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Zähne knirschen beim Kind: Was kann ich dagegen tun?


Die Idee zu diesem Artikel entstand, als mich mein 4-jähriger Sohn mal wieder eine Nacht mit seinem Zähneknirschen wach hielt. Da wir im Familienbett schlafen, half auch das Kissen über meinem Kopf nicht, um diesem unangenehmen Geräusch zu entgehen. Natürlich machte ich mir auch direkt Sorgen um seine Zähne. Also recherchierte ich im Internet. Und was ich da gefunden habe, möchte ich gern mit Dir teilen. 

Warum Kinder mit den Zähnen knirschen

Das Zähneknirschen kann unterschiedliche Ursachen haben. Um herauszufinden, warum Dein Kind mit den Zähnen knirscht, solltest Du Dein Kind beobachten.

Knirscht es nachts wiederholt mit den Zähnen? Knirscht Dein Kind auch tagsüber mit den Zähnen? Hat sich im Leben Deines Kindes etwas verändert? Vielleicht seid Ihr umgezogen, Dein Kind hat Heimweh, leidet an Trennungsschmerzen oder die Kindergartenzeit hat begonnen?

Knirscht Dein Kind bewusst mit den Zähnen oder passiert das eher unbewusst?

Mögliche Ursachen für das Zähneknirschen können sein:

  • Fehlstellung des Kiefers 
  • Aufmerksamkeit (Manche Kinder merken, dass sie durch das Zähneknirschen Aufmerksamkeit bekommen.)
  • Stressabbau (Wenn Kinder unter Anspannung, Leistungsdruck oder Stress leiden, kann sich dies unter anderem durch das Knirschen mit den Zähnen oder auch Kauen der Nägel bemerkbar machen.)
  • Abbau von Wut und Aggression (Wenn Kinder tagsüber diese Gefühle nicht überwinden oder abbauen konnten, kann sich das nachts durch Zähneknirschen äußern.)
  • Einschießen und Wachsen der Milchzähne
  • “Einbeißen” der Milchzähne

Zähne knirschen- besser als sein Ruf?

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kleinkinder phasenweise mit den Zähnen knirschen. Meistens beginnt es mit dem Wachsen der ersten Zähne. So lernt Dein Kind seine Zähne kennen. Das gehört zu einer normalen Entwicklung in den ersten 3 Lebensjahren, sagt Professor Christian Hirsch, Leiter der Poliklinik für Kinderzahnheilkunde und Primärprophylaxe am Universitätsklinikum Leipzig. Medizinisch wird dieser Prozess “Bruxismus” genannt. Bei Kleinkindern wachsen Kopf, Kiefer und Kaumuskulatur. Durch das Knirschen und Pressen erkundet Dein Kind sein Gebiss. Dies kannst Du vor allem nachts beobachten, beziehungsweise hören.

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Bei der Entwicklung kann es auch zeitweise zu ungünstigen Stellungen der ersten Zähne kommen. In diesem Falle ist das nächtliche Knirschen mitunter sogar sinnvoll. Denn störende Teile der Zähne, werden so abgerieben. Der Zahnarzt / die Zahnärztin Deines Kindes kann feststellen, ob ein Problem vorliegt oder ob sich alles im “Normalbereich” befindet. Spätestens wenn die 2. Zähne wachsen, sollte das Knirschen aufhören. Um wirkliche Schäden an den Zähnen zu vermeiden, solltest Du versuchen, die Ursachen zu klären.

Welche Folgen kann das Zähneknirschen haben?

Durch starkes Knirschen mit den Zähnen kann Dein Kind zum Beispiel Kopfschmerzen bekommen. Auch die Kiefer- und Gesichtsmuskeln können sich verkrampfen, was manchmal schmerzhaft ist. Langfristig kann es durch das Verkrampfen sogar zu Nacken- und Rückenschmerzen kommen. Aber auch für die Zähne selbst hat häufiges Knirschen über einen langen Zeitraum schädliche Folgen. So kann der Zahnschmelz geschädigt und die Zahnhälse empfindlich werden. Die Zähne können sich sogar lockern. Wenn das Zähneknirschen vor allem nachts stattfindet, fehlt Deinem Kind unter Umständen auch die Erholung der Schlafes. Das wiederum führt zu Konzentrationsstörungen.

