Du fragst Dich, ab wann ein Buggy sich für Dein Baby eignet? Zum Beispiel, weil der nächste Urlaub ansteht und der große Kinderwagen zu sperrig für die Reise ist? Oder weil Dein Kind sich in der Babywanne nicht mehr wohlfühlt und gerne mehr sehen möchte – oder einfach nicht mehr hineinpasst?
Ab wann der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel in den Buggy (oder auch in den Sportsitz des Kinderwagens) erreicht ist – und worauf Du unbedingt achten musst – das beantworte ich Dir in diesem Beitrag.
Ab wann ist ein Buggy für Dein Baby interessant?
Du wirst merken, dass Dein Baby irgendwann mehr und mehr an seiner Umwelt interessiert ist. Es will die Welt mit allen Sinnen entdecken und möchte möglicherweise nicht mehr so lange am Stück in der Babywanne liegen.
Ab wann Buggy oder auch Buggy-Aufsatz bzw. Sportsitz ein Thema für Euch werden könnten, erkennst Du an folgenden Anzeichen:
- Dein Baby schläft zwar noch gut in der Babywanne des Kinderwagens, aber wenn es wach ist, quengelt es – möglicherweise aus Langeweile – und beruhigt sich, sobald Du es herausnimmst.
- Im Kinderwagen reckt es sein Köpfchen nach oben oder dreht sich zur Seite oder auf den Bauch, um sich neue Perspektiven zu erschließen.
- Oft packst Du Dein Baby unterwegs in die Babytrage um, weil es sich im Wagen unwohl fühlt – bist aber etwas genervt von dem Hin und Her und weil Dir der Rücken wehtut.
- Dein Kind bekommt bereits Brei oder Fingerfood zu essen und Du möchtest es unterwegs ab und zu im Wagen füttern.
- Die Babywanne ist schlicht und einfach zu klein geworden.
Ab wann ein Buggy für Dein Kind geeignet ist, hängt von der motorischen Entwicklung ab
Wenn eins oder mehr dieser Anzeichen zutreffen, fängst Du an, Dir über den Buggy oder einen Buggy-Aufsatz für Euren Kinderwagen Gedanken zu machen. Achte vor dem Wechsel aber unbedingt darauf, dass Dein kleiner Schatz schon selbstständig sitzen kann. Vorher brauchst Du Dir die Frage, ab wann ein Buggy sinnvoll und nützlich ist, also eigentlich gar nicht zu stellen.
Nur wenigen Babys gelingt das selbstständige aufrechte Sitzen schon mit 6 Monaten. Bei den meisten dauert es, bis sie 9 oder 10 Monate alt sind. Ein Baby kann selbstständig sitzen, wenn es sich selbstständig und ohne fremde Hilfe in eine sitzende Position bringt und nicht sofort wieder umfällt.
Zudem muss das Baby die Position selbstständig ändern und das Gleichgewicht halten können. Beim selbstständigen Sitzen geht es also nicht darum, das Baby hinzusetzen und zu warten, ob es sitzen bleibt.
Kann das Baby noch nicht alleine sitzen und wird passiv hingesetzt, kann es passieren, dass die individuelle motorische Entwicklungen unterbrochen und wichtige Nervenbahnen nicht aktiviert werden. Außerdem ist das passive Sitzen für Babys auf Dauer sehr anstrengend.
Ab wann ein Buggy sinnvoll ist, ist also keine Frage des Alters, sondern hängt in erster Linie von der körperlichen Entwicklung ab. Erst, wenn Dein Baby eine ausreichend ausgeprägte Rücken- und Nackenmuskulatur hat und in der Lage ist, eine längere Zeit aufrecht zu sitzen, ohne, dass es in sich zusammensackt, darf es im Buggy oder im Sportsitz mitfahren. Bedenke, dass der Kopf eines Babys überproportional größer und schwerer ist als der Rest des Körpers. Deshalb kostet es Dein Baby sehr viel Kraft, den kleinen Körper im Buggy aufrecht zu halten.
