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Keine Lust nach der Geburt: 3 Tipps für Dein Liebesleben


Frischgebackene Eltern haben am Anfang nur Augen für ihr Baby – das eigene Liebesleben bleibt da oft auf der Strecke. Laut einer Längsschnittstudie mit 177 Paaren lassen gemeinsame Zeit, Zärtlichkeit und Sex in den ersten 34 Monaten nach der Geburt drastisch nach. In den ersten zwei Jahren nach der Geburt erreiche die Trennungsrate bei Eltern sogar einen Höhepunkt. Aber was könnt Ihr als Paar dagegen tun? Und woher kommt die Unlust nach der Geburt überhaupt?

Woher kommt die sexuelle Unlust nach Geburt?

Die Gründe für die Unlust nach der Geburt sind vielfältig – und vor allem: bei Männern und Frauen unterschiedlich. Eines kann jedoch bei Mutter und Vater Grund für Unlust sein: Stress. Denn ein Kind stellt erst einmal das Leben um. Dazu kommen oftmals Zeitmangel und Müdigkeit. Dass Gedanken an Zweisamkeit und Sex erst einmal nicht aufkommen, ist ganz normal.

Unlust nach der Geburt: 40 Prozent der Frauen sind betroffen

Für Frauen verändert sich durch eine Geburt vieles: Der Körper ist nicht mehr wie vorher und auch die Mutterinstinkte kommen durch. Das eigene Kind ist erst einmal das Allerwichtigste. Da bleibt die Lust nicht selten auf der Strecke – zumindest am Anfang.

Laut einer Untersuchung der Universitätsklinik Bonn klagt jede zweite Frau über eine Verschlechterung des Sexlebens nach der Geburt, etwa 40 Prozent der Befragten haben nach der Geburt mit sexueller Unlust zu kämpfen. Nur fünf Prozent der Befragten gaben an, ähnliche Probleme auch schon vorher gehabt zu haben.

Unlust nach der Geburt bei Frauen: Verschiedene Ursachen

Bei den meisten Frauen verschlechtert sich das Sexleben nach der Geburt des Babys vor allem aus folgenden Gründen:

  • Nicht selten kommt es bei einer Geburt zu einem Dammriss oder -schnitt. Aber auch ohne diese Blessuren fordert eine Geburt dem Körper viel ab. Logisch, dass Du als Frau Angst vor dem ersten Sex nach der Geburt hast. Sowieso solltest Du etwa acht Wochen mit dem ersten Sex warten. Denn so lange dauert es in der Regel, bis sich die meisten durch die Geburt entstandenen Wunden verheilt sind, die Rückbildung fortgeschritten ist und der Geschlechtsverkehr nicht mehr unangenehm ist. Du solltest auf alle Fälle so lange warten, bis der Wochenfluss abgeklungen ist, da sonst Infektionsgefahr besteht. Möchtest Du nicht so lange warten, solltet Ihr ein Kondom verwenden, um Infektionen zu vermeiden.
  • Als Mutter steht das Kind am Anfang ganz besonders im Fokus – oft vergisst Du Dich selbst und möchtest nur die Wünsche Deines Kindes befriedigen. Da kommt es vor, dass sich Frauen in der noch ungewohnten Mama-Rolle sexuell unattraktiv fühlen und erst einmal mit sich selbst wieder ins Reine kommen müssen, um an Intimität mit dem Partner denken zu können.
  • Außerdem hemmt das für die Milchbildung zuständige Hormon Prolaktin die Lust auf Sex – das ist ganz normal. Dazu kommen oft angeschwollene Brüste vom Stillen. Die verfügbare Zeit möchten Frauen daher oft für sich und die Regeneration nutzen.
  • In den ersten sechs Monaten nach der Geburt heißt es oft: Kuscheln, kuscheln, kuscheln. Meist verbringen Mutter und Kind so viel innige Zeit zusammen, dass der Frau das als körperlicher Kontakt reicht und sie daher auch aktiv keinen Körperkontakt zum Partner sucht. Sie schüttet durch das Kuscheln genügend Glücksgefühle aus.

