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Hilfe! Mein Baby liegt in Querlage


Deine Schwangerschaft neigt sich dem Ende zu, aber Dein Baby hat sich (noch) nicht gedreht? Wenn es bislang quer im Bauch liegt, sorgst Du Dich vielleicht, ob eine natürliche Geburt möglich ist oder ob Dein Kind per Kaiserschnitt geholt wird. Erfahre hier, wie es zu einer Querlage beim Baby kommen kann und was das für die Geburt bedeutet.

Was ist die Querlage beim Baby?

Von einer Querlage des Ungeborenen spricht man, wenn das Baby quer im Bauch der Mutter liegt. Je nachdem, auf welcher Seite sich das Köpfchen befindet, unterscheidet man zwischen:

  • 1. Querlage: Kopf links
  • 2. Querlage: Kopf rechts

Die Querlage ist eine sehr seltene Lage-Anomalie des Ungeborenen und betrifft nur 0,3 bis 0,6% aller Geburten, wobei sie bei Mehrlings-Schwangerschaften etwas häufiger vorkommt.

Diese Kindslage wird von Deiner Frauenärztin im Mutterpass mit der Abkürzung „QL“ vermerkt, und zwar auf den Seiten 7 und 8 im Gravidogramm.

Übrigens brauchst Du Dir in den ersten 6 Monaten Deiner Schwangerschaft keine Gedanken machen, wenn Dein Baby in Querlage im Bauch liegt. Etwa 10 % aller Ungeborenen liegen bis zur 28. SSW noch quer im Bauch, in der 36. SSW hat ihre Zahl nochmal deutlich abgenommen.

Eine problematische Querlage beim Baby nach der 36. SSW kommt sehr selten vor.

Was sind die Ursachen für eine Querlage?

Es gibt mehrere Ursachen, die eine Querlage beim Baby begünstigen:

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1. Kleines Baby
Wenn das Ungeborene sehr klein für sein Alter ist, hat es natürlich viel Platz im Bauch und dreht sich deshalb auch mal in die Querlage.

2. Zu viel Fruchtwasser
Durch ein zu großes Fruchtwasservolumen (Hydramnion) verfügt das Baby ebenfalls über zu viel Platz und kann sich querlegen.

3. Fehlbildungen oder Myome in der Gebärmutter
Geschwulste oder Tumore in der Gebärmutter können, je nach ihrer Lage, den Platz für das Ungeborene eingrenzen. Dadurch kann das Baby quasi gezwungen sein, die Querlage einzunehmen.

4. Sitz der Plazenta
Babys liegen häufiger in Querlage, wenn die Plazenta sehr tief oder direkt vor dem Muttermund liegt (Plazenta praevia), da sie so den Raum im kleinen Becken versperrt.

5. Zwillings- oder Mehrlings-Schwangerschaft
Bei Frauen, die Zwillinge, Drillinge oder noch mehr Babys erwarten, kommt es ebenfalls häufiger zu einer Querlage.

6. Zu kurze oder verwickelte Nabelschnur
In sehr seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die Nabelschnur zu kurz ist und sich das Baby deshalb nicht in die Schädellage drehen kann. Gleiches ist möglich, wenn sich die Nabelschnur am Ungeborenen verwickelt hat.

7. Sehr enges Becken
Mitunter kann das Becken der Schwangeren tatsächlich zu eng für ein beispielsweise sehr großes Baby sein, sodass es nicht ins Becken hineinpasst.

Woran erkenne ich die Querlage des Babys?

Der Frauenarzt kann per Ultraschall die genaue Lage des Ungeborenen ermitteln und so schnell feststellen, ob das Baby in Querlage liegt.

Bei einer Querlage ist die Bauchform zum Ende der Schwangerschaft anders als bei Frauen, deren Babys bereits in Schädel- oder Steißlage liegen. Schwangere mit Babys in Querlage haben häufig einen Bauch, der eine auffällige querovale Form hat.

Die Kindsbewegungen spürst Du vor allem rechts und links an den Seiten Deines Bauchs, wenn sich das Kleine beispielsweise streckt. Daran liegt es auch, dass ein Baby in Querlage oft unangenehm für die werdende Mama ist.

Der höchste zu ertastende Punkt der Gebärmutter (Fundusstand) liegt meist etwas tiefer als in der entsprechenden Schwangerschaftswoche üblich ist, denn die Gebärmutter wird quer gedehnt.

