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Beikostreifezeichen: 6 Dinge, die zeigen, dass Dein Baby bereit für Brei ist


Ende des 4. Lebensmonats werden viele Mütter nervös, denn schließlich soll das Baby ab dem 5. Monat Beikost bekommen – so lautet zumindest die aktuelle Empfehlung. Oder solltest Du erst mit 6 Monaten – wie die WHO rät – mit dem Brei beginnen? Gar nicht so einfach! Dabei ist es viel wichtiger, dass Du auf die Signale Deines Babys achtest, die zeigen, ob es schon bereit für Beikost ist. Diese Signale nennt man Beikostreifezeichen.

Die 6 wichtigsten Beikostreifezeichen stelle ich Dir in diesem Artikel vor.

Die 6 wichtigsten Beikostreifezeichen

Wenn Du die folgenden 6 Beikostreifezeichen an Deinem Baby beobachtest, kannst Du es mit dem ersten Brei oder Fingerfood versuchen. Wichtig ist, dass Dein Kind nicht jünger ist als 5 Monate, vorher verträgt sein Verdauungstrakt noch nichts anderes außer Mutter- oder Pre-Milch.

1. Mit Hilfe sitzen und den Kopf selbst halten

Voraussetzung für den Start mit Beikost ist, dass Dein Baby mit Deiner Hilfe aufrecht sitzen und seinen Kopf stabil halten kann. Dies ist so wichtig, damit sich Dein Engel beim Essen nicht verschluckt. Babys, die in sich zusammensacken, sind noch nicht bereit für den ersten Brei!

Übrigens: Wenn Dein Baby zum sitzen Deine Unterstützung braucht, solltest Du es auf Deinem Schoß füttern. Erst, wenn es sich selbst hinsetzen kann, darf es zum Füttern in den Hochstuhl. Mehr dazu findest Du in meinem Artikel zum Thema „Hochstuhl – ab wann darfst Du Dein Baby hineinsetzen?“.

2. Interesse am Essen

Ihr sitzt gemütlich am Esstisch und Euer kleiner Schatz stiehlt euch regelrecht mit seinen Blicken das Essen und greift danach? Super, das ist ein gutes Zeichen, dass Dein Sonnenschein bereit für die erste feste Nahrung sein könnte.

 

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Andererseits interessieren sich die meisten Babys in diesem Alter für alles, was die Eltern machen – und schauen interessiert bei jeder Tätigkeit zu. Ob Dein Baby also Euer Essverhalten tatsächlich mit Sättigung in Verbindung bringt, sei dahingestellt – ausprobieren schadet aber nicht.

3. Kaubewegungen beim Essen

Die Kleinen bewegen häufig sogar ihren Mund und tun so, als ob sie essen würden oder nehmen ihre Hand in den Mund. Diese Kaubewegungen sind ein weiteres Beikostreifezeichen. Babys sind in der Lage, weiche Nahrung mit den Kauleisten zu zerdrücken, auch wenn sie noch keine Zähne haben.

Dass Babys irgendwann gefühlt alles in den Mund nehmen, gehört allerdings zur oralen Phase dazu – und muss nicht zwingend heißen, dass sie bereits feste Nahrung brauchen.

4. Von der Hand in den Mund

Vielleicht ist Dein Baby auch schon so weit, dass es sich die Nahrung selbst in den Mund steckt. Perfekt, denn so kann es ganz eigenständig essen lernen. Dies könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass Dein Engel lieber feste Nahrung essen möchte anstatt weichen Brei.

Was Du Deinem Baby statt Brei anbieten kannst, erfährst Du in unserem Beitrag über Baby led weaning.

5. Mund auf – der Löffel kommt

Der Breilöffel bewegt sich auf Dein Kind zu und es öffnet schon erwartungsvoll den Mund? Ein eindeutiges Zeichen, dass Dein Kind Lust auf Beikost hat.

6. Der Brei bleibt im Mund

In den ersten Monaten saugen Babys an allem, was den vorderen Teil ihrer Zunge berührt. Ist Saugen – wie beispielsweise bei Brei – aber nicht möglich, wird der Brei sofort wieder mit der Zunge herausgeschoben – der sogenannte Zungenstoßreflex. Nach und nach wird dieser Reflex weniger und es bleibt immer mehr Brei im Mund.

Muss mein Baby alle Beikostreifezeichen erfüllen?

Klares Ja: Wichtig ist einfach, dass Dein Baby alle Beikostreifezeichen zeigt und nicht nur eins oder zwei – so stellst Du sicher, dass Ihr nicht zu früh mit dem Brei beginnt. Und keine Panik, wenn es länger als bei anderen Kindern im selben Alter dauert, bis es wirklich bereit ist!

