mütterliche-Stillreflexe

Die mütterlichen Stillreflexe


In meinem letzten Bericht, habe ich Euch etwas über die kindlichen Stillreflexe erzählt. Heute möchte ich Euch über zwei der drei mütterlichen Stillreflexe berichten. Jede Wöchnerin sollte über diese Reflexe informiert sein, damit sie versteht, was bei ihr passiert und warum.

Der Brustwarzenaufrichtungsreflex

Durch äußerliche Reize, wie zum Beispiel Berührung oder Kälte, stellt sich die Brustwarze auf. Die Brustwarze wird fester und größer, indem sich die Muskelzellen zusammen ziehen. Wie man sich bildlich vorstellen kann, erleichtert dies Eurem Kind, die Brustwarze zu erfassen. Manchmal kann es am Anfang hilfreich sein, wenn Ihr die Warze vor dem Stillen zwischen den Fingern rollt bis sie hart wird und sich aufrichtet.

Der Milchbildungsreflex

Nachdem der Mutterkuchen vollständig geboren wurde, fallen die „Schwangerschaftshormone“, die von der Nachgeburt gebildet wurden, weg. Dadurch setzt der Milchbildungsreflex ein. Das entscheidende Hormon, das für die Milchbildung verantwortlich ist, nennt man Prolaktin. Dieses Hormon ist schon während der Schwangerschaft vorhanden und steigt stetig an. So ist der Prolaktinspiegel bei der Geburt sehr hoch, dies ist für das Ingangkommen des Stillens von entscheidender Bedeutung. Dieser hormonell gesteuerte Vorgang setzt bei jeder Frau ein, egal ob Ihr Euer Baby stillt oder nicht und hält für 3 bis 4 Tage an. In dieser Zeit kommt aus Eurer Brust das so genannte Kolostrum, die auch Vormilch genannt wird. Durch die Stimulation der sensiblen Nervenfasern in der Brustwarze und des Warzenhofs wird im Körper Prolaktin freigesetzt und gelangt in die Blutbahn. So gelangt das milchbildende Hormon schließlich zu den milchbildenden Zellen in der Brustdrüse und die Muttermilch wird gebildet. Ihr müsst Euer Kind von Anfang an häufig anlegen, um den Prolaktinspiegel hoch zu halten. Wenn an der Brustwarze keine Stimulation stattfindet, fällt der Prolaktinspiegel und Ihr könntet die Milchbildung nicht ausreichend aufrechterhalten.

Das heißt: Die Nachfrage regelt das Angebot!

Je öfter Euer Baby an der Brust saugt, desto höher ist der Prolaktinspiegel und desto mehr Milch wird gebildet! Wenn Euer Kind am Anfang viel schläft, solltet Ihr es regelmäßig wecken und zum Trinken animieren. Auch die Dauer des Stillens ist entscheidend, trinkt es bei jeder! Stillmahlzeit weniger als 15 Minuten, kann der Prolaktinspiegel wieder unter das notwendige Maß fallen. Eine Brust ist nie ganz leer, denn die Milch wird konstant produziert. Die regelmäßige Entleerung ist aber für eine ausreichende Milchbildung entscheidend. Bleibt zu viel Milch in den Milchbläschen, beginnen so genannte Unterdrückerpeptide zu wirken und die Milch geht zurück.

In meinem nächsten Artikel möchte ich Euch noch etwas über den dritten mütterlichen Stillreflex erzählen. Den so genannten Milchspendereflex.

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