Vielleicht fragst Du Dich, ob der Stuhlgang Deines Babys normal ist. Das ist völlig verständlich, weil die meisten frischgebackenen Eltern nur wenig über die Ausscheidungen von Säuglingen wissen. Was bedeutet es etwa, wenn der Stuhl plötzlich grün ist? Was, wenn Dein Baby länger keinen Stuhlgang hat? In diesem Beitrag möchte ich Dir helfen, den Stuhl Deines Babys besser zu verstehen – von der Farbe über die Konsistenz bis zu typischen Veränderungen. Mit diesen Informationen kannst Du mit mehr Gelassenheit reagieren und weißt, wann Du Dir keine Sorgen machen musst und wann Du besser zum Arzt gehen solltest.
Stuhlgang Baby: Was ist normal, was nicht?
Der Stuhlgang beim Baby kann stark variieren. Seine Farbe, Konsistenz und Geruch hängen eng mit der Ernährung und dem Alter des Babys zusammen, weshalb Dir der Stuhlgang wichtige Hinweise auf die Verdauung und Gesundheit Deines Kindes gibt. Doch was ist dabei normal?
Die Farbe des Stuhlgangs beim Baby
Die Farbe des Stuhlgangs verändert sich je nach Entwicklungsphase und Ernährung Deines Babys. Die folgende Grafik gibt Dir einen Überblick über typische Babystuhl-Farben und ihre Bedeutung. Bitte beachte, dass sie kein Ersatz für einen Arztbesuch ist. Bitte lasse einen auffälligen Baby-Stuhl beim Kinderarzt abklären.
⚫ Baby schwarzer Stuhl
- Den ersten Stuhlgang nach der Geburt nennt man Mekonium oder Kindspech. Diesen schwarzen und klebrigen Stuhl scheiden die meisten Babys innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach der Geburt aus.
➜ Springe nach unten und erfahre mehr über das Mekonium. - Später kann ein schwarzer Stuhl durch die Einnahme von Eisenpräparaten oder (seltener) durch Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt verursacht werden.
🟢 Baby: Grüner Stuhl
- Der Übergangsstuhl zwischen Mekonium und Milchstuhl hat eine grünliche bis gelblich-braune Farbe.
- Bei Still-Babys kommt ein grüner Stuhl vor, der durch die Muttermilch verursacht wird, insbesondere wenn das Baby viel Vormilch trinkt.
- Auch wenn Dein Baby mit dem Fläschchen gefüttert wird, kann grüner Stuhl auftreten. Denn das hydrolysierte Eiweiß in HA-Nahrung oder die Anreicherung der Säuglingsnahrung mit Eisen sorgen für die Verfärbung.

🟡 Gelber Stuhlgang beim Baby (Stillbaby-Stuhl)
Gelblich-breiiger Stuhl ist typisch für gestillte Babys und gilt als völlig normal. Gelber Stuhl kommt bei Babys in verschiedenen Farbnuancen vor, von Dottergelb über Gold- bis Senfgelb. Die leuchtende Farbe entsteht durch die Verdauung der Muttermilch und zeigt eine gesunde Darmfunktion beim Baby an. Die Konsistenz von gelbem Stuhlgang beim Baby ist breiig bis dünnflüssig und riecht säuerlich, jedoch nicht faulig.
🟤 Baby hat braunen Stuhl (Flaschen- und Beikost-Stuhl)
- Hellbraun oder dunkelbraun ist Formelmilchstuhl typischerweise gefärbt. Diese Farbe tritt also häufig bei Babys auf, die Flaschennahrung erhalten. Ihr Stuhl ist meist gleichmäßig gefärbt und fester als Muttermilchstuhl.
- Sobald Dein Kind Beikost zu sich nimmt, verändert sich auch sein Stuhl. Er wird zunehmend brauner und fester.
🔴 Roter Stuhlgang beim Baby
- Bestimmte Nahrungsmittel, wie Rote Beete, können den Stuhl Deines Babys rot einfärben.
