Ausschlag in der Schwangerschaft (PUPP Syndrom)


Montag, 10. November 2014 (38+6) Auf die letzten Meter erwischte mich ein Problem zum aus der Haut fahren. Ich habe einen schwangerschaftsbedingten Hautausschlag, der sich allmählich über den ganzen Körper ausbreitet und juckt wie Hölle. Tagsüber kann ich mich meist noch zusammenreißen, aber abends ist es so schlimm, dass ich mich pausenlos kratzen möchte und nachts wache ich mittlerweile sogar schon – meine Haut scharrend – davon auf :(

Juckende Pünktchen auf dem Babybauch

Das Ganze fing urplötzlich, aber recht harmlos vor knapp zwei Wochen an. Auf meinem Bauch sah ich vereinzelt winzige kleine Pünktchen. Ich nahm sie wahr, doch ich schenkte ihnen kaum Beachtung, schließlich war es um meine sonst eigentlich recht unproblematische Haut in beiden Schwangerschaften nicht so gut bestellt. Als die Punkte sich vermehrten und allmählich den ganzen Bauch bedeckten, sprach ich meine Hebamme darauf an. Das sei nix wildes – ein harmloser Ausschlag, beruhigte sie mich. Ich solle hautverträgliche Pflegeprodukte verwenden (den Bauch eincremen) und Heilerde probieren. Ein Bad sei die einfachste Variante, aber weil ich keine Wanne habe, schlug sie Heilerde-Packungen vor. Da ich meinen Bauch nie eingecremt habe, wollte ich nun wo er so empfindlich ist, nicht damit starten. Ich hatte schlichtweg Bedenken den Ausschlag zu verschlimmern. Außerdem wusste ich nicht, wo ich auf die Schnelle Heilerde herbekommen könnte und so wartete ich einfach ab. In den darauffolgenden Tagen konnte ich förmlich dabei zusehen wie sich die kleinen Pünktchen über meinen ganzen Körper ausbreiteten. Mein Dekolleté, meine Arme, mein Rücken, ja sogar meine Beine (bis zu den Füßen runter), sind mit kleinen Pusteln übersät. Das Aussehen ist (im Vergleich zu anderen Betroffenen) nicht so dramatisch und mir außerdem völlig egal, denn jetzt in der kalten Jahreszeit sieht eh niemand meine Haut. Doch dieses Jucken! Das treibt mich bald in den Wahnsinn.

Hautarzt Diagnose: PUPP-Syndrom

Um auszuschließen, dass ich mir nicht irgendwo eine ansteckende Krankheit eingefangen habe, ging ich letzte Woche zum Hautarzt. Er erklärte mir, dass es sich um das PUPP-Syndrom, eine Schwangerschaftsdermatitis, handelt, die in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft auftreten kann. „PUPP ist eine Abkürzung und steht für pruriginöse und urtikarielle Papeln und Plaques. […] Die Ursache ist bisher nicht genau bekannt. Man vermutet, dass fetale Zellen im mütterlichen Blutkreislauf eine Art Immunabwehr auslösen“ (siehe „PUPP-Syndrom„). Quasi eine Art Allergie gegen die körpereigenen Schwangerschaftshormone. Im Grunde ist es harmlos – die Erkrankung stellt weder für mich noch für das Ungeborene eine Gefahr dar – aber es ist unfassbar nervig und das einzige, was wirklich hilft, ist entbinden. Denn erst nach der Geburt ist der Spuk wohl wieder vorbei. Bis dahin kann ich das Jucken stoisch aushalten, wahnsinnig werden oder mich mit „Advantan“, der von meinem Hautarzt verschriebenen Cortisonsalbe, einschmieren. Letztere habe ich zweimal dünn an den heftigsten Stellen aufgetragen, aber keine merkliche Verbesserung wahrgenommen. Auch die Erfahrungsberichte anderer Mädels im Netz zeigen, dass Cortisonsalben kaum zu einer Linderung verhelfen, warum mich also mich solch einer chemischen Paste einschmieren? Meine Massage-Hebamme schlug noch Naturjoghurt, Apfelessig und eine Eigenurintherapie vor. Ich weiß nicht so recht. Einerseits sind die Kratz-Anfälle echt heftig und ich habe das Gefühl, dass es von Tag zu Tag schlimmer wird und ich unbedingt etwas dagegen unternehmen muss. Andererseits sind es nur noch wenige Tage bis zur Geburt und ich bin eigentlich nicht in der Stimmung für Experimente. Zumal nicht klar ist, ob irgendetwas von den vorgeschlagenen Mitteln tatsächlich hilft oder ob sie mein Problem eventuell nicht sogar verschlimmern. Ich schau mal wie lange ich dieses fiese Jucken noch ertrage(n muss), ohne Durchzudrehen. Mit viel Glück erlöst mich unser Sohn bald von dieser gemeinen Geschichte (Jungenmamas sind übrigens angeblich öfter betroffen). Ansonsten teste ich mich in Kürze aus lauter Verzweiflung wohl doch noch durch…

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5 Kommentare zu “Ausschlag in der Schwangerschaft (PUPP Syndrom)

  1. Hallo zusammen,

    ich kämpfe aktuell auch gegen diesen juckenden Ausschlag, bin allerdings erst in der 10 SSW. Es fing erst an den Waden an, mittlerweile juckt es an meinem Bauch und an meinen Unterarmen… Wenn ich höre, dass das erst mit der Entbindung vorbeigeht.. Oh je, bitte nicht. Ela, wie schaut es bei Dir mittlerweile mit dem Ausschlag aus? Ist er verschwunden?

    Danke euch & LG

  2. Ich habe auch fies juckenden Ausschlag 2 Wochen vor dem Entbindungstermin bekommen. Es klingt genau so wie du es auch beschrieben hast. Ich hab jetzt auch homöopathische Globoli gekauft,die super helfen. Sie heißen Cardiospermum D6. Ich nehm sie jetzt seit 4 Tagen ( 3×5 Globoli täglich) und es ist jeden Tag besser geworden besonders der nächtliche Juckreiz. Und der Ausschlag verschwindet auch langsam. Kann ich nur empfehlen.

    1. Hi.
      Kann ich diese Globuli nach besten Gewissen in der Schwangerschaft einnehmen? Habe auch diesen fiesen Juckreiz.
      In der Packungsbeilage steht jedoch nicht wirklich was.

  3. Liebe Katrin,
    ich denke mein Rat kommt leicht zu spät, aber du könntest einmalig Calzium Carbonicum in einer C 200 und Raus toxicodendron ( Raus tox) in einer C 30 (einmal 3 Globulin am Tag) gegen das Jucken einnehmen.
    Hoffe aber sehr du brauchst es nicht mehr, denn es ist wirklich so, nach der Geburt ist alles wie weg geblasen :-)
    Lieben Gruß und alles Gute
    Antonia

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