Vorlesen für das Baby – Eine Liste meiner Lieblingsbücher


    Sein erstes Bilderbuch habe ich meinem Großen vorgelesen, als er gerade alt genug war, auf meinem Schoß zu sitzen. Es war ein Stoffbuch mit niedlichen Motiven und einer witzigen Versteckspiel-Geschichte. Eine Freundin aus England hatte es uns geschenkt und obwohl ich immer wieder in Buchläden danach gesucht habe, habe ich nie ein vergleichbares Buch auf Deutsch gefunden. In „Hide and Seek“ sucht Daisy Dog ihre Freunde. Auf jeder Seite findet sie jemanden – hinter dem bunt geblümten Duschvorhang, unter der roten Bettdecke und hinter der Tür. Auf der letzten Seite schließlich steckt hinter einer Stoffklappe ein kleiner Spiegel. Hier hat sich der letzte Freund versteckt.

    Wenn mein Sohn da hineinblickte, musste er immer grinsen. Damit hatte das Buch alles erreicht, was es meiner Meinung nach muss. Es hatte Spaß gemacht. Ein Fühlbuch, das zwar weich ist, aber nichts anderes tut, als Alltagsgegenstände zu zeigen und zu benennen („Der Stuhl“, „die Lampe“, „der Ball“) bringt Babys und Eltern doch einfach nur zum Gähnen.

    Zerlesene Lieblingsbilderbücher

    Nach „Hide and Seek“ versuchte ich es mit Büchern aus Pappe. Inzwischen bestand keine Gefahr mehr, dass sich mein Kind das Buch um die Ohren haut. „Hüpf kleiner Hase“ und „Komm her kleiner Nasenbär“ standen damals hoch im Kurs bei uns. Sie fanden später auch die Zustimmung meiner Tochter. Was man beiden Büchern inzwischen auch ansieht. In „Hüpf kleiner Hase“ spielt ein Häschen namens Hannah auf jeder Seite als Fingerpuppe mit. Im Buch vom Nasenbär muss man ebenfalls Einsatz zeigen. Mehrere Finger werden von hinten durch die Buchseite gesteckt und verwandeln sich so in Arme, Beine, Flügel oder in Elefantenrüssel. Selbst das stabilste Buch leidet irgendwann darunter. So war das auch bei „Unterwegs auf dem Bauernhof“ einem Klappenbuch, in dem eine Katzenmutter ihre Kätzchen in niedlichen Reimformen bei den Hühnern, den Pferden und schließlich bei den Schafen sucht und natürlich am Ende auch findet. Die Klappen waren bei uns irgendwann alle herausgerissen. So bekam meine Tochter ein neues Exemplar von „Mama Katz“.

    Das Fahrzeuge-Buch aus der Bücherei

    Dann gibt es da noch ein Buch, das wir so oft in der Bücherei ausgeliehen haben, bis wir es irgendwann behalten durften, weil der Einband eingerissen war. „Alle meine Fahrzeuge“ hieß es und war – wie der Titel bereits verrät – ein klassisches Buch für Jungen. Auf jeder Seite ging es um Autos, Busse, die Müllabfuhr, Einsatzfahrzeuge, die Waschstrasse… Ich glaube, den Zauber dieses Buches machten die Bilder aus. Immer gab es im Hintergrund eine Randgeschichte. Genauso spannend wie dieses Buch fanden meine beiden Großen „Komm wir gehen in den Kindergarten“. Darin brachte eine Mama ihre beiden Kinder zum Kindergarten und passierten dabei Baustellen, Zebrastreifen und Ampeln. Auf der letzten Seite kann man ihren Weg mit Hilfe eines Blicks auf die Stadt zurückverfolgen. Das ganze Buch zeichnet sich durch liebevolle und detaillierte Bilder aus. Auch ein krasser Kontrast dazu steht in unserem Bücherregal. Ich weiß nicht mehr genau, wie es heißt, aber es geht um einen Bären, dem kurz vor Weihnachten seine Kuscheldecke kaputt geht. Sein Sohn macht sich auf die Suche nach einer neuen Decke und trifft dabei etliche Waldbewohner. Unter anderem auch einen Dachs, der aber im Text immer als Biber bezeichnet wird. Beim Lesen dieses Buch habe ich mich immer gefragt, wie das Ding bloß in Druck gehen konnte. Hat da jemand Korrektur gelesen, der überhaupt keine Ahnung vom Tierreich hat?

    Bücher für Entdecker

    Als meine Kinder etwa zwei Jahre alt waren, brach dann die Ära der Wimmelbücher heran. Gut kamen die Klassiker von Ali Mitgusch an, noch besser aber die Jahreszeitenwimmelbücher von Rotraut Susanne Berner. Hier wimmelt es nicht nur auf jeder Seite, die Geschichten werden auf der nächsten Seite auch weitergesponnen. So verfolgen Kinder einen entlaufenen Hund, jagen Füchse Gänse durch die Stadt und lernen sich Hundebesitzer näher kennen. Als mein Jüngster schließlich ins Vorlesealter kam, kauften wir ein paar neue Bücher. Erstens um der Abwechslung willen, zweites weil einige Bücher inzwischen so zerlesen waren, dass wir sie in die Altpapiertonne befördern mussten. Zu den jetzt gekauften Büchern zählte etwa „Lieselotte feiert Geburtstag“. Der Autor, der zugleich Zeichner ist, versteckt in den Bildern witzige Details, die auch vorlesende Mamas und Papas amüsieren – also wieder eines dieser Bücher, bei dem man schon lächeln muss, noch bevor man es aufgeschlagen hat.

    Und hier habe ich eine Hitliste unserer Lieblingsbücher für Euch:

     
    • Komm her kleiner Nasenbär, Ravensburger Buchverlag, 2003
    • Ich mag Frühling, Sommer, Herbst und Winter, Ravensburger Buchverlag, 2008
    • Die Eule mit der Beule, Oetinger, 2013
    • Ich bin die kleine Katze, Ravensburger Buchverlag, 2011
    • Wo steckt Mathilda Huhn?, Beltz und Gelberg, 2013
    • Der kleine Elefant und seine Freunde, Parragon, 2008
    • Wenn kleine Tiere müde sind, Ravensburger Buchverlag, 2005
    • Hüpf kleiner Hase, Coppenrath, 2008
    • Wo ist Mami?, Beltz und Gelberg, 2015
    • Unterwegs auf dem Bauernhof, Ravensburger Buchverlag, 2004
    • Der Hase mit der roten Nase, Beltz und Gelberg, 2015
    • Frühlings-Wimmelbuch, Gerstenberg-Verlag, 2012
    • Lieselotte feiert Geburtstag, Fischer Sauerländer, 2012

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      2 Kommentare zu “Vorlesen für das Baby – Eine Liste meiner Lieblingsbücher

      1. Mich würde interessieren, wie das Stoffbuch „Hide and Seek“ aussieht und ob man dieses noch irgendwo kaufen kann. Habe danach gesucht, aber leider nichts gefunden.

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