- Hat der Stuhl Deines Babys eine rote Farbe oder rote Schlieren, kann es sich dabei auch um Blutbeimengungen handeln. Hellrotes (frisches) Blut kann von kleinen Rissen am After Deines Babys stammen. Dunkelrotes Blut kann auf eine Blutung im Verdauungstrakt hinweisen.
- Auch eine Kuhmilchallergie beim Baby kann sich durch blutigen Stuhlgang äußern.
- Bei Still-Babys kann das Blut im Stuhl auch von der Mutter stammen, wenn diese eine Brustentzündung hat.
- Hat Dein Baby roten Stuhlgang, der auf Blut hinweist, lass die Ursache vom Kinderarzt abklären – insbesondere, wenn Dein Baby Fieber hat, sich unwohl fühlt oder viel schreit. Am besten bringst Du eine volle Windel mit.
⚪ Baby-Stuhl ist blass oder farblos
- Weißlicher, grauer oder tonfarbener Stuhl beim Baby ist nicht normal. Es fehlt der Gallenfarbstoff, was oft ein Hinweis auf eine Störung der Leber oder Gallenwege ist.
- Alarmzeichen sind mehrfach farbloser Stuhlgang, gleichzeitig auftretender dunkler Urin, Gelbsucht und Trinkschwäche
- Einen blassen Stuhl beim Baby solltest Du unbedingt vom Kinderarzt abklären lassen, am besten mit Windelprobe.
💡 Tipp: Die Stuhlfarbkarte gehört heute fest zum gelben U-Heft und wird in der Regel automatisch bei der U2-Untersuchung mitgegeben. Sie hilft Dir dabei, die Stuhlfarbe Deines Babys in den ersten Lebenswochen zu beobachten und mögliche Auffälligkeiten wie einen Gallenstau oder Lebererkrankungen frühzeitig zu erkennen. Die Karte zeigt Farbbeispiele für normalen und auffälligen Stuhlgang – und ermöglicht so eine frühe Einschätzung durch die Eltern selbst.
So sieht die Stuhlfarbkarte aus:

Die Konsistenz des Stuhlgangs Baby: Was die Beschaffenheit verrät
Die Konsistenz des Baby-Stuhlgangs kann Dir viel über die Verdauung Deines Kindes verraten. Sie zeigt, wie gut Nahrung verarbeitet wird und ob der Darm richtig arbeitet. Unterschiedliche Konsistenzen sind je nach Alter und Ernährung normal, aber es gibt auch Auffälligkeiten, die auf Probleme hindeuten können.
Stuhlgang beim Baby: Was die Konsistenz verrät
Bei gesunden Babys ist der Stuhl breiig und weich. Flüssiger Stuhlgang (aber kein Durchfall) ist typisch für gestillte Babys. Mit zunehmendem Beikost-Anteil wird der Stuhlgang fester.
Schleim im Stuhlgang beim Baby: Wann ist das normal?
- Schleimiger Stuhlgang kann beim Baby, v.a. bei Still-Babys, gelegentlich auftreten und ist meistens unbedenklich.
- Auch bei der Beikosteinführung kann schleimiger Stuhlgang auftreten und ist ein Zeichen für die Nahrungsumstellung.
- Entdeckst Du schleimige Fäden in der Windeln, kann das auf Unverträglichkeiten oder Reizungen im Darm hinweisen.
- Bedenklich wird schleimiger Stuhl, wenn er blutig, übelriechend oder über mehrere Tage auftritt. Bei Fieber, Durchfall, Trinkschwäche oder auffälligem Verhalten gehe bitte zum Kinderarzt.
Harter Stuhlgang beim Baby
- Sieht aus wie kleine, trockene Kügelchen oder fest geformte Würstchen.
- Häufige Ursache: Flaschennahrung oder Beikoststart mit zu wenig Flüssigkeit.
