kleinkind spricht

Von Staubsaubern und Umfällen – Wortschöpfungen eines 2-Jährigen


Zum Abendessen bestellte mein 2-Jähriger gestern „Leberlurst mit Zwiegack“. „Igitt“, war mein erster Gedanke – bis mir klar wurde, dass er mit „Zwiegack“ nicht Zwieback sondern Knäckebrot meint. Knäckebrot gibt es bei uns nicht so häufig, also kannte er ganz einfach das Wort nicht. Knuspert beides, ist also das gleiche, wird er sich gedacht haben, und machte aus dem Brot einfach einen Zwieback. Überhaupt macht der Zwerg momentan geradezu täglich Fortschritte beim Sprechen. Vor einem halben Jahr macht er sich noch mit Händen und Füßen verständlich. Mittlerweile spricht er in ganzen Sätzen.

Buchstaben-Verdreher und Aus-2-mach-1-Wörter

Zum Teil wird er dabei höchst einfallsreich. Wenn er zum Beispiel mit seinem älteren Bruder mit Playmobil-Rittern spielt, schreit er laut: „Ankämpf!“ statt „Angriff!“. Und fällt der Ritter vom Pferd handelt es sich dabei um einen „Umfall“. Putze ich die Wohnung, will er „auch mal den Staubsauber halten“. Wenn ich solche Kreationen höre, denke ich gerne an die Wortschöpfungen meiner größeren Kinder zurück. Da wäre zum Beispiel der „Mauerbeiter“, den mein heute 6-Jähriger erfand, als ich ihn im Buggy an einem Landschaftsgärtner vorbeischob, der gerade dabei war, eine Garten-Mauer zu errichten. Mein Sohn machte aus Mauer und Bauarbeiter ganz einfach ein Wort. Einsame Spitze war auch der spätabendliche Ausruf meiner damals 1,5-jährigen Tochter, die zum ersten Mal den Vollmond sah. „Mond-Himmel-Oh!“, rief sie und schaffte es so, ihr Staunen in einen ganz einfachen Satz zu packen.

Erste Worte und der Familien-Wortschatz

Die allerersten Worte unserer Kinder habe ich mir natürlich notiert. Darunter sind die Klassiker „Mama“ und „Mamam“ (für Essen) sowie die wichtige Forderung „Haba!“(=ich will das haben – und zwar sofort!“).

Auch wenn es in sämtlichen Eltern-Ratgebern heißt, man solle die falsch ausgesprochenen Worte seiner Sprösslinge nicht ebenfalls verkehrt aussprechen: Einige Wortschöpfungen haben es trotzdem in unseren Familien-Wortschatz geschafft. Ein Tunnel ist zum Beispiel ein „Nunti“. Auch den Namen eines bei Kindern bekannten Rennwagens sprechen wir kollektiv falsch aus. Mein Ältester ist ein großer Cars-Fan. Die Hauptfigur heißt Lightning Mc Queen und befindet sich als Spielzeug-Version in seinem Kinderzimmer. Mein Jüngster findet das rote Auto mit den großen Augen ebenfalls toll. Der Name„Lightning McQueen“ ist allerdings ein harter Brocken für ihn. So machte er kurzerhand „Weiter-Gehn“ daraus. So heißt das Auto jetzt für uns alle – und sorgt dabei regelmäßig für Gelächter.

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