Umzug mit Kleinkind und Baby


    Ich bin aufgeregt. Super aufgeregt! Denn in einer Woche ziehen wir um – raus aus unserer 70 qm kleinen Studentenbude, die Thomas und ich vor 8 Jahren bezogen und die mit zwei Kindern allmählich aus allen Nähten platzt – in ein größeres Heim mit kleinem Garten.

    Bis zum ersten Lebensjahr geht’s noch

    Mit dem Töchterchen wurde unsere Wohnung schon kuschelig, als ich dann mit unserem zweiten Kind, unserem Sohn, schwanger wurde, schmiedeten wir die ersten leisen Umzugspläne. Denn eine 2-Zimmer-Wohnung (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, Bad) mit vier Leuten zu bewohnen ist möglich, aber nicht wirklich schön. Es fehlte zunehmend an Rückzugsmöglichkeiten und Stauraum. Da wir in meiner zweiten Schwangerschaft jedoch beide in den Anfängen unserer Selbstständigkeit steckten, wollten wir das erste Jahr mit dem Knaben noch in unserer Studentenhöhle bleiben. Zum einen aus finanziellen Gründen, zum anderen weil ein Baby in den ersten Monaten weitestgehend an Mama und Papa klebt und somit keinen eigenen Raum benötigt.

    Eigenes Zimmer

    Doch je mobiler der Bub wurde, desto öfter hörte ich die Große (4 Jahre) rufen: „Ich will meine Ruhe!“ Oft zog sie sich mit einem Spielzeug oder Buch ins Schlafzimmer zurück oder sie verkrümelte sich hinter die Couch, wo er sie nach wenigen Minuten aufspürte und bestieg. Obwohl der Knabe nach wie vor keine eigenen vier Wände benötigt, schauten wir uns vor einigen Wochen nach einer größeren Wohnung um. Als wir dem Mädchen schließlich unsere Entscheidung mitteilten, schwärmte sie sofort vom eigenen Zimmer.

    Nur ein Umzug innerhalb der gleichen Stadt

    Sie freute sich sehr auf ihr eigenes Reich, doch eines Tages begann sie traurig zu erzählen, dass sie ja bald ihre Freundinnen nicht mehr sehen kann. Ich beruhigte sie, dass alles beim Alten bleibt – dass sie weiterhin in den gleichen Kindergarten geht und wir nur ein paar Straßen weiter ziehen. Dass sie alle ihre Freundinnen behalten kann und dass wir auch Omi und Opi noch jede Woche treffen können.

    Umzug in Etappen

    Dass unsere neue Wohnung quasi „um die Ecke“ ist, birgt auch jede Menge Vorteile für den Umzug. Seit einigen Tagen packe ich schon all die Dinge, die wir aktuell nicht brauchen (und das sind unfassbar viele) in Kartons, die wir glücklicherweise peu à peu hinüber bringen können. Jedes Mal, wenn ich mit den Kindern im Auto unterwegs bin, werfe ich ein paar Sachen in den Kofferraum und fahre sie in einem kleinen Umbogen zum Haus. So bleibt für den Umzugstag ein überschaubarer Rest. Außerdem gewöhnen sich die Kinder auf diese Weise langsam an die neuen vier Wände.  Die vielen neuen Eindrücke und die ungewohnte Umgebung sind trotz geringer Distanz zum bisherigen Heim nicht zu unterschätzen. Und bevor mir das Mädchen nach dem Einzug in den Ohren liegt, dass sie zurück in das alte zu Hause möchte (das passierte meiner Freundin mit ihrer Tochter), stimme ich sie lieber allmählich auf ihr neues Reich ein.

    Gewohnte Dinge mitnehmen

    Heute beispielsweise fuhren wir mit einer befreundeten Mutter und ihrer Tochter ins Haus und nahmen den Spielteppich, den Tisch und zwei Stühlchen vom Mädchen mit. Während wir Mamis im Garten die letzten Sonnenstrahlen bei einem leckeren Eiskaffee aus der Thermoskanne genossen, tobten die Mädels durchs leere Haus, bis sie sich mit den Worten „Wir wollen alleine sein!“ im halbeingerichteten Kinderzimmer einschlossen. Nichts lieber als das, weil wir so unsere Pause tatsächlich in Ruhe genießen konnten – der Bub schlief nämlich im Tragetuch.

    Sale

    Chaos, Chaos und noch mal Chaos

    Jetzt wartet jedoch noch ein riesiger Berg Arbeit auf uns. Ich entrümple und putze gerade unsere alte Wohnung von oben bis unten, während ich mich bei Pinterest nach praktischen und hübschen Einrichtungsideen für kleines Geld umschaue. Thomas kümmert sich derweil um die Versorgungsangelegenheiten (Internetanschluss, Wasser, Heizung & Co) und kämpft „nebenbei“ mit dem ersten grippalen Infekt, der Arme… Je näher der Umzugstermin rückt, desto aufgeregter werde ich. Und desto sentimentaler. Denn ich freue mich wie verrückt auf die größeren Räume und vor allem den Garten. Jedoch kann ich es noch nicht ganz glauben, dass wir unsere erste gemeinsame Wohnung, in der wir so viele schöne und einzigartige Momente (wie die Hausgeburt) erlebten, endgültig hinter uns lassen. Das ist ein Kapitel, dass ich definitiv mit einem lachenden und einem weinenden Auge beende. Aber eines ist klar: Die Freude überwiegt :)

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