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Wenn Hitzepickel Babys Haut reizen: So schaffst Du Linderung 


Sommer, Sonne – und plötzlich rote Punkte auf der Babyhaut? Hitzepickel beim Baby sind keine Seltenheit, wenn die Temperaturen steigen. Die kleinen, juckenden Bläschen sehen zwar oft dramatisch aus, sind aber meist harmlos. Trotzdem können sie für Dein Baby ziemlich lästig sein. In diesem Beitrag erfährst Du, warum Babyhaut so empfindlich auf Wärme reagiert, wie Du Hitzepickel erkennst, und was Du tun kannst, um sie schnell wieder loszuwerden oder am besten ganz zu vermeiden. 

Was sind Hitzepickel beim Baby? 

  • Hitzepickel beim Baby heißen in der Fachsprache Miliaria.
  • Im Englischsprachigen Raum ist der Ausschlag als prickly heat oder heat rash bekannt.
  • Umgangssprachlich werden Hitzepickel auch Hitzefrieseln oder Schweißpickel genannt.

Woher kommen Hitzepickel?

Hitzepickel entstehen, wenn feiner Babyschweiß nicht richtig abfließen kann. Das passiert besonders dann, wenn es heiß ist, Dein Baby viel schwitzt oder zu warm eingepackt ist.

Die winzigen Schweißdrüsen verstopfen und genau das führt zu dem typischen Ausschlag. 

Wie sehen Hitzepickel beim Baby aus?

Die Pickelchen sehen je nach Art unterschiedlich aus: Mal sind es wasserklare Bläschen, mal rote, juckende Punkte, manchmal auch kleine Pusteln. Sie erinnern in ihrer Größe an ein Hirsekorn und treten hauptsächlich an warmen, feuchten Stellen des Körpers auf, also da, wo Haut auf Haut liegt oder Kleidung reibt. 

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Sind Hitzepickel für mein Baby gefährlich?

Auch wenn Hitzepickel unangenehm sein können: Sie sind nicht gefährlich und nicht ansteckend. Meist verschwinden sie innerhalb weniger Tage von alleine, vorausgesetzt, die Babyhaut kann wieder frei atmen. 

 
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Abgrenzung zu ähnlichen Hautveränderungen 

In den ersten Wochen nach der Geburt kann sich die Haut von Babys stark verändern. Da gibt es Vieles, was Eltern überraschen kann. Es ist daher gut, wenn Du Hitzepickel von anderen typischen Hautveränderungen unterscheiden kannst:

  • Babyakne tritt größtenteils im Gesicht auf, oft kurz nach der Geburt. Die Pickel wirken eher weißlich, manchmal mit rötlichem Hof, und verschwinden von selbst nach ein paar Wochen. 
  • Unter Storchenbiss versteht man flache, rötliche Flecken, häufig im Nacken oder zwischen den Augen. Sie sind harmlos und verblassen mit der Zeit. 
  • Neurodermitis äußert sich durch trockene, schuppige und stark juckende Hautstellen, überwiegend an den Wangen, Armen oder Beinen. 
  • Masern und andere Infektionen gehen fast immer mit Fieber und allgemeinen Krankheitssymptomen einher. Wenn Du unsicher bist, lass den Ausschlag lieber ärztlich abklären. 

Ursachen: Warum bekommt Dein Baby Hitzepickel?

Die Schweißdrüsen von Babys sind noch nicht voll entwickelt. Das macht Deinen Nachwuchs besonders anfällig für Hitzepickel. Wenn Dein Baby schwitzt, etwa bei hohen Temperaturen, zu warmer Kleidung oder engem Hautkontakt, kann der Schweiß nicht richtig abfließen.  

Die Folge: Hitze staut sich unter der Haut, die winzigen Drüsen verstopfen, und es entstehen die typischen kleinen Pickelchen. Verschiedene Faktoren können diesen Prozess zusätzlich begünstigen:

  • Babys haben eine noch unreife Wärmeregulierung und können ihre Körpertemperatur nicht so gut selbst ausgleichen. Schon leichtes Überhitzen reicht oft aus, um Hitzepickel auszulösen.  
  • Auch zu warme Kleidung, enge Strampler oder ein aufgeheiztes Kinderzimmer sorgen schnell für einen Wärmestau. Das tritt nicht nur im Sommer auf, es gibt auch Hitzepickel beim Baby im Winter.  
  • Wenn Dein Baby Fieber hat und stark schwitzt, können ebenfalls kleine Bläschen entstehen.
  • Beim Tragen oder Kuscheln im Tragetuch bildet sich zudem schnell ein feuchtwarmes Hautklima, das Hitzepickel begünstigt.
  • Und selbst Pflegeprodukte wie fetthaltige Cremes oder Babypuder können die empfindlichen Poren verstopfen und so den Ausschlag noch verschlimmern.