Mein Kind erfüllt alle Beikostreifezeichen – trotzdem ist das Füttern stressig. Was tun?

  • Ganz wichtig ist – neben den Beikostreifezeichen – außerdem Geduld. Häufig spucken die Kleinen die Nahrung bei den ersten Versuchen gleich wieder aus oder essen nur sehr wenig. Sie müssen sich erst einmal an die feste Nahrung und an das Essen vom Löffel gewöhnen. Bleibe entspannt und gib Deinem Schatz wie gewohnt seine Milchmahlzeiten. Nach und nach werde diese aber sicherlich weniger werden.
  • Wenn Dein Baby anfangs nur ein paar Löffelchen Brei zu sich nimmt, ist es praktisch, wenn Du eine größere Menge kochst und anschließend beispielsweise in Eiswürfelbehälter einfrierst. So hast Du immer eine kleine Menge parat und musst nichts wegschmeißen.
  • Dein Baby sollte vor der Beikostgabe nicht zu hungrig und nicht müde sein, da beides dem entspannten Entdecken der festen Nahrung entgegensteht.
  • Püriere den Brei anfangs sehr fein und gebe viel Wasser dazu, sodass das Gemüse-Püree eher flüssig als cremig wird. Schließlich kennt Dein Baby aktuell nur flüssige Nahrung.
  • Lass Dein Kind den Brei langsam von der Spitze des Löffels schlürfen, anstatt ihm den Löffel ganz in den Mund zu schieben. So isst es selbstbestimmter und hat nicht diesen „Fremdkörper“ im Mund. Streiche den Brei auch nicht am Gaumen ab.

Weitere Tipps für einen entspannten Beikost-Start

  • Mach Dich nicht verrückt, ob Dein Baby nun mit 5, 6 oder 8 Monaten Beikost isst. Entscheidend sind wie gesagt die Beikostreifezeichen. Das heißt, der Entwicklungsstand Deines Schatzes bestimmt, wann es losgeht. Übrigens: Auf vielen Fertig-Breien steht „ab dem vollendeten 4. Monat“ – das bedeutet nichts anderes als „ab dem 5. Monat“, ist aber etwas irreführend formuliert.
  • Sieh die vielen Beikost-Pläne nur als grobe Orientierung, denn Deinem Baby ist es egal, ob Du nun mit dem Möhren- oder Zucchinibrei anfängst oder ob Du genau vier Wochen später mit dem Obstbrei beginnst.
  • Lass Dich nicht verunsichern, wenn Dein Baby entgegen der Beikost-Pläne, wie sie beim Kinderarzt oder im Drogeriemarkt aushängen, weiterhin auf seine Milchmahlzeit besteht. Denn schließlich heißt es ja „Bei“-Kost und nicht „Ersatz“-Kost. Wenn Dein Baby alle Beikostreifezeichen zeigt und trotzdem noch oft an die Brust will, ist das kein Widerspruch!
  • Vielleicht verschmäht Dein Liebling auch jeden Löffel Brei, steht aber total auf Gemüse am Stück? Dann versuche es mit Fingerfood: In Kombination mit Stillen oder Fläschchen wird Dein Baby auch von kleinen Häppchen Fingerfood satt.
  • Es ist Deinem Baby egal, ob Du den Brei selbst kochst oder doch ab und zu auf ein Gläschen zurückgreifst. Natürlich hat selbst gekochter Brei viele Vorteile, aber auch Gläschennahrung wird bei uns streng kontrolliert. Schau Dir in den aktuellen Babybrei Tests von Ökotest und Stiftung Warentest einfach an, welche Produkte empfehlenswert sind.

Achte einfach darauf, dass Dein Baby gesund zunimmt und es ihm gut geht. Habt Spaß mit der Beikosteinführung und geht das Thema ohne Stress an, dann wird es irgendwann schon klappen ;-)

Hast Du Fragen oder Anmerkungen zu den Beikostreifezeichen und zum Beikost-Start? Dann schreibe uns doch gerne einen Kommentar!

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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2 Kommentare zu “Beikostreifezeichen: 6 Dinge, die zeigen, dass Dein Baby bereit für Brei ist

  1. Hallo,

    …kleine Anmerkung 😉: nicht jedes Kind kann/ wird gestillt (gewollt oder ungewollt)!
    Ändert natürlich nichts an dem relevanten Inhalt des Artikels 🙂!

    LG, Bella

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