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Baby anziehen im Sommer: 7 Regeln, die alle Eltern kennen sollten


Wenn die Temperaturen im Sommer steigen, nehmen die Lagen an Kleidung ab, in die wir Eltern unser Baby hüllen. Logische Gleichung – oder doch nicht? Wir erklären, wie Du Dein Baby im Sommer anziehen solltest, damit es nicht friert und gleichzeitig auch nicht überhitzt – und warum Dein eigenes Empfinden Dich in der warmen Jahreszeit auch täuschen kann.

Baby anziehen im Sommer: Das solltest Du beachten

Hinweis: In diesem Beitrag geht es in erster Linie um Neugeborene und wenige Monate alte Babys. Während ein Baby im 2. Lebensjahr bei 30 Grad ruhig mal nur in der Windeln krabbeln darf (sofern es sich im Schatten aufhält), ist die richtige Kleiderwahl bei jüngeren Babys etwas schwieriger.

1. Neugeborene brauchen eine schützende Hülle

Gerade im sehr jungen Alter brauchen Babys besonderen Schutz – vor allem, wenn es sich um ein Sommerbaby handelt. Ein Neugeborenes gehört im ersten Lebensjahr nicht in die pralle Sonne. Du solltest daher immer aufpassen, dass es im Schatten bleibt und seine Haut bedeckt ist.

Denn: Dein Baby ist eine Temperatur von etwa 37 Grad im Bauch der Mama gewöhnt. Wenn es auf die Welt kommt, braucht es gerade zu Beginn besonders viel Wärme, um sich sicher und geschützt zu fühlen. Der kleine Körper kühlt schnell aus und sollte von einer schützenden Hülle umgeben sein.

Neugeborene lernen in den ersten zwölf Monaten ihres Lebens, ihre Körpertemperatur zu regulieren, was gerade im Sommer herausfordernd sein kann. Weil sich Körperfunktionen wie Zittern oder Gänsehaut erst noch entwickeln müssen, ist es umso wichtiger, dass Du Dein Kind auch bei hohen Außentemperaturen warm genug hältst.

Normalerweise gilt beim Thema Baby anziehen ja generell die Faustregel „Immer eine Schicht mehr“ als Du selbst trägst. Aber gilt das auch im Hochsommer? Jein: Dein wenige Wochen altes Baby muss jetzt zwar nicht zwei Lagen übereinander tragen, aber Ärmchen und Beinchen sollten bedeckt sein, wenn ihr Euch im Freien aufhaltet.

 

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Unser Tipp:

Einerseits ist es ganz wichtig, bei allen Tipps und Regeln auch immer auf Dein Bauchgefühl zu hören – Du bist die Mama und erkennst die Signale Deines Babys am besten.
Aber: Gerade in puncto Temperaturempfinden lohnt es sich, die eigene Wahrnehmung kurz zu hinterfragen und nicht 1:1 aufs Baby zu übertragen.
Du schwitzt beim anstrengenden Spaziergang mit dem Kinderwagen bei 35 Grad Außentemperatur? Bedenke, dass Dein schlafendes Baby sich nicht bewegt und im Schatten liegt.
Der kühle Luftzug aus der Klimaanlage fühlt sich für Dich super an, weil Deine Hormonumstellung nach der Geburt heftige Hitzewallungen verursacht? Denk‘ dran, dass Dein Baby jetzt eine Mütze braucht.

2. Naturfasern statt Polyester

➔ Wolle-Seide: Hochwertig, aber preisintensiv

In puncto Material eignet sich zum Baby im Sommer anziehen am besten ein Mix aus Wolle und Seide. Diese Kombination hilft Deinem Baby, seine Körpertemperatur zu halten – und wirkt bei Hitze dennoch kühlend. Weitere Vorteile:

  • In einem Wolle-Seide-Body schwitzt Dein Kind quasi nicht.
  • Wolle-Seide schützt mit einem natürlichen LSF von ca. 30 vor schädlichen UV-Strahlen.

Allerdings ist Babykleidung aus Wolle-Seide-Mix auch ziemlich teuer und darf nur kalt im Wollwaschgang gewaschen werden – bei einer ausgelaufenen Windel bleiben also möglicherweise Flecken zurück.

➔ Baumwolle: Pflegeleicht und kühlend

Eine gute Alternative ist reine Baumwolle. Sie wirkt kühlend und fühlt sich angenehm auf der Haut an. Weil Baumwolle Feuchtigkeit gut aufnimmt, achte immer darauf, verschwitzte Kleidung schnell zu wechseln. Baumwolle ist super pflegeleicht, schützt allerdings nur bedingt vor der Sonne (LSF 10-15). Super zum Baby anziehen im Sommer eignen sich anstelle von klassisch gewebtem Baumwollstoff auch Hosen oder Overalls aus luftigem Baumwoll-Musselin.