Wie Du reagieren solltest

Wenn Du merkst, dass Dein Kind mit den Zähnen knirscht, musst Du Dir nicht gleich Sorgen machen. Finde heraus, wann und in welchen Situationen es passiert. Vermeide auf jeden Fall, zu schimpfen. In der Regel passiert es sowieso unbewusst. Trotzdem und gerade deshalb kann Schimpfen Druck auf Dein Kind ausüben. Das kann im Zweifelsfall zu mehr Druck führen und das Zähneknirschen sogar noch verstärken. 

Wenn Du ein Knirschen bemerkst, achte auf die folgenden Punkte:

  • Wie oft und wie extrem knirscht Dein Kind mit den Zähnen?
  • Wann knirscht Dein Kind mit den Zähnen? Knirscht es tagsüber oder nachts?
  • Spürst Du Unruhe oder Stress bei Deinem Kind, wenn es mit den Zähnen knirscht?
  • Hat Dein Kind manchmal Kopf-, Zahn- oder Kieferschmerzen?

Zähne knirschen: So beseitigst Du die Ursachen

Jetzt möchtest Du natürlich wissen, was Du tun kannst. Wenn Du Dein Kind gut beobachtest und eine Idee hast, warum es mit den Zähnen knirscht, kannst Du im nächsten Schritt versuchen, die Ursachen zu beseitigen.

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Wenn die Gründe etwas mit den Zähnen an sich, oder dem Kiefer zu tun haben, kann der Arzt/ die Ärztin sie in der Regel relativ leicht behandeln. Das geschieht zum Beispiel durch sogenannte Knirschschienen. Sollte das Knirschen über einen längeren Zeitraum anhalten, macht es auf jeden Fall Sinn, einen Arzt / eine Ärztin aufzusuchen und es abklären zu lassen. 

Wenn das Knirschen auch tagsüber häufiger vorkommt, kann es sein, dass seelische Ursachen hinter dem Zähneknirschen stecken. Hat das Knirschen die Ursachen in Stress, Leistungsdruck oder anderen psychischen Bereiche, kannst Du als erstes versuchen mit Deinem Kind zu sprechen. Vielleicht reicht das schon, um Dein Kind zu entlasten. Wenn zum Beispiel ein Umzug oder eine größere Veränderung im Leben dahinter steht, reicht es unter Umständen, Deinem Kind noch ein bisschen Zeit zu geben. So gewöhnt es sich an die neue Situation. Dein Kind sollte wissen, dass Du immer ein offenes Ohr hast. Sollte das alles nichts helfen, kannst Du mit Eurem Kinderarzt / Eurer Kinderärztin darüber sprechen. 

Entspannungsübungen und Rituale können helfen

Bei nicht abgebauten Aggressionen und Wut kannst Du versuchen, dies durch Bewegung oder Entspannungsübungen zu kompensieren. Auch unzureichende Bewegung, kann zu inneren Anspannungen führen. Achte deshalb darauf, dass sich Dein Kind täglich bewegt und auspowert. Aus dem gleichen Grund machen abendliche Entspannungsübungen Sinn. Nach einem aufregenden Tag, sollte Dein Kind schon vor dem Schlafengehen zur Ruhe kommen. So kann der Schlaf wirklich entspannend werden. Du kannst Deinem Kind noch eine Geschichte vorlesen und Ihr denkt Euch gemeinsam Phantasiegeschichten aus.

Fazit

Wenn Dein Kleinkind ab und zu mit den Zähnen knirscht, ist das völlig normal und kein Grund zur Sorge. Trotzdem kannst Du es natürlich bei den regelmäßigen Zahnarztbesuchen ansprechen, wenn Du Dir Sorgen machst. Das Zähneknirschen kann seelische oder körperliche Ursachen haben. Beobachte Dein Kind, um zu verstehen, warum es mit den Zähnen knirscht. Wenn es länger andauert, sprich mit das in der Kinderarztpraxis bzw. in der Zahnarztpraxis an.

Hast Du ein Kind, das mit den Zähnen knirscht? Wie handhabt Ihr das? Ich würde mich freuen, wenn Du Deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren teilst. 

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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Ein Kommentar zu Zähne knirschen beim Kind: Was kann ich dagegen tun?

  1. Seit einigen Wochen fällt mir auf, dass mein Sohn mit den Zähnen knirscht. Wir haben bereits einen Termin für eine Zahnschiene vereinbart, aber ich finde es gut zu wissen, dass es auch andere Optionen gibt. Deshalb werden wir zusammen einige Entspannungsübungen ausprobieren und schauen, ob es eine positive Wirkung auf sein Knirschen hat.

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