Außerdem fühlt sich das kleine Becken leer an, stattdessen sind an den Seiten des Schwangerschaftsbauches Kopf und Po als „Beulen“ fühlbar.

Anzeichen für eine Querlage beim Baby:

  • Bauchform queroval
  • Niedriger Fundusstand
  • Kindsbewegungen v.a. auf den Seiten spürbar
  • Kopf und Po als feste „Beulen“ seitlich am Bauch der Mutter tastbar
  • kleines Becken fühlt sich leer an

Baby in Querlage: Wann ein Kaiserschnitt sein muss

Eine natürliche Geburt ist bei einem Baby in Querlage nicht möglich, da das Kind nicht quer durch den Geburtskanal passt.

Zwar könnte sich das Ungeborene kurz vor den Eröffnungswehen theoretisch noch in die Schädellage drehen. Aber es besteht die Gefahr, dass sich seine Schulter oder ein Arm vor den Kopf schieben (Armvorfall).

So kann sich das Kind regelrecht im Geburtskanal verkeilen und es kommt zu einem Geburtsstillstand. Im schlimmsten Fall könnte es sogar zu einem Gebärmutterriss kommen.

Mögliche Geburts-Komplikationen bei Baby in Querlage:

  • Armvorfall bei der Geburt
  • Geburtsstillstand
  • Gebärmutterriss
  • Nabelschnurvorfall

Außerdem ist bei einer Geburt in Querlage die Wahrscheinlichkeit für einen Nabelschnurvorfall höher. Dabei rutscht beim Blasensprung die Nabelschnur im Geburtskanal vor das Baby und kann dabei abgeklemmt werden.

Dadurch wird die Sauerstoffversorgung des Ungeborenen behindert. Deshalb werden Schwangere mit Baby in Querlage bei einem Blasensprung liegend ins Krankenhaus transportiert.

Weil es bei der Geburt eines Babys in Querlage zu lebensbedrohlichen Komplikationen für Mutter und Kind kommen kann, entscheiden sich Ärzte in diesem Fall für eine Entbindung per Kaiserschnitt (Sectio).

Querlage: Was kannst Du tun?

Vielleicht bist Du sehr beunruhigt, weil sich Dein Baby im Bauch noch quer liegt. Das ist absolut verständlich, wenn man sich mit den möglichen Komplikationen der Querlage befasst. Es gibt aber keinen Grund zur Panik.

Im Gegenteil – ich kann Dir Mut machen: Du hast gute Chancen, dass sich Dein Schatz bis zum Ende der Schwangerschaft doch noch dreht. Die meisten Babys liegen bis zur 34. SSW in der Schädellage, da der Platz in der Gebärmutter immer enger wird. Das Ungeborene nimmt dann oft automatisch die Position mit dem geringsten Wiederstand ein.

Die allermeisten Babys drehen sich bis zur Geburt von ganz alleine in die Schädellage.

Ansonsten kannst Du mit gymnastischen Übungen (z.B. „Indische Brücke“) versuchen, Deinen Schatz in die richtige Position zu „schubsen“. Bitte sprich darüber aber unbedingt vorab mit Deiner Hebamme oder Deiner Ärztin!

Oder Du erkundigst Dich bei Deiner Hebamme, ob sie eine sogenannte Moxibustion (auch „Moxen“ genannt) durchführen kann. Dabei wird ein Akkupunktur-Punkt am Zeh mithilfe der Wärme einer speziellen Zigarre angeregt. Die Methode ist übrigens absolut schmerzfrei.

Ganz zum Schluss könnte unter bestimmten Voraussetzungen auch eine äußere Wendung in der Klinik durchgeführt werden. Auch dazu kann Dich Dein Arzt am besten beraten.

Möglichkeiten zur Wendung eines Querlage Babys:

  • Gymnastik
  • Moxibustion
  • äußere Wendung

Und wenn alles nicht funktioniert – bleibe möglichst ruhig. Halte Dir vor Augen, dass ein geplanter Kaiserschnitt kein Weltuntergang ist. Sehr viele Frauen entbinden jedes Jahr auf diese Weise und für Kliniken ist es ein Routine-Eingriff. Sämtliche Informationen über die Sectio findest Du hier. Deine Sicherheit und die Deines Babys sind am allerwichtigsten!

Ich wünsche Dir und Deinem Baby auf Eurem Weg alles erdenklich Gute!


Liegt auch Dein Baby in Querlage? Hattest Du einen Kaiserschnitt oder eine äußere Wendung? Erzähle uns in den Kommentaren von Deinen Erfahrungen!

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