Baby Erkältung wann zum Arzt

Dein Baby hat eine Erkältung: Was hilft – und wann Du zum Arzt gehen solltest


Gerade, wenn Dein Kind unter einem Jahr alt ist, machst Du Dir sicher Sorgen, wenn es eine Erkältung hat. Denn Medikamente darfst Du in diesem Alter kaum bis gar nicht anwenden. Aber es gibt andere Hilfsmittel, um Deinem Kind die Zeit erträglicher zu machen und die Erkältungs-Symptome zu bekämpfen.

Wie erkenne ich eine Erkältung beim Baby?

Wenn Du als Elternteil erfahren bist, erkennst Du meist von selbst, wann Dein Baby eine Erkältung ausbrütet. Es ist dann ruhiger als sonst, wirkt schlapp, schläft mehr und isst weniger. Außerdem können erkältete Babys sehr anhänglich und weinerlich sein.

Mit der Zeit stellst Du dann folgende Erkältungs-Symptome fest, die einzeln oder auch in Kombination auftreten können:

  • Die Atmung durch die Nase ist beeinträchtigt. Säuglinge können in einem solchen Fall nicht besonders gut saugen und verweigern im Beikost-Alter oft auch die Nahrung. Aber keine Sorge: Wenn Dein Baby ein paar Tage nur wenig isst, ist das kein Grund zur Sorge! Hauptsache, es trinkt genug. Achte also darauf, dass Dein Baby nasse Windeln hat, denn daran erkennst Du, dass es genug Flüssigkeit zu sich nimmt.
  • Schnupfen, der zunächst wässrig, später dickflüssig auftritt, ist ein weiteres typisches Erkältungsanzeichen. Bei einer bakteriellen Infektion ist der Schnupfen gelb-grünlich.
  • Halsschmerzen und Fieber sind ebenfalls typisch. Wenn Dein Baby schlecht isst, aber viel Durst hat, könnte das also ein Zeichen für Halsweh sein.
  • Es besteht zudem die Gefahr einer Nebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung, wenn sich Nasensekret im Gehörgang sammelt. Fasst sich Dein Baby häufig ans Ohr, ist das ein Anzeichen dafür. 
  • Trockener Husten, der nicht selten in schleimigen Husten übergeht, ist ein weiteres Symptom einer Erkältung beim Baby.
  • Gerötete Augen können ebenfalls auf eine Erkältung hinweisen.
  • Durch eine Erkältung können Babys heiser werden.

Baby-Erkältung richtig behandeln

Da Kinder bis zu einem Alter von etwa vier Jahren die Nase noch nicht richtig selbst putzen können, musst Du dabei helfen. Denn nur mit einer freien Nase kann Dein Kind richtig atmen, trinken und essen – und auch an seinem geliebten Schnuller saugen.

Hat Dein Baby außer einer verstopften Nase keinerlei Beschwerden, solltest Du überprüfen, dass es sich nichts in die Nase gesteckt hat. Ist dies nicht der Fall, kannst Du ihm das Atmen bei Schnupfen und Husten im Schlaf erleichtern, wenn Du ein flaches Kissen, ein zusammengefaltetes Handtuch oder einen Ordner unter die Matratze Deines Kindes legst. Das Köpfchen liegt dann etwas erhöht, Dein Baby bekommt besser Luft und kann leichter abhusten. Beim Säubern einer verstopften Nase kann Dir zum Beispiel ein Nasensauger helfen.

 

Fieber solltest Du immer im Po messen, nur dann ist das Ergebnis bei Babys aussagekräftig. Es sei denn, Du hast ein spezielles Baby-Fieberthermometer fürs Ohr. Achte ganz besonders darauf, dass Dein erkältetes Baby ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt.