➔ Leinen: Luftig und robust

Vereinzelt findest Du für Babys auch ärmelfreie Sommer-Strampler aus Leinen, die Du mit einem dünnen Body kombinieren kannst. Leinen ist auch für Babys ein tolles Sommer-Material, weil das Gewebe angenehm kühlt und sich gut auf der Haut anfühlt.

➔ Polyester: Bitte nur im Badeanzug

Sind Kunstfasern für Babys also tabu? Im Sommer schon – denn Polyester-Kleidung kann zu Hautreizungen führen und bewirkt, dass Dein Baby schneller schwitzt. Einen Vorteil haben die Hi-Tech-Stoffe allerdings doch: Sie schützen besser vor der Sonnne und kommen deshalb in spezieller UV-Schutz-Kleidung zum Einsatz. Wenn Dein Baby alt genug für die ersten Plansch-Versuche im Pool oder am Strand ist, ist spezielle UV-Badekleidung und ein passendes Hütchen also die richtige Wahl.

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Bei Strandkleidung, wie hier von Lässig, sind Kunstfasern sinnvoll

3. Clever kombinieren

Auch bei Temperaturen über 30 Grad eignet sich lange, luftige und weite Kleidung, unter der die empfindliche Babyhaut gut atmen kann und in der sie am besten vor UV-Strahlen geschützt ist.

Die besten Sommer-Kombis für kleine Babys sind:

  • Langarm-Body + lange, dünne Hose (am besten mit weichem Bund)
  • Träger-Body + langer dünner Strampler (bei starker Hitze den Body weglassen)
  • Langarm-Body + langer ärmelloser Sommer-Overall
  • Träger-Body + luftiges dünnes Oberteil mit langen Ärmeln + dünne Hose

An sehr heißen Tagen ist ein Body mit amerikanischem Ausschnitt / mit überlappender Schulterpartie eventuell besser als ein doppellagiger Wickelbody.

Braucht mein Baby im Sommer auch Söckchen und eine Mütze?

Ja und ja! Da Dein Baby über Kopf und Füße am schnellsten Wärme verliert, sind dünne Söckchen für Neugeborene stets angebracht. Oder alternativ ein dünner Strampler mit Füßen. Was Du beim Thema Mützen für Sommer-Babys beachten solltest, erkläre ich Dir als Nächstes.

4. Die richtige Kopfbedeckung fürs Baby im Sommer

Dünnes Mützchen für Neugeborene

Braucht mein Baby im Sommer immer eine Mütze? In der Regel ja – insbesondere Neugeborene verlieren über den Kopf viel Körperwärme. Eine dünne Sommermütze aus Baumwolle schützt das Köpfchen vor Wärmeverlust, Sonne und Wind. Bei extremer Hitze, wenn Dein Baby schon ein paar Wochen alt ist und gut vor Sonne und Wind geschützt im Kinderwagen liegt, kannst Du die Mütze aber testweise ruhig mal weglassen.

Sonnenhut im Buggy & auf der Krabbeldecke

Einen Sonnenhut braucht Dein Baby, sobald es im Buggy sitzt oder wenn Du es in der Babytrage trägst, denn dann sind Kopf und Gesicht möglicherweise der Sonne ausgesetzt. Und auch, wenn Dein Baby mobil wird und durch den Garten krabbelt, schützt ein Hütchen besser als eine Mütze. Der ideale Sonnenhut sollte bestenfalls eine breite Krempe und einen langen Nackenschutz haben, um die empfindliche Kopfhaut, Nacken und Gesicht durch Krempe vor der Sonne abzuschirmen. Bei starker Sonneneinstrahlung (z.B. am Strand) ist ein Sonnenhut aus speziellem UV-Schutz-Material (z.B. Polyester-Microfaser) die beste Wahl.

Eine normale Baseballkappe ist auch für ältere Babys nicht empfehlenswert, weil sie die Ohren nicht vor der Sonne schützt.

5. Baby anziehen im Sommer – im Kinderwagen

Im Kinderwagen braucht Dein Baby an sehr heißen Tagen zusätzlich zu seinem Sommer-Outfit (Langarm-Body, lange dünne Hose, dünne Mütze, Söckchen) normalerweise keine Extra-Decke. Wichtiger ist, einem Hitzestau vorzubeugen:

  • Öffne die Netzfenster im Verdeck, damit die Luft gut zirkulieren kann.
  • Decke das Verdeck niemals zum Schutz vor der Sonne mit einer Decke ab. Darunter wird es zu heiß!
  • Nutze stattdessen ein Sonnensegel oder ein dünnes, dunkles Mulltuch als Sonnenschutz.
  • Entferne die Abdeckung an der Babywanne, wenn es sehr heiß ist.
  • Wenn Dein Baby im Kinderwagen zum Schlafen eine Decke braucht, nimm im Sommer ein leichtes Modell, z.B. aus dünnem Baumwollfleece.