- Kann auf eine Verstopfung hindeuten, die oft begleitet von Pressen, Bauchweh oder schmerzhaftem Stuhlgang begleitet ist.
- Zum Kinderarzt, wenn die Verstopfung anhält oder Dein Baby stark darunter leidet.
➜ Autorin Hanna erklärt Dir hier, welche Beikost Deinem Baby bei Verstopfung hilft.
Baby hat schaumigen Stuhlgang
- Sieht blasig oder schlierig aus, kommt häufig bei Still-Babys vor.
- Ursache ist häufig, dass das Kind zu viel Vordermilch und zu wenig fettreiche Hintermilch bekommt. Auch ein starker Milchspendereflex kann mitverantwortlich sein. Schaumiger Stuhlgang kann dann durch längeres Stillen an einer Brust ausgeglichen werden.
- Zum Arzt oder zur Hebamme, wenn zusätzlich Bauchweh, grünlicher Stuhl oder schlechte Gewichtszunahme auftreten
Häufigkeit: Wie oft ist Stuhlgang bei Babys normal?
Die Frage, wie oft gesunde Babys Stuhlgang haben, beschäftigt viele Eltern. Dabei gibt es keine allgemeingültige Antwort. Wie oft Dein Baby sein großes Geschäft macht, hängt primär von der Ernährungsweise und seinem Alter ab. Die Häufigkeit des Stuhlgangs kann individuell stark variieren, von mehrmals täglich bis alle paar Tage.
- Erster Stuhlgang: Der Mekonium-Stuhlgang sollte innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden nach der Geburt erfolgen.
- Wie oft Stuhlgang bei Still-Babys: Gestillte Babys können mehrmals täglich oder nur alle paar Tage Stuhlgang haben. Beides ist normal, solange das Baby gesund wirkt.
- Stuhlgang beim Flaschen-Baby: Babys, die mit Flaschennahrung gefüttert werden, haben in der Regel ein- bis zweimal täglich Stuhlgang.
- Beikosteinführung: Mit der Einführung von Beikost verändert sich der Stuhlgang. Häufig wird er fester, und nicht selten kommt es zu Verdauungsproblemen. Falls Dein Baby 3 Tage lang keinen Stuhlgang hat, könnten Anpassungsprobleme vorliegen.
Wenn plötzlich häufiger Stuhlgang auftritt und Dein Baby 10 mal pro Tag eine volle Windel hat, ist meist auf eine vorübergehende Reaktion des Darms die Ursache. Falls Dein Kind zudem kränklich wirkt und/oder das Trinken verweigert, dann geh bitte zum Arzt.
Stuhlgang beim Neugeborenen: Mekonium & Übergangsstuhl
Kaum ist dein Baby auf der Welt, beginnt sein Körper bereits damit, sich umzustellen. Das zeigt sich auch an seinem Stuhlgang.
Wie sieht der erste Stuhlgang beim Baby aus (Kindspech)?
Direkt nach der Geburt scheidet dein Baby seinen ersten Stuhlgang aus, das sogenannte Mekonium, auch bekannt als Kindspech.
- Es ist zäh, klebrig und hat eine tiefschwarze bis dunkelgrüne Farbe.
- Dieser erste Neugeborenen-Stuhlgang besteht aus Fruchtwasser, Schleim und abgestorbenen Zellen, die Dein Baby während der Schwangerschaft im Mutterleib aufgenommen hat.
- Das Mekonium sollte innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden nach der Geburt ausgeschieden werden. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass der Darm Deines Babys gesund ist und gut arbeitet.
Das Kindspech lässt sich übrigens nur schwer vom zarten Baby-Po entfernen. 💡Hebamme Christina empfiehlt, dafür einen Babywaschlappen, ein Wattepad oder eine Mullwindel leicht mit Babyöl zu beträufeln. So lässt sich der klebrige Neugeborenen-Stuhl deutlich einfacher und hautschonend abwischen.