Die besten Hilfsmittel gegen Baby-Erkältung

  • Viel trinken. Gegen Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit hilft viel Flüssigkeit. Ermutige Dein Baby also immer wieder zum Trinken! Wenn Dein Baby noch keine Beikost bekommt, musst Du es eventuell häufiger anlegen oder das Fläschchen geben. Wenn Du stillst, musst auch Du dann mehr Wasser trinken!
  • Pflanzliche Hustenlöser wie etwa Thymiantee oder Kinder-Erkältungstee, eignen sich erst für Kinder ab einem Jahr. Auch mit chemischen Hustenlösern und Hustenblockern solltest Du vorsichtig sein. Solche hochwirksamen Medikamente verschreibt ausschließlich der Kinderarzt!
  • Ein Quarkwickel wirkt entkrampfend, schleimlösend und hustenstillend. Quarkwickel um den Hals oder auf der Brust kannst Du anwenden, wenn Dein Baby älter als 6 Monate ist.
  • Abschwellende Nasentropfen erleichtern das Atmen vor allem in der Nacht. Außerdem können sie einer Mittelohrentzündung vorbeugen. Abschwellende Nasentropfen darfst Du Deinem Kind je nach Alter nur drei bis maximal zehn Tage lang geben. Gerade bei sehr jungen Babys (unter drei Monaten) allerdings nur in Absprache mit dem Kinderarzt!
  • Nasentropfen und -sprays auf Salzwasserbasis befeuchten die Schleimhäute und wirken ebenfalls leicht abschwellend und sind vollkommen unbedenklich. Diese kannst Du bei Bedarf auch länger verabreichen. Du bekommst sie im Drogeriemarkt auch in praktischen Einzel-Ampullen.
  • Eine Dampfinhalation. Nimm Dein Baby dafür mit ins Badezimmer und stellt Euch neben die laufende, warm aufgedrehte Dusche. So kann es den Wasserdampf einatmen – diese Methode funktioniert bei Babys besser als Inhalieren mit einem speziellen Gerät.
  • Frische, kühle Luft. Bei akuten Hustenanfällen kann zudem kühle Luft helfen, indem Du Dich beispielsweise mit Deinem Kind an das geöffnete Fenster stellst. Dein Baby sollte aber unbedingt warm eingepackt sein und auf keinen Fall frieren!
  • Feuchte Luft. Durch Aufhängen von nasser Wäsche, Aufstellen von Wasserschalen auf der Heizung oder mit einem speziellen Luftbefeuchter kannst Du dies erreichen. So bleibt die Nase frei und wird nicht so schnell wund. Etwas Wundcreme hilft zusätzlich bei Hautreizungen an Nase und Mund.
 

Weitere Tipps bei Baby-Erkältung

  • Am besten hilft Deinem erkälteten Baby viel Ruhe und Nähe.
  • Fiebersenkende Medikamente wie Fieberzäpfchen oder -Saft solltest Du Deinem Kind erst ab einer Temperatur von 39,5 Grad und in Absprache mit dem Kinderarzt geben.
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Medikamente für kleine Kinder verschreibt ausschließlich der Arzt. Medikamente für Erwachsene sind tabu! Denn diese können bei Babys schwere gesundheitliche Schäden verursachen – auch in niedrigerer Dosierung! Und: Bei Kindern unter drei Monaten solltest Du nicht auf ätherische Öle und Hustentees zurückgreifen. Diese können mitunter schwere allergische Reaktionen hervorrufen.

  • Hausmittel wie Wadenwickel oder Essigsocken solltest Du nur anwenden, wenn Dein Kind älter als 6 Monate ist und nicht fröstelt.
  • Wasche Dir und Deinem Kind oft die Hände und entsorge gebrauchte Papiertaschentücher immer direkt.
  • Wenn Dein Kind in der Verfassung dazu ist, sind Spaziergänge an der frischen Luft immer hilfreich, um die Schleimhäute zu belüften. Natürlich warm eingepackt im Fußsack! Ansonsten solltest Du das Kinderzimmer zumindest regelmäßig stoßlüften.
 

Baby-Erkältung: Wann muss ich mit meinem Kind zum Arzt?

Hat sich die Erkältung innerhalb einer Woche nicht deutlich gebessert, solltest Du einen Kinderarzt aufsuchen. Und auch bei anderen Anzeichen solltest Du dies tun, um eine echte Grippe oder andere schwerwiegende Krankheiten rasch auszuschließen oder gezielt behandeln zu können.