Buggy mit Liegefunktion: Die Lösung, wenn das Baby noch nicht sitzen kann?
Du möchtest einen Buggy für Dein Baby nutzen, obwohl es noch nicht frei sitzen kann? Für ein Neugeborenes ist das noch keine Option. Wenn Dein Baby aber schon um die 6 Monate alt ist, spricht theoretisch nichts dagegen – sofern Du die Rückenlehne des Buggys ganz flach einstellen kannst.
Schau Dir vor dem Kauf folgende Kriterien genau an:
- Wie lässt sich die Rückenlehne einstellen? Ganz flach oder nur schräg?
- Ist die Liegefläche weich gepolstert?
- Lassen sich die Gurte auch gut an ein kleineres Baby anpassen?
- Hat der Buggy ein großes Verdeck, um Dein Kind auch in Liegeposition vor Sonne und Wind zu schützen?
- Gibt es im Verdeck ein Fenster, durch das Du Dein Baby sehen kannst?
Beliebte Buggys mit Liegefunktion sind zum Beispiel:
👉Joie Litetrax Pro Air
👉Hauck Rapid 4D (Air)
👉Gesslein Smiloo Happy+
Wenn Du Dein Kind bisher im Kinderwagen geschoben hast, könnte der Umstieg auf einen klassischen Buggy mit Liegefunktion anfangs etwas ungewohnt sein, weil es jetzt vorwärts fährt – und Du es nicht die ganze Zeit siehst. Womit wir schon beim nächsten Punkt wären:
Vorwärts fahren im Buggy: Ab wann geht das in Ordnung?
Die meisten Kombi-Kinderwagen haben heutzutage einen Sportsitz oder Buggy-Aufsatz mit flexibler Blickrichtung. Du hast also die Wahl, ob Dein Baby Dich anschauen soll oder ob es vorwärts fährt. Die meisten Eltern entscheiden sich nach dem Umbau des Kinderwagens erst einmal für die rückwärtsgerichtete Variante, damit sich das Baby sicherer fühlt und Mama oder Papa stets im Blick hat. Warum das vor allem vor dem ersten Geburtstag sinnvoll ist, erklärt unsere Autorin Hanna in ihrem Beitrag „Studien zeigen: Kinder sollen im Buggy rückwärts fahren“.
Es gibt zwar auch einige Buggys mit umsetzbarer Sitzeinheit, diese sind allerdings oft vergleichsweise größer und schwerer – und zum Teil auch teurer. Leichte und klein faltbare Buggys mit flexibler Blickrichtung gibt es aktuell nur vereinzelt.
👉Schau Dir hier unsere besten Buggys & Sportwagen mit wählbarer Blickrichtung an!
Klassische kompakte und preisgünstige Buggys, die in jeden Kofferraum passen, haben diese Funktion aber meistens nicht. Und viele Eltern stellen sich die Frage, ab wann ihr Baby im Buggy vorwärts fahren darf. Letztlich musst Du selbst entscheiden und ggf. ausprobieren, wie es klappt. Wichtig ist, dass sich Dein Baby wohlfühlt und entspannt im Buggy einschlafen kann. Am besten hast Du in der Anfangszeit immer eine Babytrage dabei, falls es Deinem Kind zu viel wird.
Ist ein Buggy praktischer als der Sportsitz?
Wenn Du Dich zu Anfang für einen Kombi-Kinderwagen entschieden hast, hast Du bereits die Möglichkeit, einen Sportsitz auf das Gestell zu setzen.
