Baby Halsschmerzen, Mutter hält Baby im Arm

Halsschmerzen beim Baby: Symptome, Hausmittel und Behandlung


Du hast das Gefühl, dass Dein Baby Halsschmerzen hat – und fragst Dich, was Du tun kannst? Dann bist Du hier richtig: In diesem Beitrag erkläre ich Dir, an welchen Symptomen Du bei Deinem Baby Halsschmerzen erkennst, wie Du sie am besten behandelst (und wie nicht!) – und wann ein Besuch beim Arzt sinnvoll ist.

Mein Baby hat Halsschmerzen – was tun?

Eine Sorge kann ich Dir direkt zu Beginn nehmen: Halsweh beim Baby ist zwar in der Regel unangenehm, aber harmlos – und meistens nach wenigen Tagen schon wieder weg.  

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  • Viel Trinken, am besten Muttermilch 
  • Ab Beikost-Alter (ca. 6 Monate) abgekühlten und ungesüßten Kamillentee anbieten 
  • Zum Kinderarzt gehen (vor allem bei Fieber)
  • Luft befeuchten 
  • Ruhe und wenig Stress 
  • Viel körperliche Nähe 
  • Spaziergänge an der frischen Luft (Baby warm eingepackt)
  • Homöopathische Mittel und/oder Medikamente nur nach Absprache mit dem Arzt

An welchen Symptomen erkenne ich Halsweh beim Baby? 

Wenn Dein Baby Halsschmerzen hat, merkst Du wahrscheinlich relativ schnell, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Halsschmerzen erkennst Du an verschiedenen Anzeigen, wie: 

  • Schlechte Laune 
  • Vermehrtes Weinen, insbesondere beim Trinken 
  • Geröteter Rachen 
  • Mehr Schlaf 
  • Weitere Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen und glasige Augen 
  • Erhöhte Temperatur / Fieber
  • Heisere, krächzende oder auch leisere Stimme

Diese Symptome können gemeinsam oder einzeln auftreten. Manche Babys haben zum Beispiel nur einen geröteten Rachen, aber keine erhöhte Temperatur und auch keine zusätzlichen Erkältungssymptome.  

Speziell in der Erkältungszeit besteht ein erhöhtes Risiko, dass Dein Baby an Halsschmerzen erkrankt. Denn das Immunsystem von Säuglingen ist bislang nicht vollständig ausgereift, weshalb sie sich schnell einen Infekt einfangen können.  

Was sind die häufigsten Auslöser für Halsschmerzen? 

Die typischen Ursachen für Halsschmerzen beim Baby sind Infektionen mit Viren und Bakterien

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  • Virale Infektionen: Rund 200 Viren sind für Entzündungen im Rachenraum verantwortlich. Bei einer Infektion zeigt Dein Baby dann in der Regel die typischen Erkältungsanzeichen. Das Näschen läuft. Die Kinder niesen und schnupfen. Viren werden normalerweise durch den direkten Kontakt mit infizierten Personen oder Oberflächen übertragen.  
  • Bakterielle Infektion: Hier sind Streptokokken oft die Übeltäter. Sie sorgen dafür, dass sich die Mandeln oder der Rachen Deines Babys entzünden. Infolgedessen treten Halsschmerzen auf. Bei bakteriellen Infektionen kommt es häufig rascher zu den Symptomen und sie sind intensiver.  

Gerade Winterbabys leiden öfter unter Halsschmerzen. Denn sie sind noch sehr jung, wenn bei uns gerade Haupterkältungszeit herrscht. Je jünger das Kind ist, desto weniger ausgereift ist sein Immunsystem. Dadurch erkrankt es schneller an Viren und Bakterien.  

Säuglinge genießen in der Regel bis zum etwa 10. Monat den sogenannten Nestschutz. Dadurch sind sie zwar weniger anfällig für Krankheiten, nichtsdestotrotz können bei Babys Halsschmerzen aber schon in den ersten Lebensmonaten vorkommen.  

Wie behandle ich mein Baby mit Halsschmerzen?

