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Schwangerschaftsdepression: 4 Dinge, die Du darüber wissen musst


Dir ist übel, Dein Bauch wächst und Du freust Dich total auf Dein Baby. Meistens verläuft eine Schwangerschaft auch so. Doch für rund 15 % aller werdenden Mamas sehen die ersten 9 Monate vor der Ankunft des Babys anders aus. Die Schwangerschaft verursacht bei ihnen Traurigkeit. Das kann bis hin zur Schwangerschaftsdepression führen. Ich möchte Dir in diesem Artikel gerne erklären, welche Anzeichen auf die Krankheit hindeuten und welche Ursachen sie haben kann. Am Ende erfährst Du noch, was Du selbst tun kannst und was Dir hilft.

Anzeichen einer Schwangerschaftsdepression

Während der Schwangerschaft gibt es natürlich auch nicht so gute Tage. Tage, an denen Du unter Stimmungsschwankungen leidest und einfach nicht gut drauf bist. Bei 10 bis 15 Prozent aller Schwangeren ist das jedoch ein Dauerzustand, der zu einer Depression führt. Das ist etwa eine von sieben werdenden Müttern. Es gibt einige Anzeichen, an denen Du eine drohende Schwangerschafts- oder auch Wochenbettdepression erkennen kannst:

  • Du bist erschöpft und kraftlos
  • Du bist dauernd extrem müde
  • Negative Gedanken zur Schwangerschaft und zum Baby beschäftigen Dich
  • Du hast Ängste, mit denen Du nicht umgehen kannst
  • Du hast kein Interesse mehr an Dingen, die Du eigentlich sehr gerne machst
  • Du hast Probleme mit Nähe und keine Lust auf Deinen Partner
  • Du fühlst Dich leer und traurig
  • Du kannst Dich nicht konzentrieren und bist schnell gereizt
  • Du hast kaum noch Appetit
  • Du leidest unter Schlafstörungen

Warte in diesen Fällen nicht zu lange damit, Dir Hilfe zu holen. Sprich‘ mit jemandem darüber, dem Du vertraust. Das kann Dein Partner, Deine Hebamme oder Dein Hausarzt sein. Es ist wichtig, dass Du die Anzeichen früh erkennst und gegensteuerst. Dabei können auch Medikamente helfen. Tust Du das nicht, könnte das unter Umständen und je nach Ausprägung Deinem Ungeborenen schaden. Das Risiko für eine Fehlgeburt oder Frühgeburt ist während der Krankheit nämlich hoch.

Bei welchen Anzeichen Du sofort reagieren solltest

Es gibt Anzeichen, bei denen es wirklich kritisch wird und Du sofort reagieren solltest. Wenn Du Selbstmordgedanken hast oder Dich nicht mehr in der Lage fühlst, Deinen Alltag zu bewältigen oder Panikattacken hast, vertraue Dich unbedingt sofort jemandem an. Therapeutische oder psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist völlig in Ordnung. Es zeigt, dass Du bereit bist, auf Dein Baby zu achten und ihm die Sicherheit und Geborgenheit geben willst, die es braucht.

Ursachen einer Schwangerschaftsdepression

Eine Schwangerschaftsdepression kann viele Ursachen haben. Sie können psychologischen oder biologischen Ursprungs sein und treten häufig bei Frauen auf, die bereits vor der Schwangerschaft schon depressiv waren und es durch dieses einschneidende Erlebnis wieder sind. Viele Frauen haben Angst, dass ein Baby zu viel verändern könnte: die Partnerschaft, die Lebensplanung oder den Körper. Weitere mögliche Gründe für eine Schwangerschaftsdepression können sein:

  • Ungewollte Schwangerschaft
  • Probleme in der Schwangerschaft (z. B. starke Übelkeit)
  • Zusätzliche Belastungen (z. B. ein Hausbau, der Beruf, Krankheit des Partners..)
  • persönliche oder familiäre Depressionen in der Vergangenheit
  • schwierige Partnerschaft
  • kaum soziale Unterstützung
  • Missbrauch (sexuell, emotional oder gewalttätig)
  • vorangegangene Fehlgeburten oder langes Warten auf diese Schwangerschaft

Hilfe bei einer Schwangerschaftsdepression

Oft legen sich die Symptome von alleine wieder. Ist das aber nicht der Fall, solltest Du Dich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sprich mit Deinem Arzt über eine Therapie sprechen, die gut zu Dir passt. Das könnte ein Gespräch mit einem Spezialisten sein, eine Behandlung mit homöopathischen Mitteln oder Akupunktur. Man kann hier sehr gut ohne Medikamente arbeiten und das Baby schonen. In schweren Fällen verordnen Ärzte jedoch auch Antidepressiva.

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Schwangerschaftsdepression vorbeugen

Natürlich kannst Du eine Depression nicht verhindern, Du kannst jedoch das Risiko verringern:

  • Sprich mit Deinem Partner, Freunden oder Ärzten über Deine Ängste
  • Achte auf Deine Ernährung und trinke viel Wasser
  • Bewege Dich regelmäßig an der frischen Luft, die Traurigkeit verschwindet hier manchmal von ganz allein
  • Besuche einen Yoga-Kurs für Schwangere oder andere Kurse, bei denen Du Entspannung und auch soziale Kontakte findest
  • Setze Dich nicht unter Druck. Das Babyzimmer kann auch nach der Geburt noch fertiggestellt werden und der Kinderwagen muss nicht im zweiten Trimester schon bestellt sein

Schaue genau hin, auch bei anderen Schwangeren

Es ist wirklich wichtig, auf die Anzeichen zu achten und zu reagieren. Eine Schwangerschaftsdepression kann unbehandelt zur Wochenbettdepression übergehen und Dir so viele schöne Momente mit Deinem Baby nehmen. Sprich‘ mit jemandem, auch wenn Du Dir nicht sicher bist, ob es sich um die Krankheit handelt. Spreche auch andere werdende Mamas darauf an, wenn Du diese Anzeichen erkennst. Oft trauen sie sich selbst nicht, darüber zu reden. Es gibt nicht umsonst den Spruch: „Geht es der werdenden Mama gut, geht es auch dem Baby gut!“.


Bist Du schwanger und hast Zweifel, Fragen oder Ängste? Dann kannst Du hier anrufen: 0800/ 40 40 020. Das Hilfetelefon ist rund um die Uhr und kostenlos erreichbar – und Du kannst Dich anonym beraten lassen. Online- oder Chat-Beratung findest du auf schwanger-und-viele-fragen.de

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2 Kommentare zu “Schwangerschaftsdepression: 4 Dinge, die Du darüber wissen musst

  1. Also heißt das, egal wie schlimm und falsch es sich im Moment anfühlt, sollte ich es einfach aussitzen und hoffen das ich doch noch Freude an dem Baby finde? Am besten vor der Geburt?

    1. Hallo, nein, natürlich sollst Du eine Schwangerschaftsdepression nicht einfach aussitzen. Bitte hole Dir Hilfe, wenn „einfachere“ Tipps wie Yoga, frische Luft, Austausch mit Freunden und Familie keinen Erfolg bringen. Vertrau Dich Deinem Gynäkologen oder Deiner Hebamme an. Sie können Dir sagen, wo Du professionelle Hilfe findest. Ggf. hilft eine psychotherapeutische Behandlung weiter. Alles Gute für Dich!
      Julia von babyartikel.de

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