Männer: Unlust entsteht oft durch Berührungsängste

Auch viele Männer sind mitunter von sexueller Unlust nach der Geburt betroffen. Hier die wichtigsten Gründe:

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  • Das Unwohlsein der Partnerin kann auf den Mann abfärben. Fühlt sie sich nach der Geburt nicht schön und begehrenswert, empfindet der Mann das vielleicht auch so. Nicht selten werden Männer nur dann sexuell erregt, wenn sie merken, dass es ihrer Partnerin auch so geht.
  • Manche Männer haben in den ersten Wochen nach der Geburt tatsächlich Berührungsängste. Sie wollen ihre Partnerin nach den Strapazen der Geburt nicht verletzen oder ihr weh tun.
  • Gerade nach dem ersten Kind muss sich auch der Mann in seiner neuen Rolle vollkommen neu zurechtfinden. Die neuen Papa-Gefühle rücken auch bei ihm das Thema Sex in den Hintergrund.
  • Die Verbindung zwischen Mutter und Kind ist etwas ganz Besonderes. Kein Wunder, es war ja auch neun Monate lang in ihrem Bauch. Dass sich der Papa von der Partnerin vernachlässigt fühlt, ist daher nichts Ungewöhnliches. Geht sie nach dem Mutterschutz in Elternzeit und Papa wieder zur Arbeit, ist das natürlich eine Herausforderung. Auch das kann zur Unlust führen.
  • Der ständige Schlafmangel und der neue Alltag sind echte Energieräuber – oft fehlt Männern genauso wie Frauen in den ersten Monaten mit Baby schlicht und einfach die Energie für Sex.

Wie können Paare mit Kind ihr Liebesleben wieder anregen?

Wie bei vielen derartigen Problemen gibt es kein Patentrezept, um es aus der Welt zu schaffen. Auch ist jedes Paar anders und geht unterschiedlich mit Problemen um. Dennoch können drei Dinge helfen:

  1. Miteinander sprechen hilft, wie in vielen Situationen, auch bei sexueller Unlust nach der Geburt. So könnt Ihr Unsicherheiten und Ängste abbauen. Sprich mit Deinem Partner darüber, warum Du keine Lust auf Sex hast – und was Du Dir wünschen würdest, um sie zurückzugewinnen. Welche Körperzonen sind für Dich aktuell (noch tabu)? Mit welchen Stellungen möchtest Du lieber noch etwas warten? Ihr könnt es zu Beginn ganz langsam angehen lassen. Und ein Neustart kann ja auch ganz neue Erlebnisse hervorbringen.
  2. Setz‘ Dich nicht unter Druck. Wegen der temporären Unlust solltest Du Dich nicht verrückt machen. Ein Baby stellt vieles um – aber nur für eine gewisse Zeit. Druck hilft da nicht weiter. Mit der Zeit gewöhnt Ihr Euch an die neue Situation und findet auch wieder Zeit für Euch.
  3. Es klingt zwar unromantisch, aber Du solltest Dir mit Deinem Partner feste Zeiten ganz für Euch allein nehmen. Das ist im sowieso schon stressigen Alltag mit Baby wirklich sinnvoll. Vielleicht habt Ihr auch einen Ort in der Wohnung, an dem ausnahmsweise kein Baby-Zeug herumliegt – auch das kann nämlich ein echter Lustkiller sein. Wenn Dein Kind abends eingeschlafen ist, legst Du Dich nicht auch direkt hin, sondern nimmst Dir bewusst Zeit für Deinen Partner. Zärtlichkeiten, die nicht auf Sex hinauslaufen, können schon dazu führen, den körperlichen Kontakt wieder herzustellen – und auch wieder die Lust anzuregen!

Lies hier, wie Ihr nach der Geburt am besten verhütet.

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2 Kommentare zu “Keine Lust nach der Geburt: 3 Tipps für Dein Liebesleben

  1. Alles gut und schön…Mein Problem hierzu ist dennoch dieses->
    Seid der Geburt meines zweiten Kindes ist mein Körper komplett aus dem Ruder (so scheint es). Sie wird dieses Monat 4 Monate alt und ich hab dazu im Dez. 2018 eine Operation bei der Gebärmutter gehabt (was die Geburt etwas erschwerte) das ich jetzt noch enger bin als wie vor der Schwangerschaft.

    Beim sex ist es oft so, als würde meine GM nach einer Zeit Komplett zumachen und „zwickt“ seinen Schwanz ab. Das schlimme ist nur.. ich spüre das nicht 🤷🏻‍♀️😥
    Es ist auch als würde mein Körper nach einem gewissen Akt der Meinung sein :,, So ich hab jetzt genug.“
    Es wird mittlerweile schon so schlimm das es ihm nicht mal einen Spaß macht mich zu berühren, weil er mir nicht weh tun will.

    Ich persönlich möchte ihm nicht noch mehr enttäuschen oder ihm wegen dem sogar verlieren 😢

    1. Das klingt nach einem Scheidenkrampf der psychisch bedingt ist. Aus Angst vor schmerzen oder vielleicht auch weil du dich in deiner Haut nicht wohl fühlst? Lass dir Zeit, Versuch dich zu entspannen und mach dir keinen Druck, das regelt sich von alleine wieder wenn du dich wieder sicherer und wohler in deinem Körper fühlst.

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