Typische Stellen: Wo treten Hitzefrieseln am Körper auf?

Hitzepickel beim Baby entstehen meist dort wo es warm, feucht und eng ist. Sie treten also bevorzugt an Stellen auf, an denen sich Wärme staut oder Haut auf Haut liegt. Babys haben viele Hautfalten, die sich schnell aufheizen. Wenn dann noch enge Kleidung oder dicke Stoffe dazukommen, kann es leicht zu einem Ausschlag kommen. 

Häufig beim Baby von Hitzepickeln betroffene Körperregionen

Hat Dein Baby einen Ausschlag an diesen typischen Körperstellen, könnte es sich um Hitzepickel handeln. Manchmal treten die kleinen roten Punkte auch an mehreren Stellen gleichzeitig auf, gerade wenn es heiß ist oder nach einem Tag mit viel Bewegung. 

  • Gesicht – primär Stirn und Wangen 
  • Windelbereich und Po 
  • Bauch, Brust und Rücken 
  • Achseln und Armbeugen – typische Schwitz-Zonen 
  • Nacken und Hals – hier staut sich Wärme besonders schnell 
  • Kniekehlen 

Verschiedene Formen des Hitzeausschlags

Nicht alle Hitzepickel sehen gleich aus. Je nachdem, wie tief die Schweißdrüsen unter der Haut verstopft sind, unterscheidet man 3 verschiedene Formen von Hitzepickeln beim Baby:

  • Miliaria cristallina
  • Miliaria rubra
  • Miliaria profunda

Die mildeste Variante nennt sich Miliaria cristallina. Sie entsteht ganz oberflächlich in der oberen Hautschicht und zeigt sich in Form kleiner, klarer Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Diese Pickelchen platzen oft schon bei leichtem Kontakt und verursachen in der Regel keinen Juckreiz oder Schmerzen. 

Etwas unangenehmer ist Miliaria rubra, im Volksmund auch „stachelige Hitze“ genannt. Sie tritt tiefer in der Haut auf und zeigt sich in einem Ausschlag mit roten, juckenden oder brennenden Punkten. Oft wirken die betroffenen Hautstellen gereizt, was für Babys natürlich besonders unangenehm ist. Die Miliaria rubra ist die häufigste Form von Hitzepickeln im Babyalter. 

Sehr selten ist die schwerste Variante, Miliaria profunda. Dabei verstopfen die noch tiefer liegenden Schweißdrüsen. Es entstehen größere, hautfarbene oder leicht gelbliche Knötchen, die fester in der Haut sitzen. Diese Form tritt überwiegend bei starker, anhaltender Überhitzung auf und kann unter anderem nach wiederholten Hitzepickel-Episoden entstehen. Auch wenn sie meist harmlos bleibt, sollte sie zur Sicherheit ärztlich abgeklärt werden. 

Was hilft gegen Hitzepickel beim Baby? 

In den meisten Fällen verschwinden Hitzepickel beim Baby nach ein paar Tagen von selbst. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Haut Luft bekommt und es zu keiner weiteren Überhitzung kommt. Es stellen sich die Fragen: Was kannst Du tun, wenn Dein Baby Hitzepickel hat? Wie kannst Du Deinem Baby Linderung verschaffen und den Juckreiz mildern?

Hitzepickel beim Baby – Hausmittel, die schnell helfen: 

  • Lockere, luftige Kleidung: Wähle atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle oder Leinen und zieh Deinem Baby nur so viel an, wie wirklich nötig ist. ➜ Erfahre in diesem Beitrag, wie Du Dein Baby im Sommer richtig anziehst.
  • Kühle Umgebung: Vermeide überhitzte Räume. Ein schattiger und gut gelüfteter Ort ist ideal, um den Körper abzukühlen. 
  • Feuchte Tücher oder Waschlappen: Ein kühler, feuchter Lappen auf der Haut wirkt beruhigend, besonders in den Hautfalten, wo es schnell warm und feucht wird. 
 
  • Zinksalbe oder Heilwolle: Bei stärkerem Juckreiz hilft eine dünne Schicht Zinksalbe. Auch ein paar Tropfen Muttermilch direkt auf die betroffenen Stelle gelten als bewährtes Hausmittel. 
  • Luft an die Haut lassen: Wenn möglich, lass Dein Baby eine Weile nackig strampeln, besonders bei Hitzepickeln im Windelbereich oder an Rücken und Bauch. 
  • Lauwarmes Bad: Ein kurzes Bad in lauwarmem Wasser kann den Körper sanft abkühlen und Juckreiz lindern. Anschließend die Haut nur vorsichtig trocken tupfen, nicht reiben. 
  • Direkte Sonne meiden: Besonders an heißen Tagen solltest Du mit Deinem Baby lieber im Schatten bleiben. Ein Sonnenhut schützt zusätzlich vor Überhitzung. 
 