Bei diesen Anzeichen sollte ein Arzt sich Dein Kind auf jeden Fall anschauen:

  • Der Husten geht nicht weg.
  • Dein Baby ist länger als 3-4 Tage heiser.
  • Der Schleim ist auffällig grün, gelb oder braun.
  • Dein Baby reibt und fasst sich ständig am Ohr.
  • Dein Kind hat offensichtlich Schmerzen.
  • Das Atmen fällt Deinem Kind zunehmend schwerer und die Atemgeräusche sind sehr laut.
  • Dein Kind hat hohes Fieber (über 38,5 Grad).
  • Es verweigert vollständig die Nahrung.
  • Dein Baby wirkt extrem schlapp.
  • Du entdeckst faulig riechenden und/oder ungewöhnlich verfärbten Windelinhalt.
  • Babys unter drei Monaten mit Erkältungssymptomen und/oder Fieber gehören immer in ärztliche Behandlung.

Wie kann ich einer Erkältung beim Baby vorbeugen?

Säuglinge oder gestillte Kinder erhalten über Deine Muttermilch viele wichtige Antikörper. Diese fungieren als natürlicher Infektionsschutz. Langes Stillen ist also grundsätzlich der beste Ansatz, um Dein Baby vor Infektionen zu schützen. Eine rauchfreie Umgebung ist ebenfalls zu empfehlen.

Plus: Hygiene ist eine Grundvoraussetzung für ein gesundes Kind. Das heißt auch, dass bereits erkältete Familienmitglieder möglichst das Baby nicht anfassen und sich besonders oft die Hände waschen sollten.

Der Jahreszeit entsprechende Kleidung – das heißt, weder zu warm noch zu kalt – hilft darüber hinaus, den zarten Schleimhäuten stabil und gesund zu bleiben und Erregern den Weg in den kindlichen Organismus zu erschweren. Weiterhin stärken eine gesunde, ausgewogene Ernährung sowie viel Bewegung an der frischen Luft das Immunsystem Deines Kindes.

Erkältungen stärken das Immunsystem Deines Babys

Bei einem normalen Verlauf einer Erkältung solltest Du Dir nicht allzu viele Sorgen machen. Auch nicht, wenn diese öfter auftreten sollte. Denn: Babys und Kleinkinder treffen Erkältungen besonders häufig, zehn bis zwölf Infekte pro Jahr sind ganz normal.

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Leider sind Babys und Kleinkinder auch oft besonders stark erkältet. Das liegt an den zarten Schleimhäuten in Nase, Mund und Hals, die noch sehr anfällig sind und Erreger nur schlecht aufhalten können. Schließlich entwickeln sich die Abwehrkräfte des Immunsystems bei Babys erst im Laufe der Jahre. Und dafür brauchen sie sogar den Kontakt zu Erregern, um ein starkes Immunsystem bilden zu können. Hast Du die Erkältung mit Deinem Schatz überstanden, hat das also in doppelter Hinsicht etwas Gutes!

Baby-Erkältung erkennen & behandeln: Mehr Tipps im Video

In diesen Videos gibt unsere Hebamme Anna-Maria Dir viele Tipps rund um die Themen „Baby-Erkältung erkennen“ und „Baby-Erkältung behandeln“:

Beim Klick wird dieses Video von den YouTube-Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

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Was tust Du, wenn Dein Baby eine Erkältung hat? Wir freuen uns über Deinen Kommentar!

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2 Kommentare zu “Dein Baby hat eine Erkältung: Was hilft – und wann Du zum Arzt gehen solltest

  1. Ich bin seit Anfang des Jahres Mama und mache mir schnell sofort einen Kopf. Meine Tochter hat seit gestern ein bisschen Fieber und ich bin mir unsicher, ob ich schon zum Arzt soll. Da die Kleine doch schon extrem schlapp wirkt und wenig isst, gehe ich wohl besser zum Arzt.

  2. Danke für diesen Beitrag.

    Kinder leben in einer dauernden Lernphase und das Schlafen gehört dazu. Wir als Eltern müssen uns da sehr geduldig zeigen und sollten die hilfreichen Tipps beherzigen :)

    Diese Seite hier und folgende haben uns sehr geholfen, damit unsere Kleinen wieder besser schlafen :)

    Liebe Grüße,

    Maria

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