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Die biologische Uhr tickt auch beim Mann


Oft sind es die Frauen, die irgendwann ihre biologische Uhr ticken hören. Dazu kommt eine weit verbreitete Meinung, dass Männer keine tickende biologische Uhr haben und bis ins hohe Alter ohne Probleme Kinder zeugen können. Aber kann das wirklich stimmen? Ist das Alter des Vaters wirklich unwichtig, wenn es um die Fruchtbarkeit und Gesundheit des Kindes geht? Dazu gibt es eine neue Studie, die ich Euch hier vorstellen möchte.

Die biologische Uhr des Mannes

Die Studie aus dem Fachmagazin “Maturitas” zeigt, dass auch Männer eine tickende biologische Uhr haben, auf die sie hören sollten. Viele Männer ignorieren ihre tickende Uhr. Sie sehen es oft als völlig unproblematisch an, auch im hohen Alter noch Kinder zeugen zu können. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Potenz und Fruchtbarkeit mit Männlichkeit gleichgesetzt wird. Die Experten, die die Studie durchführten, warnen aber davor und fordern, mehr Aufklärung zu diesem Thema.

Die biologische Uhr tickt bei Männern und Frauen ähnlich. Gesellschaftlich ist allgemein bekannt ist, dass die körperlichen Veränderungen bei Frauen, älter als 35, Empfängnis, Schwangerschaft und die Gesundheit des Kindes beeinflussen. Bei Männern wird die biologische Uhr allerdings nicht thematisiert. Erwiesen ist, dass das Alter von Männern ähnliche Auswirkungen auf den Kinderwunsch und das Kind haben kann. 

Welche Risiken gibt es, wenn die biologische Uhr tickt?

Experten haben herausgefunden, dass sich die Quantität und Qualität der Spermien im Laufe des Lebens verändert. Das heißt, dass die Anzahl und die Beweglichkeit der Spermien mit zunehmenden Alter abnimmt. Es kann zu Fruchtbarkeitsstörungen beim Mann kommen. Dadurch wird aber nicht nur die Chance auf eine Schwangerschaft beeinflusst, sondern auch deren Verlauf. Mit dem zunehmenden Alter des Mannes erhöht sich das Risiko für eine Fehl– oder Totgeburt. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass das Alter des Vaters die Gesundheit des Kindes beeinflusst. So kommen zum Beispiel Autismus, Leukämie und bipolare Störungen bei Kindern mit älteren Vätern öfter vor. Auch Geburtsfehler, wie angeborene Herzkrankheiten oder Gaumenspalten sind häufiger. Eine andere Studie hat außerdem schon früher gezeigt, dass Kinder, deren Vater 45 oder älter ist, ein fast doppelt so hohes Risiko haben, schwer krank zu werden oder früher zu sterben.  

Doch das Alter des Mannes birgt auch Risiken für die werdende Mutter. So kann es nämlich zu Komplikationen während der Schwangerschaft kommen. Schwangerschaftsdiabetes oder Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) kommen zum Beispiel häufiger vor. Deshalb ist es auch so wichtig die biologische Uhr des Mannes nicht zu ignorieren

Gründe für die Risiken

Die Spermienqualität wird zum Beispiel durch die häufige Zellteilung geschädigt. So haben sich zum Beispiel die Keimzellen eines 30 jährigen Mannes etwa 380 Mal geteilt. Die eines 50jährigen dagegen schon 840 Mal. Je älter der Mann ist und umso häufiger sich die Keimzellen geteilt haben, desto mehr geschädigte Spermien produzieren sie. Außerdem gibt es im männlichen Körper einen Mechanismus, der geschädigte Spermien daran hindert eine Eizelle zu befruchten. So soll das Risiko auf zum Beispiel Gendefekte minimiert werden. Dieser Mechanismus wird mit zunehmenden Alter des Mannes auch unsicherer und fehlerhafter. 

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Warum ist die biologische Uhr des Mannes oft ein Tabu?

Die Gründe dafür liegen zum Beispiel daran, dass die Risiken, die das Alter des Mannes mit sich bringen, relativ selten vorkommen. Beziehungsweise sind die Risiken bei dem zunehmenden Alter der Frauen deutlich höher. Ein anderer Grund liegt meiner Meinung nach in den gesellschaftlichen Vorurteilen. Denn Männlichkeit wird oft durch Dinge wie Zeugungsfähigkeit und Potenz definiert.

Alternativen

Für Männer, die die Entscheidung getroffen haben, ihre Vaterschaft noch hinauszuzögern, haben Experten einen Rat: Sie empfehlen den Männern ihre Spermien mit etwa 35 Jahren, spätestens jedoch mit 45 Jahren einfrieren zu lassen. So können die oben genannten Risiken minimiert werden. 

Fazit

Auch wenn die biologische Uhr von Frauen im Alltag oft mehr Beachtung findet, sollte diese beim Mann nicht außer Acht gelassen werden. Denn das Alter des Mannes kann sich negativ auf die Empfängnis, Schwangerschaft und die Gesundheit des Kindes auswirken. Und nur weil Männer unter Umständen bis in ein hohes Alter Kinder zeugen können, heißt das nicht, dass dies empfehlenswert ist. Ab dem Alter von 35 Jahren tickt die biologische Uhr beim Mann. Danach schleichen sich bei den Spermien genetische Schäden ein. 


Wusstest Du, dass Männer eine tickende biologische Uhr haben? Findest Du, das Thema braucht mehr Beachtung? Teile Deine Meinung gern mit uns in den Kommentaren.

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