Grüner Übergangsstuhl
Nach einigen Tagen beginnt sich der Stuhlgang Deines Babys zu verändern. Der Übergang vom Mekonium zum normalen Stuhl wird als Übergangsstuhl bezeichnet. Dieser ist weniger klebrig, hat eine grünlich-braune Farbe und wird zunehmend weicher.
Der Übergangsstuhl zeigt an, dass sich die Verdauung Deines Babys an die neue Ernährung anpasst – ob an Muttermilch oder an Flaschennahrung. Mit der Zeit entwickelt sich der typische Muttermilchstuhl oder Flaschenstuhl.
Unterschiede im Stuhlgang: Stillen vs. Flasche vs. Beikost
Der Stuhlgang eines Babys verändert sich je nach Art seiner Ernährung. Ob Stillen, Flaschennahrung oder Beikost – all das beeinflusst Häufigkeit, Farbe, Konsistenz und Geruch des Baby-Stuhls. Hier ein Überblick, was du erwarten kannst.
Stuhlgang bei gestillten Babys
- Gestillte Babys haben oft weichen, fast flüssigen Stuhl.
- Stillstuhl ist senfgelb bis goldgelb gefärbt.
- Kleine weiße Körnchen im Stuhl sind normal und zeigen unverdaute Milchfette.
- Der Geruch ist mild und wenig auffällig.
- Die Häufigkeit des Stuhlgangs kann stark variieren: Manche Babys haben nach jeder Mahlzeit Stuhlgang, andere nur alle paar Tage. Beides ist normal, solange Dein Baby keine Beschwerden hat.
Stuhlgang bei Babys mit Flaschennahrung
- Babys, die Flaschennahrung erhalten, haben meist festeren Stuhlgang.
- Die Konsistenz ist pastös bis leicht geformt, ähnlich wie Erdnussbutter.
- Die Farbe variiert von hellbraun bis beige.
- Der Geruch ist oft intensiver als bei gestillten Babys, da die Proteine in der Flaschennahrung anders verdaut werden.
- Babys mit Flaschennahrung haben in der Regel seltener Stuhlgang als gestillte Babys, etwa ein- bis zweimal täglich.
➜ Experten-Tipp von Hebamme Monika: „Bei Kuhmilchstuhl sollten grün-dünner Stuhlgang, Stühle mit Schleimbeimengungen (auch noch 2 Wochen nach der Geburt) oder feste, köttelartige Stühle mit Verstopfung unbedingt vom Kinderarzt abgeklärt werden.“
Veränderungen des Stuhls durch Beikost
- Mit der Einführung von Beikost verändert sich der Stuhlgang deutlich. Er wird fester und je nach verzehrten Lebensmitteln dunkler oder farblich auffälliger (z.B. orange durch Karotten, grün durch Spinat).
- Auch der Geruch wird stärker und erinnert zunehmend an den Stuhl von älteren Kindern. Verdauungsprobleme wie harter Stuhlgang oder gelegentlicher Schleim können in der Anfangszeit auftreten, da sich der Darm erst an die neuen Lebensmittel gewöhnen muss.
💡 Eine gesunde Verdauung kann durch regelmäßige Bauchmassagen oder sanfte Beinbewegungen wie die „Fahrradübung“ unterstützt werden. Diese fördern die Darmtätigkeit und können Verdauungsprobleme lindern.
Stuhlgang bei Frühchen
Der Stuhlgang bei Frühgeborenen unterscheidet sich normalerweise von dem reifer Babys. Das Verdauungssystem von Frühchen ist noch nicht vollständig ausgereift, weshalb Eltern einige Besonderheiten beachten sollten.
Stuhlgang: Unterschiede zwischen Frühchen und reifen Babys
- Häufigkeit: Frühchen haben oft weniger regelmäßigen Stuhlgang als reife Babys. Es kann vorkommen, dass sie mehrere Tage keinen Stuhlgang haben, ohne dass dies auf ein Problem hinweist. Dennoch sollten Eltern darauf achten, dass der Stuhlgang spätestens nach 48 Stunden erfolgt, um einen möglichen Darmverschluss auszuschließen.