Die gute Nachricht: Wenn Dein Baby unter Halsschmerzen leidet, kannst Du ihm helfen. Welche (Haus-)Mittel Du anwenden kannst, hängt stark vom Alter Deines Kindes ab. Es gibt allerdings auch einige Mittel gegen Halsschmerzen, die für Babys noch absolut tabu sind.

Hausmittel gegen Baby-Halsweh

Folgende Hausmittel können Deinem Baby bei Halsweh helfen:

  • Feuchte Luft: Ein Luftbefeuchter im Zimmer oder eine Schüssel mit Wasser in der Nähe des Babyschlafplatzes kann helfen, die Schleimhäute zu befeuchten und die Halsschmerzen zu lindern. 
  • Viel Flüssigkeit: Viel Trinken ist bei Halsschmerzen wichtig. Vielleicht sträubt sich Dein Baby dagegen, weil ihm die Flüssigkeitsaufnahme Schmerzen bereitet. Ab dem Beikostalter, also ab etwa 6-7 Monaten, kannst Du auch warme Flüssigkeiten wie abgekühlten Kamillentee (lauwarm) anbieten. Dieser lindert Reizungen im Hals. Wenn Dein Baby noch keine Beikost bekommt, ist keine zusätzliche Flüssigkeit nötig. Achte einfach gut auf die Signale Deines Babys und stille es bzw. füttere es nach Bedarf mit der gewohnten Milchnahrung aus dem Fläschchen.
  • Ausreichend Wärme: Halte den Hals Deines Babys schön warm. 

Falls Dein Baby bei Halsschmerzen nicht trinkt, kann das neben den Schmerzen auch an den Begleitsymptomen liegen. Gerade ein Schnupfen macht das Trinken schnell zur Qual. Deshalb ist es wichtig, die verstopfte Nase Deines Babys zu befreien.  

> Falls Dein Baby neben Halsschmerzen auch unter Heiserkeit leidet, schau Dir unbedingt die Tipps von Sandra an.  

Homöopathische Mittel bei Baby-Halsschmerzen 

Gegen Halsschmerzen gibt es verschiedene homöopathische Mittel. Es werden etwa Phytolacca und Lycopodium clavatum in Form von Globuli verabreicht. Phytolacca soll gegen Rachenentzündungen wirken, während Homöopathen Lycopodium clavatum bei Halsschmerzen im Zusammenhang mit Erkältungen empfehlen. Ebenfalls können WALA Apis Belladonna Globuli velati bei akuten Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum für Linderung sorgen.  

Bevor Du Deinem Baby Globuli gegen Halsweh verabreichst, besprichst Du Dich am besten vorher mit dem Kinderarzt, Heilpraktiker oder Apotheker. Wähle immer ausschließlich Heilmittel, die für Babys geeignet sind. So dürfen sie etwa keinen Alkohol enthalten.  

Medikamente nur in Absprache

Unter keinen Umständen solltest Du Deinem Baby Arzneimittel geben, ohne vorher mit einem Mediziner gesprochen zu haben. Gerade bei Virusinfektionen kann selbst die klassische Schulmedizin nicht viel tun, außer die Schmerzen zu lindern und das Fieber zu senken. Dafür wird meistens Paracetamol oder Ibuprofen verabreicht. Beide Mittel kannst Du dem Baby mit Halsschmerzen als Zäpfchen geben – nach Rücksprache mit dem Arzt.  

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Einige Maßnahmen sind für ältere Kinder und Erwachsene bei Halsschmerzen hilfreich, können Deinem Baby aber schaden. Deshalb gilt:

  • Kein Honig: Kinder unter einem Jahr dürfen keinen Honig zu sich nehmen.  
  • Gefahr bei ätherischen Ölen: Bei Kindern unter 3 Jahren darfst Du weder Kampfer- noch Pfefferminz-, Eukalyptus- oder Thymian-Öl verwenden. Wenn Öle eingesetzt werden, die sich für Babys eigenen, dann nur in verdünnter Form.  
  • Keine Halswickel unter 2 Jahren: Halswickel bei Babys können zu Verbrennungen führen. 
  • Kein Gurgeln: Eigentlich klar – Babys sind noch nicht in der Lage zu gurgeln.  