6. Baby im Sommer anziehen – im Tragetuch oder in der Babytrage

Beim Anziehen für die Trage gestaltet es sich etwas anders: Einerseits ist Dein Baby sehr nah an Deinem Körper und wird dadurch natürlich zusätzlich gewärmt. Die Babytrage wirkt wie ein zusätzliches Kleidungsstück. Andererseits kannst Du es in der Trage nicht so gut vor der Sonne schützen wie im Kinderwagen.

Trägst Du Dein Baby im Sommer in der Trage, kannst Du Deinem Schatz einen kurzen Body anziehen (wenn die Arme unter dem Tragetuch bleiben, ansonsten langärmelig), dazu eine lange, leichte Hose.

Achte darauf, dass die Hose wirklich lang genug ist, da sich die Hose mit angezogenen Beinchen in der Trage oft ein Stückchen nach oben zieht. Lange Söckchen und / oder eine Portion Baby-Sonnencreme an den Waden sind also Pflicht, ein guter Sonnenhut ebenfalls – auch, wenn Dein Baby erst einige Wochen alt ist.

Ist der Kopf ausreichend durch das Tragetuch geschützt, kannst Du die Mütze eventuell weglassen. Nimm aber immer eine mit, falls Du Dein Baby zum Füttern oder Wickeln mal herausnehmen musst!

Richtig gebunden, schützt das Tragetuch das Köpfchen vor Sonne und Wind

Tipp: Eine Mullwindel oder ein dünnes Handtuch zwischen Deinem und Babys Körper verhindert, dass seine Kleidung feucht wird, wenn Du schwitzt.

Weitere Tipps zum Tragen im Sommer gibt Dir Hebamme Melanie hier!

7. Baby nachts anziehen im Sommer

Du fragst Dich, wie Du Dein Baby im Sommer nachts anziehen solltest – wenn sich nach einem heißen Tag die Raumtemperatur auch nachts nicht abkühlt? Wichtig ist, dass Dein Baby möglichst nicht schwitzt. Wenn der Schweiß auf der Haut abkühlt, kann es sich erkälten. Außerdem besteht in einem zu warmen Schlafsack die Gefahr, dass Dein Baby überhitzt.

Die Raumtemperatur liegt auch – trotz Stoßlüften – nachts noch bei über 24 Grad? Dann ziehst Du Deinem Baby am besten nur einen dünnen Body an und darüber einen ungefütterten Sommerschlafsack (z.B. aus leichtem Baumwoll-Musselin oder Bambusfaser-Gewebe) mit einem Tog-Wert von 0,5.

Wenn es sich nachts doch stärker abkühlt, ersetzt Du den Body einfach durch einen Schlafanzug.

ZimmertemperaturSchlafkleidung
unter 16 °CSchlafsack (3,5 tog) + Schlafanzug + langärmeliger Body + Socken + Mützchen + Fäustlinge
16 °C - 17 °CSchlafsack (2,5 tog) + Schlafanzug + langärmeliger Body + Söckchen
18 °C - 19 °CSchlafsack (1 tog) + Schlafanzug + langärmeliger Body
20 °C - 21 °CSchlafsack (1 tog) + Schlafanzug + kurzärmeliger Body

Weitere Details zum Thema Baby nachts anziehen erklärt Dir Expertin Julia hier.

Wie kann ich mein Baby im Sommer pucken, ohne dass ihm zu heiß wird?

Du kannst Dein Baby im Sommer auch pucken. Je nach Hitze genügt ein Kurzarm-Body oder auch einfach nur die Windel unter einem dünnen Pucktuch, um Überhitzung zu vermeiden. Verwende im Sommer keinesfalls einen gefütterten Pucksack.

Dünnes Pucktuch von Aden & Anais

Baby anziehen im Sommer: Weitere Tipps

  • Prüfe immer wieder im Nacken Deines Babys, ob er warm und trocken ist. Ist er sehr warm und feucht, ist es in der Regel zu warm für es, ist er kalt, sollte es eine Schicht mehr Kleidung sein.
  • Auch die Haut gibt Auskunft über die richtige Körpertemperatur: Ist sie rot gefleckt, ist es zu warm, ist sie marmoriert, blass oder sogar leicht bläulich, ist es zu kalt.
  • Bei wechselhaftem Wetter ist der Zwiebel-Look super. So kannst Du auch mal etwas ausziehen, wenn Du merkst, dass es doch zu warm ist. Oder wenn es windiger wird, ziehst Du Deinem Schatz schnell wieder eine Schicht mehr an.
  • Nimm Wechselkleidung für Dein Baby mit: Wenn Du z.B. beim Stillen stark schwitzt und der Body Deines Babys nass wird, solltest Du es schnell umziehen.
  • Die stärkste Hitze und Sonneneinstrahlung in der Mittagszeit (zwischen 12 und 15 Uhr) solltest Du mit Deinem Baby am besten zuhause bzw. drinnen verbringen.

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