  • Wenn Du merkst, dass sich Dein Baby an der Haut kratzt oder besonders unruhig ist, kann eine kühle Kompresse schnelle Hilfe bringen. Wichtig ist, die betroffenen Stellen gut zu beobachten, damit aus einem harmlosen Hitzepickel kein entzündetes Hautproblem wird. 

Hitzepickel Baby: Wann zum Arzt? 

In den meisten Fällen brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Hitzepickel beim Baby sind harmlos und klingen normal von selbst wieder ab. Doch was tun, wenn die kleinen Bläschen nicht verschwinden oder sich verschlimmern?

Wann ärztlicher Rat nötig ist

  • der Ausschlag länger als 3-4 Tage anhält oder sich ausbreitet,
  • sich Eiter bildet,
  • die Haut gerötet und geschwollen wirkt,
  • Dein Baby zusätzlich Fieber bekommt,
  • Du unsicher bist, ob es sich um Hitzepickel handelt. Auch manche Infektionen oder allergische Reaktionen zeigen sich durch ähnliche Symptome.

Hitzepickel Baby: Was tun, wenn der Ausschlag nicht von allein verschwindet?  

Beobachte Dein Baby genau. Wirkt es unruhig, kratzt sich ständig oder zeigt Anzeichen von Schmerzen? Dann kann eine medizinische Einschätzung helfen. In seltenen Fällen können sich Hitzepickel entzünden, wenn sich Dein Kind die Haut aufgekratzt hat.

Wenn die Hitzepickel beim Baby nicht weggehen, gilt: Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Arzt gehen. So kannst Du sicher sein, dass keine andere Hauterkrankung hinter dem Ausschlag steckt und dass Dein Baby schnell Hilfe bekommt. 

Beim Baby Hitzepickel vermeiden: So beugst Du richtig vor 

Die zarte Haut Deines Babys reagiert sensibel auf Wärme. Doch mit ein paar einfachen Gewohnheiten im Alltag kannst Du viel dafür tun, dass es gar nicht erst zu Hitzepickeln kommt – ob zu Hause, beim Spazierengehen oder nachts im Bettchen. 

Hitzepickel im Sommer vermeiden

Vorbeugung Hitzepickel im Winter

  • Viele Kinderzimmer sind im Winter zu stark beheizt. Eine Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad in der Nacht ist völlig ausreichend.
  • Statt einer dicken Decke oder einem Fell ist ein atmungsaktiver Schlafsack die bessere Wahl.
  • Achte auch tagsüber darauf, dass es Deinem Baby nicht zu heiß ist. Prüfe, ob sich sein Nacken warm oder verschwitzt anfühlt.

Bei der Babypflege zu beachten

  • Nach dem Baden solltest Du die Haut vorsichtig trocken tupfen, vorrangig in den Falten, etwa am Hals, unter den Armen oder in den Kniekehlen.
  • Wenn es besonders warm ist, darf Dein Baby auch mal eine Weile ohne Kleidung strampeln. Die frische Luft tut der Haut gut und Babys lieben es, nackig zu sein.

Kurz gesagt: Je besser Du auf Temperatur, Kleidung und Luftzirkulation achtest, desto seltener wird Dein Baby mit Hitzepickeln zu tun haben. 

🔎 FAQ Hitzepickel Baby: Das wollen viele Eltern wissen

Mit der richtigen Pflege verschwinden Hitzepickel beim Baby meist schnell wieder. Bleib gelassen und frag Deine Kinderärztin oder Deinen Kinderarzt, wenn Du unsicher bist.

Wie lange dauern Hitzepickel beim Baby?

In der Regel verschwinden Hitzepickel nach wenigen Tagen von selbst – vorausgesetzt, die Haut wird gut gekühlt, trocken gehalten und nicht weiter gereizt.

Was hilft am besten gegen Hitzepickel bei Babys?

Lockere Kleidung, frische Luft und sanftes Trocken­tupfen nach dem Baden helfen am meisten. Auch kühle Waschlappen oder etwas Muttermilch auf der Haut können beruhigen.

Kann mein Baby auch im Winter Hitzepickel bekommen?

Ja, das ist möglich, z. B. durch stark beheizte Räume, zu warme Kleidung oder Schlafsäcke. Die Haut überhitzt schneller, als viele Eltern denken.

Wann sollte ich mit Hitzepickeln zum Arzt gehen?

Wenn der Ausschlag nicht abheilt, sich verschlimmert, nässt, eitert oder Dein Baby Fieber bekommt, sollte die Kinderärztin oder der Kinderarzt draufschauen.


Quellen:  

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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