- Konsistenz: Der Stuhlgang von Frühgeborenen ist in der Regel weicher und weniger geformt. Besonders bei Ernährung über eine Magensonde oder spezieller Frühchen-Nahrung kann der Stuhl sehr flüssig oder schleimig sein.
Frühchen haben ein empfindliches Verdauungssystem und reagieren sensibler auf Veränderungen der Ernährung oder Krankheiten. Eltern sollten aufmerksam sein und Auffälligkeiten wie Blut im Stuhl, anhaltenden Durchfall oder ausbleibenden Stuhlgang immer ärztlich abklären lassen.
Stuhlgang bei kranken Babys
Krankheiten wie Erkältungen oder Magen-Darm-Infekte wirken sich oft auf den Stuhlgang von Babys aus, da ihre Verdauung sehr sensibel reagiert. Insbesondere bei Fieber oder anderen Krankheitssymptomen sollten Eltern den Stuhlgang genau beobachten.
- Magen-Darm-Infektionen können oft zu flüssigem Stuhlgang führen, was das Risiko von Dehydration birgt. In solchen Fällen ist es wichtig, dass das Baby ausreichend Flüssigkeit erhält. Auch Veränderungen in Farbe und Konsistenz des Stuhls, etwa dunkler, schleimiger oder stark riechender Stuhl, kann auf Infektionen hindeuten.
- Eine mögliche Kuhmilchallergie solltest Du im Hinterkopf behalten. Der Stuhlgang kann dann schleimig, blutig oder sehr dünn und häufig sein. Zudem treten häufig Bauchschmerzen auf oder Dein Baby weint beim Stuhlgang. Beobachtest Du solche Symptome, besprich dies mit einem Kinderarzt. Der Wechsel zu spezieller hypoallergener Nahrung (HA-Nahrung) oder einer milchfreien Ernährung helfen, die Symptome zu lindern.
Medikamente beeinflussen die Verdauung beim Baby
Antibiotika haben ebenfalls Auswirkungen auf die Verdauung. Sie können die Darmflora stören und weichen Stuhlgang oder Durchfall verursachen. Probiotika oder eine angepasste Ernährung helfen, die Darmflora zu stabilisieren.
Manche Medikamente führen zu harten Stühlen, was durch Bauchmassagen und mehr Flüssigkeit gelindert werden kann. Weitere Tipps, was Du tun kannst, wenn Dein Baby keinen Stuhlgang hat, findest Du in unserem Magazin.
Stuhlgang beim Baby: Wann zum Arzt?
Verändert sich der Stuhlgang Deines Babys auffällig, kann das harmlos sein. Manchmal steckt aber auch ein medizinisches Problem dahinter. Zögere nicht, einen Kinderarzt aufzusuchen, wenn eines oder mehrere der folgenden Anzeichen auftreten:
- Anhaltende Verstopfung oder Durchfall: Hat Dein Baby über mehrere Tage keinen Stuhl oder wiederholt sehr flüssigen Stuhl, kann das auf ein Verdauungsproblem oder Flüssigkeitsmangel hinweisen.
- Fieber und auffälliger Stuhlgang: Fieber in Kombination mit ungewöhnlicher Stuhlfarbe, Schleim oder strengem Geruch kann ein Zeichen für eine Infektion sein.
- Schmerzen oder Blut im Stuhl: Weint Dein Baby beim Stuhlgang, zieht die Beinchen an oder hat Blut in der Windel, sollte das ärztlich abgeklärt werden. Es könnte eine Verstopfung, Kuhmilchallergie oder Schleimhautverletzung vorliegen.
- Wenig Gewichtszunahme oder auffälliges Verhalten: Wenn Dein Baby nicht zunimmt, schlecht trinkt oder ungewöhnlich (un)ruhig wirkt, lohnt sich eine ärztliche Kontrolle – auch in Zusammenhang mit verändertem Stuhl.
