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Thrombose in der Schwangerschaft


Während der Schwangerschaft besteht ein erhöhtes Risiko, an einer Thrombose zu erkranken. In Deiner Vene entsteht ein Blutgerinnsel und das kann besonders in der Schwangerschaft gefährlich werden. In diesem Artikel erkläre ich Dir, wie Du so etwas bemerkst und was Du tun kannst, damit es gar nicht erst dazu kommt.

Was ist eine Thrombose?

Bei einer Thrombose spricht man von einem Blutgerinnsel. Dieses sollte eigentlich eine Wunde verschließen, entsteht aber bereits im Inneren des Körpers – in Deinen Blutgefäßen. Aus einem kleinen Gerinnsel kann dann ein Blutpfropf werden, welches die Gefäße komplett verstopft. Dieser Pfropfen kann sich lösen und über das Herz in die Lunge wandern. Daraus entsteht ganz schnell eine Lungenembolie, da die Lunge dann nicht mehr richtig durchblutet wird. Das ist lebensgefährlich und muss so schnell wie möglich behandelt werden.

Schwangere sind meistens von einer tiefen Venenthrombose (TVT) betroffen. Diese entsteht in den Venen, die tiefer liegen. Das sind die im Becken, in den Beinen und vor allem in den Waden.

Wenn sich das Blutgerinnsel in den tiefer gelegenen Beinvenen bildet, spricht man von einer tiefen Beinvenenthrombose.

Wie merkt man, dass man eine Thrombose hat?

Viele Schwangere leiden oft unter Schmerzen und Schwellungen in den Beinen. Das ist während der Schwangerschaft völlig normal. Bei folgenden Anzeichen solltest Du jedoch sofort Deine Hebamme oder einen Arzt aufsuchen:

  • das Bein oder die Wade schwillt an, Du spürst einen Schmerz und erkennst Rötungen
  • bläuliche Verfärbung des Beins
  • der Schmerz wird schlimmer, wenn du gehst oder die Wade Richtung Oberschenkel bewegst
  • offensichtlich vergrößerte Venen an der betroffenen Stelle und um diese herum
  • die Stelle fühlt sich warm an

Wenn es den Verdacht auf eine Thrombose gibt, wird die betroffene Stelle mit dem Ultraschallgerät untersucht.

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Wie gefährlich ist eine Thrombose in der Schwangerschaft?

Eine Thrombose ist generell lebensgefährlich! Das Risiko einer Thrombose ist während der Schwangerschaft um das Sechs- bis Zehnfache erhöht.

Warum ist das Thromboserisiko in der Schwangerschaft höher?
Das hat damit zu tun, dass Deine Venen viel mehr Blut durch den Körper pumpen müssen. Zusätzlich trägt Progesteron dazu bei, ein Schwangerschaftshormon, welches die Venenwände weitet. Das Blut staut sich also schneller und es entsteht eine Schwellung. Hinzu kommt, dass Dein Blut in der Schwangerschaft langsamer fließt und so auch schneller ein Stau entsteht. Das Risiko ist auch deshalb größer, weil Dein Blut infolge der hormonellen Veränderung und des erhöhten Volumens schneller gerinnt.

Auch bei der Geburt kann eine Thrombose auftreten. Nämlich dann, wenn Dein Baby auf die Beckenvenen drückt und sie beschädigt. Nach einem Kaiserschnitt hast Du ebenfalls ein erhöhtes Thrombose-Risiko – allerdings wirst Du hier engmaschig überwacht und präventiv behandelt.

Eine gestörte Blutgerinnung kann im schlimmsten Fall zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt führen und damit auch zum Tod. Deswegen sollte man bei den oben genannten Symptomen auch sofort reagieren.

Welche Faktoren erhöhen das Thromboserisiko für Schwangere?

Neben den bereits genannten Ursachen für eine Thrombose gibt es auch weitere Faktoren, die zu einer Blutgerinnungsstörung führen können:

  • starkes Übergewicht
  • Krampfadern
  • Rauchen
  • Thrombose-Neigung in der Familie (auch „Thrombophilie“ genannt)
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • wiederholte Fehlgeburten (diese gelten übrigens auch als Warnzeichen einer gestörten Blutgerinnung)

Zu Beginn der Schwangerschaft wird Dein Frauenarzt mit Laboruntersuchungen die Gerinnung in Deinem Blut untersuchen und diese dann auch immer wieder kontrollieren und überwachen.

Prävention und Behandlung einer Schwangerschaftsthrombose

Solltest Du zu einer Thrombose neigen, wirst Du blutverdünnende Medikamente, z. B. Heparin, bekommen. Das ist während der Schwangerschaft unbedenklich und ab der 12. Woche erlaubt. Heparin wird unter die Haut gespritzt (Thrombosespritze) – im Akutstadium auch direkt in die Vene. Auch prophylaktisch kommt Heparin zum Einsatz. Thrombosestrümpfe sorgen dafür, dass die erweiterten Venen wieder zusammengedrückt werden und das Blut schneller fließen kann. Ist bereits eine Thrombose vorhanden, kann sie mit Medikamenten wieder aufgelöst werden. Vorausgesetzt, sie ist noch frisch. Ein Blutgerinnsel wird während einer Schwangerschaft kaum operativ entfernt.

Das solltest Du wissen: Ärzte und Hebammen behalten das Thromboserisiko während den Vorsorgeuntersuchungen immer im Auge. Deshalb wird es in der Regel schnell erkannt und ist dann auch gut behandelbar.

Mehr Informationen zur Thrombose-Behandlung gibt es beim Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI).

So kannst Du das Risiko reduzieren

Thrombosen entstehen, wenn Dein Körper herunterfährt. Hast Du zum Beispiel Blutungen oder frühzeitige Wehen, wird dir Bettruhe verordnet. In diesem Fall wirst Du regelmäßig mit einer Thrombosespritze versorgt. Stillstand erfährt Dein Körper auch bei Bewegungsmangel, der z. B. bei längeren Reisen mit dem Flugzeug oder dem Auto entsteht. Achte deshalb darauf, dass Deine Beine gleichmäßig durchblutet werden. Bewegung ist die beste Vorbeugung, denn die Anspannung der Beinmuskeln befördert das Blut zurück zum Herzen. Vermeide also langes Stehen und Sitzen.

Was Du sonst noch tun kannst und solltest:

  • Höre auf mit dem Rauchen! Nicht nur aufgrund des Thromboserisikos, sondern auch für die Gesundheit Deines Babys
  • Trage Kompressionsstrümpfe bei langen Flügen und Fahrten
  • Ernähre Dich gesund und vermeide Übergewicht
  • Wandern, Schwimmen und Fahrradfahren sorgen für eine gute Blutzirkulation in den Beinen. Also, ab an die frische Luft und die Zeit bis zur Geburt noch genießen!

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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