Hygiene im Babyalltag


    Die Regale in Supermarkt und Drogerie sind voll von Hygienereinigern, Desinfektionssprays und  anderen Keimbeseitigern. Und gerade, wenn man ein Neugeborenes zu Hause hat, beginnt man sich zu fragen, wie sauber und keimfrei so ein Haushalt denn sein sollte. Welche Hygienemaßnahmen sind wirklich wichtig und sinnvoll und was ist überflüssig und kostet nur Geld?

    Hygiene mit Baby

    Muss ich mir die Hände desinfizieren?

    Zu Hause in Eurer Wohnung nicht. Die Keime, die es in einem normalen Haushalt gibt, sind für Babys nicht gefährlich, ganz im Gegenteil. Der kleine Organismus lernt schnell Eure „Familienkeime“ kennen und kommt damit sehr gut zurecht. Das gilt im Übrigen auch dann, wenn Ihr Haustiere habt. Hunde und Freigängerkatzen sollten regelmäßig entwurmt und auf Parasiten (Flöhe o.ä.) untersucht werden und generell sollte eine Fellnase niemals mit dem Baby allein sein. Ansonsten reicht aber ein hygienischer Umgang mit den Tieren . Besucher oder „Heimkehrer“ sollten als erstes immer den Gang ins Bad einschlagen und Hände waschen, bevor sie Baby oder Wöchnerin begrüßen. Für unterwegs finde ich persönlich ein Händedesinfektionsgel aus dem normalen Handel nicht schlecht, weil man eben einfach nicht immer die Möglichkeit zum Händewaschen hat. Und wenn man nach der Fahrt mit der U-Bahn direkt sein Baby anlegen muß, ist es sinnvoll, um die Hände wenigstens ein bißchen säubern zu können. Unbedingt empfehlen würde ich Euch die Händedesinfektion allerdings für die Zeit in der Klinik. Dort gibt es Keime, die im häuslichen Umfeld nicht vorkommen und Infektionen verursachen können, denen schwer Herr zu werden ist. In den meisten Kliniken ist es ganz normal, dass in den Patientenzimmern und in den WCs  Mittel zur Händedesinfektion bereit stehen. Bitte benutzt diese auch, Euer Gel aus dem Drogeriemarkt ist in diesem Fall nicht ausreichend.

    Brauche ich spezielle Hygienereiniger für den Haushalt?

    Nein, Euer Haus muß nicht zu 99,9%  keimfrei gemacht werden. Auch den Wickeltisch o.ä. müßt Ihr zu Hause nicht mit Flächendesinfektionsmitteln behandeln. Diese Reiniger sind häufig relativ agressiv und scharf und daher für kleine Babynasen sogar eher unangenehm. Lebt schon ein Geschwisterkind im Haushalt, das ebenfalls noch gewickelt wird, sollte allerdings darauf geachtet werden, unterschiedliche Wickelunterlagen/Handtücher zu verwenden.

    Muß ich Wasser für Babynahrung unbedingt abkochen?

    Ja, im ersten halben Jahr auf jeden Fall. Das Wasser aus dem Hahn ist in Deutschland zwar super kontrolliert und qualitativ wirklich sehr gut, aber ein kleiner Babydarm kommt auch mit „normalen“ Keimen im Wasser noch nicht zurecht. Die Darmflora muß sich erst aufbauen, aus diesem Grund wird empfohlen, Wasser mindestens 6 Monate lang abzukochen oder spezielles Babywasser zu verwenden (was ich persönlich in Deutschland aber unnötig und teuer finde). Aus diesem Grunde sollten auch Sauger, Schnuller und Fläschen regelmäßig bzw. nach jedem Gebrauch abgekocht oder im Vaporisator sterilisiert werden.

    Kann ich Babysachen mit meiner Kleidung zusammen waschen?

    Im Prinzip schon. Allerdings solltet Ihr darauf achten ein Waschmittel zu verwenden, das nicht sonderlich stark riecht und auf Weichspüler verzichten. Bei empfindlichen Kindern macht ein spezielles Babywaschmittel ohne Duftstoffe Sinn. Auch wäre ich bei Unterwäsche, die Ihr nicht bei 60 Grad wascht, in Kombination mit Babykleidern in einer Maschine etwas vorsichtig, 60 Grad Wäsche könnt Ihr zusammen waschen. Spezielle Hygienereiniger o.ä. sind nicht notwendig.

    Und wann kann man ein bißchen „nachlässiger“ werden?

    Je mobiler Euer Kind wird, desto mehr Dinge wird es auf seine Weise entdecken, mit Mund, Nase und Händen. Wenn es mit 8 Monaten durch den Sandkasten am Spielplatz krabbelt und sich Blätter in den Mund steckt, müßt Ihr daheim das Wasser auch nicht mehr abkochen… Aber als grobe Fausregel gilt: in den ersten 6 Monaten noch vorsichtig sein, danach regelt Euer Baby vieles in Bezug auf Keimkontakt ganz alleine…

    Sale

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