💡 Tipp: Bei Unsicherheit kannst Du Dich jederzeit an Deine Hebamme oder den Kinderarzt wenden. Eine mitgebrachte Windel hilft oft bei der Beurteilung.
Häufige Fragen zum Stuhlgang beim Baby (FAQ)
Das ist sehr individuell. Gestillte Babys können nach jeder Mahlzeit oder nur alle paar Tage Stuhlgang haben. Beides ist normal, solange sie fit und zufrieden wirken. Flaschenbabys haben meist ein- bis zweimal täglich Stuhl.
Grüner Stuhl ist meist harmlos, etwa beim Übergangsstuhl, bei viel Vordermilch oder durch eisenhaltige Flaschennahrung. Erst wenn zusätzlich Schleim, Durchfall oder Unwohlsein auftreten, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.
Ja, vor allem bei Still-Babys. Er entsteht oft durch ein Ungleichgewicht von Vordermilch und Hintermilch. Längeres Stillen an einer Brust kann helfen. Bei zusätzlichen Beschwerden wie Blähungen oder schlechter Gewichtszunahme sollte der Kinderarzt mit einbezogen werden.
Schleimiger Stuhl kann z. B. beim Zahnen oder Beikoststart vorkommen. Ist er blutig, riecht stark oder tritt mehrere Tage lang auf, vor allem mit Fieber oder Durchfall, bitte ärztlich abklären lassen.
Harter, trockener Stuhl (kleine Kügelchen) und sichtbares Pressen oder Weinen beim Stuhlgang deuten auf Verstopfung hin. Häufige Auslöser sind Flaschennahrung oder Beikost mit zu wenig Flüssigkeit. Sanfte Maßnahmen wie Bauchmassagen, Bewegung und viel Trinken können helfen.
Ja, bestimmte Probiotika können helfen, die Darmflora nach Antibiotikagabe zu stabilisieren und das Risiko für Durchfall zu senken. Die Gabe sollte aber mit dem Kinderarzt abgestimmt werden.
Ja, das kann auf eine Gallenfluss-Störung oder Lebererkrankung hinweisen. Wenn der Stuhl über mehrere Windeln hinweg auffällig hell ist, besonders mit dunklem Urin oder Gelbsucht, bitte sofort zum Arzt.
Kleine Blutspuren können z.B. durch kleine Risse am After entstehen. Blutiger Stuhl kann aber auch ein Anzeichen für Allergien oder Darmprobleme sein. In jedem Fall sollte der Kinderarzt den Stuhl beurteilen.
Das erste Mekonium sollte spätestens 24 bis 48 Stunden nach der Geburt ausgeschieden werden. Später kann es bei gestillten Babys völlig normal sein, mehrere Tage keinen Stuhlgang zu haben – solange sie trinken, zunehmen und fit wirken.
💡 Tipp: Wenn Du unsicher bist, sprich mit Deiner Hebamme oder Deinem Kinderarzt – und nimm am besten eine volle Windel mit.
Quellen:
- Apotheken-Umschau.de, Kerstin Kropac, Dr. Andreas Baum: „Wann Probiotika für Kinder sinnvoll sind – und wann nicht“
- Familienplanung.de / BIÖG (2025): „Kindspech (Mekonium)“
- Kinderaerzte-im-Netz.at / Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde: „Blut im Stuhl ist häufig harmlos – Abklärung sinnvoll“
- Kinderaerzte-im-Netz.de / Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen (2020): „Verfärbter oder entfärbter Stuhl kann Warnzeichen für Krankheit sein“
- MSDManuals.com, Arcangela Lattari Balest (2025): „Frühe (vorzeitige) Neugeborene“
- MSDManuals.com, Deborah M. Consolini, Alicia R. Pekarsky (2023): „Urin und Stuhlgang bei Säuglingen“
Mehr Infos dazu findest Du hier.