Es ist wichtig, die Anwendung von Medikamenten und Hausmitteln mit einem Kinderarzt abzustimmen, um die Sicherheit und Wirksamkeit für das Baby zu gewährleisten. 

Kann ich Halsschmerzen beim Baby vorbeugen?

Um die Ansteckungsgefahr für Halsschmerzen bei Deinem Baby zu reduzieren, ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Häufig sind es infizierte Familienmitglieder, durch die der Säugling krank wird.

Hier sind einige Schritte, die helfen können: 

  • Hygiene beachten: Es ist essenziell, regelmäßig die Hände mit Seife und Wasser zu waschen, besonders nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen. Reinige häufig berührte Oberflächen, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu minimieren. 
  • Erkrankte isolieren: Wenn Familienmitglieder Halsschmerzen oder andere Erkältungssymptome haben, ist es ratsam, sie möglichst zu isolieren. Das kann bedeuten, dass sie sich in einem separaten Raum aufhalten oder eine Maske tragen, um den Kontakt mit dem Baby zu minimieren. 
  • Kontakt vermeiden: Versuche, engen Kontakt mit erkrankten Personen zu vermeiden, vor allem wenn sie Symptome wie Husten und Niesen haben. Halte das Baby von Personen fern, die offensichtlich krank sind, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern. 
  • Gut Lüften: Sorge für eine gute Belüftung im Haus, indem Du regelmäßig die Fenster weit öffnest, um frische Luft hereinzulassen. Eine gute Luftzirkulation kann dazu beitragen, Krankheitserreger zu reduzieren und das Risiko einer Ansteckung zu verringern. 
  • Impfschutz sicherstellen: Achte darauf, dass alle Familienmitglieder, besonders ältere Geschwister des Babys, gegen ansteckende Krankheiten wie Grippe und Keuchhusten geimpft sind. Eine aktuelle Impfung kann dazu beitragen, das Risiko einer Infektion im Haushalt zu verringern. 
  • Gesunde Lebensweise fördern: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige körperliche Aktivität sind wichtig, um das Immunsystem zu stärken und die Anfälligkeit für Infektionen zu verringern. 

Natürlich kannst und sollst Du als erste Bezugsperson Dich nicht von Deinem Baby isolieren, auch wenn Du krank bist. Falls Du selbst unter Halsschmerzen leidest und stillst, nimm bitte nur Medikamente ein, die in der Stillzeit geeignet sind. Welche Mittel Du bedenkenlos einnehmen kannst, erfährst Du in unserem umfangreichen Beitrag rund um Halsschmerzen in der Stillzeit.

Wann sollte ich mit meinem Baby zum Arzt gehe? 

Es ist wichtig, die Anzeichen von Halsschmerzen beim Baby aufmerksam zu beobachten. Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn Dein Baby… 

  • Schwierigkeiten beim Atmen hat oder Atembeschwerden zeigt. 
  • länger als ein paar Tage Halsschmerzen hat oder sich die Beschwerden verschlimmern. 
  • Fieber hat (eine rektale Temperatur von über 38 °C bei Säuglingen unter 3 Monaten oder über 38,5 °C bei Säuglingen über 3 Monaten). 
  • Schwierigkeiten beim Trinken oder Schlucken hat. 
  • Anzeichen von Dehydratation zeigt, wie wenig Urinproduktion, trockene Windeln oder ein trockener Mund. 
  • reizbar oder lethargisch ist und nicht wie gewöhnlich interagiert. 
  • noch andere Symptome zeigt, die auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen könnten, wie Hautausschlag, Erbrechen oder Durchfall. 

Wenn Du Dir Sorgen machst oder unsicher bist, ist es immer ratsam, den Kinderarzt zu konsultieren. Er kann eine genaue Diagnose stellen und die geeignete Behandlung für Dein Baby empfehlen. 

Was hat Deinem Baby bei Halsweh geholfen? Verrate es uns gerne in den Kommentaren!

Quellen:

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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