Ab wann ein Buggy dann zusätzlich her muss? Vergleichen wir mal die Vor- und Nachteile:
Klassischer Buggy | Sportsitz (Kinderwagen) | |
Packmaß | Kleineres Packmaß, spart Platz im Auto | Meist sperrig, nicht immer mit Sitz faltbar |
Platzbedarf | Gering (auch im Hausflur, Café, Bus, Supermarkt usw.) | idR höher |
Gewicht | Leicht & handlich, unter 10 kg | Oft auch schwerer |
Handling | einfaches Auf- und Zuklappen + Verladen | Manchmal umständlich |
Blickrichtung | Meistens nur vorwärts | IdR flexibel |
Nutzungsdauer | Reisebuggys werden schnell zu klein Auf große Liegefläche achten | je nach Modell bis 4 Jahre nutzbar |
Liegeposition | nicht bei allen Modellen ganz flach | Meist flach einstellbar (180 Grad) |
Geländetauglichkeit | Kleine Buggys nur für die City Outdoor-Fans achten auf große Räder | IdR für Wald- und Feldwege geeignet |
Zwischenfazit: Ein kompakter Buggy zusätzlich zum Kombi-Kinderwagen ist z.B. für den Urlaub oder einen Wochenend-Trip sinnvoll. Wenn Dein Kind schon zwischendurch selber läuft, kannst Du den großen Kinderwagen mit Sportsitz dann irgendwann auch ganz durch den Buggy ersetzen.
Was Du noch wissen solltest: Kleine und sehr leichte Buggys eignen sich oft nicht so gut für Spaziergänge abseits asphaltierter Wege. Wenn Dir Outdoor-Tauglichkeit beim Buggy wichtig ist, setze am besten auf einen Buggy mit größeren (Luft-)Rädern und eine gute Federung.
Fazit: Was spricht für den Wechsel in den Buggy?
Dein Baby:
- kann selbstständig sitzen (vorher nur Liegeposition – egal ob Buggy oder Sportsitz)
- fühlt sich in der Babywanne nicht mehr wohl
- möchte alles sehen
- kommt mit dem Vorwärtsfahren im Buggy gut zurecht
Du:
- wünschst Dir eine kompaktere & leichtere Alternative zum Kinderwagen mit Sportsitz
- bist genervt vom sperrigen Kombi-Kinderwagen
- planst eine Reise und möchtest den Buggy mit ins Flugzeug nehmen
Welcher Buggy ist der Beste?
Der letzte Buggy-Test der Stiftung Warentest (2021) war der 👉 Gesslein Smiloo Happy+ – ein praktischer Allrounder mit interessanten Funktionen.
In einem früheren Test schnitt der 👉 Joie Litetrax am besten ab – ein preisgünstiger Buggy, in den Dein Kind lange hineinpasst und der ständig weiterentwickelt wird:
Du suchst einen leichten und kompakten Reisebuggy? Dann lies weiter in unserem großen Reisebuggy Test & Vergleich!
Das Problem bei vielen Kinderwagen und Kombi-Modellen ist, dass die Wanne in der das Kind liegen kann zu klein wird noch bevor sich die Frage mit dem selbständigen Sitzen stellt. So ist mein Sohn bei dem Modell, das ich mir nichts ahnend angeschafft habe, der Wanne mit 6 Monaten entwachsen. Nun ist er 8 Monate und sitzt immernoch nicht selbsständig. D.h. Ich habe eine übergangssphase in der ich eigentlich kein geeignetes Gefährt habe. Ich habe dann notgedrungen den Kinderwagen zum Buggy umgebaut aber shon allein die Sitzfläche war viel zu gross. Ich hab mich eigentlich nur geärgert und nutze den Wagen nun nicht sondern trage ihn ausschliesslich.
Ich weiß nicht ob das alles wirklich so entscheidend ist. Fakt ist doch das Baby des einen Babelt er so bleibt das Motorische etwas zurück und das andere eben umgekehrt. Ich bin Vater und kenne viele Mütter die vor dem selbständigen Sitzen einen Buggy genommen haben und ich kenne keinen der sagt das dadurch das Kind einen Schaden genommen hat. Selbst habe ich auch das bei meinen 2 nach Gefühl gemacht und sie konnten nicht zu damaligen Zeitpunkt sitzen. Meine Kinder sind viel unterwegs und wollten nicht mehr liegen und deshalb haben wir es so gemacht wie es hier nicht gemacht werden sollte. Aber im Ernst es bleibt sich gleich den wir schieben unsere Kinder durch abgass verseuchte Städte und das in Auspuff höher.