Geburt oder das Schwangerschaftsalter geben häufig eine Erklärung für dieses Verhalten. Kinder, die zwar zeitgerecht, aber dennoch 1-3 Wochen vor dem Termin geboren werden, können diese Verhaltensweisen ebenso wie  Kinder nach geplantem Kaiserschnitt, nach sehr langen oder auch sehr raschen Geburten aufweisen. Es gibt Kinder, auf die keiner der oben genannten Gründe zutrifft und die dennoch nur langsam in ihrem Leben außerhalb des Mutterleibes ankommen.

Wie kann ich nun meinem Kind nach der Geburt helfen, in seinem Leben draußen anzukommen?

Ein Neugeborenes ist nicht blind und empfindungslos. Dieses kleine Wesen hat Wahrnehmungen und Empfindungen, spürt Kälte, Licht, hört die Geräusche seiner Umgebung, nimmt Berührung und Reize auf und verarbeitet sie. Das Leben im Bauch war geprägt von Wärme ( 37 °), Fruchtwasser, vielen Geräuschen (dem regelmäßigen Herzschlag der Mutter), den Begrenzungen seiner Wohnung durch die Wände der Gebärmutter und der Rumpfkapselmuskulatur und es fällt nicht schwer sich vorzustellen, dass es einem Kind Sicherheit gibt, all dies auch wieder außerhalb der mütterlichen Wohnung vorzufinden. Hier kommen wir den Grundbedürfnissen und auch den Erfordernissen für eine „gesunde Landung“ auf die Spur.

Wie kann diese „Landung“ nun konkret aussehen?

Direkt nach den Anstrengungen der Geburt möchte die Mutter ihr Kind berühren und ihm in die Augen sehen. Es ist für Mutter und Kind wunderbar, wenn das Baby direkt auf den Bauch der Mutter gelegt wird und dort zugedeckt, in direktem Haut- und Blickkontakt ankommen kann. Dort spürt es die Wärme der Mutter, hört den Herzschlag und riecht bereits die Nahrungsquelle. Das Kind wird versuchen sich zur Brust hin zu bewegen und dann die Brustwarze ergreifen und saugen. In diesem Zustand kann das Kind durchaus ein bis mehrere Stunden verbleiben und Eltern und Kind können so die spannende  Reise der letzten Tage und Stunden mit einander verarbeiten. Wenn wir auf die Bedürfnisse nach Wärme, Hautkontakt, Nahrung, Nähe, dem Hören des Herzschlages usw. eingehen, dann scheint der direkte Hautkontakt all diese Vorzüge aufzuweisen. Es ist nun natürlich nicht möglich sein Kind in den ersten Tagen im 24-stündigen, direkten Dauer-Hautkontakt zu haben, aber mehrere Stunden Hautkontakt am ersten und eine Wiederholung am zweiten und dritten Tag helfen dem Kind, sich in dieser neuen Welt zurecht zu finden. Ebenso kann eine warme, wohlige Umgebung mit nur dezentem Licht und möglichst wenig Störungen und Interventionen hilfreich sein. Wenn dann Interventionen am Kind vorgenommen werden, wie z. B. Blutabnahmen, ist dies für das Kind leichter zu verarbeiten, wenn es im Arm der Mutter oder während des Stillens geschieht.

All diese einfachen Maßnahmen erleichtern es dem Kind, gut in seinem Leben außerhalb der Gebärmutter anzukommen.

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