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Was gefährdet eine Schwangerschaft in den ersten Wochen?


„Was gefährdet eine Schwangerschaft in den ersten Wochen?“ ist eine wichtige Frage, die Du Dir vielleicht gerade stellst, weil Du erst vor Kurzem von Deiner Schwangerschaft erfahren hast. Im folgenden Beitrag erkläre ich Dir, welche Risikofaktoren es besonders im frühen Stadium geben kann und welche in der gesamte Schwangerschaft bestehen bleiben.

Das Wichtigste vorab: Auf manche dieser Faktoren hast Du Einfluss, auf andere nicht. Es ist wichtig, dass Du Dich gut informierst, um mögliche Risiken zu minimieren. Aber: Mach‘ Dich nicht verrückt, denn das hilft weder Dir noch Deinem Baby.

Was gefährdet eine Schwangerschaft in den ersten Wochen?

Zur Erklärung: Zu Fehlgeburten kommt es häufig innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate. In einer Kurzinformation aus dem Deutschen Bundestag heißt es, dass generell etwa 20 Prozent der Schwangerschaften in Aborten, also Fehlgeburten, enden. So nennt man das vorzeitige Ende einer Schwangerschaft bis zur 24. Schwangerschaftswoche.

„Frühaborte, die von den Frauen meist unbemerkt bleiben, kommen häufiger vor als Spätaborte. Bis zu 80 Prozent aller Aborte finden in den ersten drei Monaten statt und etwa 25 Prozent aller Schwangerschaften enden in einer Fehlgeburt in den ersten 12 Schwangerschaftswochen“, so der Wortlaut. Nach der zwölften Schwangerschaftswoche sinke die Wahrscheinlichkeit eines (Spät-)Aborts Woche für Woche.

In den ersten Schwangerschaftswochen ist die Empfindlichkeit des Embryos besonders hoch und verschiedene Faktoren können das Risiko für Fehlbildungen und Fehlgeburten erhöhen. Daher empfinden es die meisten werdenden Mütter als große Erleichterung, wenn die ersten drei Monate der Schwangerschaft ohne Probleme überstanden sind. Manche Gefahren kannst Du in dieser Zeit selbst umgehen.

 
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Beeinflussbare Risikofaktoren

Während der Schwangerschaft gibt es einige Lebens- und Genussmittel sowie Schadstoffe, die Du möglichst nicht zu Dir nehmen oder verwenden solltest.

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  • Rauchen: Beim Rauchen gelangt Kohlenmonoxid in den mütterlichen Blutkreislauf und verdrängt dort den Sauerstoff. Außerdem verengen sich durch das Nikotin die Gefäße. Die Folge: Der Blutfluss durch die Plazenta wird verschlechtert. Besonders in der Schwangerschaft ist das schädlich: Die Versorgung Deines Ungeborenen mit Sauerstoff und Nährstoffen sinkt, sein Herz schlägt schneller und muss stärker arbeiten. Entwicklungs- und Wachstumsverzögerungen sind die Konsequenz, die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt steigt.
  • Alkohol: „Weil der Alkohol schon kurz nach dem mütterlichen Konsum über die Nabelschnur in die kindliche Blutbahn gelangt, hat das Ungeborene schnell den gleichen Alkoholspiegel wie die Mutter“, heißt es bei der Bundesstiftung Mutter und Kind. Dessen Organismus kann ihn aber schlechter und langsamer abbauen, weil die Organe noch nicht voll entwickelt sind. Neben Entwicklungsstörungen und dem Risiko auf FASD kann eine Fehlgeburt eine andere Konsequenz sein.
  • Drogen: Auch andere Drogen, etwa Speed und Crystal Meth, behindern das Föten-Wachstum und erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Fehl-, Früh- oder Totgeburt. Du solltest auf diese und ähnliche berauschende Substanzen verzichten.
  • Medikamente: Je nachdem, welche Medikamente Du nimmst, können sie zu einem weiteren Risikofaktor werden. Sprich sobald Du von Deiner Schwangerschaft erfährst mit Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt, ob Du Deine gewohnten Medikamente weiterhin während Deiner Schwangerschaft nehmen darfst.
  • Kosmetik- und Pflegeprodukte: Inhaltsstoffe wie Parabene oder Retinol gelten als gefährlich fürs ungeborene Baby. Achte darauf, dass Du diese nicht verwendest, um mögliche Schäden und schlimmstenfalls eine frühe Fehlgeburt zu vermeiden. Worauf Du bei Kosmetik und Hygieneprodukten während Deiner Schwangerschaft achten solltest, haben wir hier für Dich zusammengefasst.
  • Pestizide: Diese solltest Du besonders in den ersten Wochen Deiner Schwangerschaft vermeiden. Wähle deshalb Obst, Gemüse, Tee und Kräuter aus ökologischer Landwirtschaft. Welche Lebensmittel während Deiner Schwangerschaft generell gut sind und welche nicht, liest Du hier.
  • Lebensmittelinfektionen wie Toxoplasmose oder Listeriose kannst Du umgehen, indem Du auf bestimmte Lebensmittel wie z.B. rohen Fisch verzichtest.
  • Röntgenstrahlungen können je nach Wert Körperzellen direkt schädigen und Zellen abtöten. Röntgen in der Schwangerschaft muss deshalb sehr kritisch abgewogen werden.
  • Sportarten, die extreme Kraftanstrengungen erfordern, können ebenfalls die Schwangerschaft in den ersten Wochen gefährden und sollten nicht mehr ausgeübt werden.

Risiken ausschließen durch Beschäftigungsverbot

Bestimmte Faktoren, die eine Schwangerschaft in den ersten Wochen gefährden können, sollen durch ein betriebliches Beschäftigungsverbot ausgeschlossen werden. So dürfen Schwangere zum Beispiel nicht regelmäßig schwere Lasten heben, mit gesundheitsgefährdenden Stoffen Arbeiten oder Tätigkeiten ausführen, bei denen eine Infektionsgefahr besteht.

Nicht beeinflussbare Risikofaktoren

Neben Dingen, die Du selbst in der Hand hast, gibt es aber auch Faktoren, die eine Schwangerschaft in den ersten Wochen gefährden, welche Du nicht oder kaum beeinflussen kannst. Laut der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) gibt es weitere mögliche Risikofaktoren und Gründe für eine Fehlgeburt im frühen Stadium. „Die
häufigsten Gründe dafür sind Fehlbildungen des Kindes und des Mutterkuchens (chromosomale Anomalien)“
, heißt es in einem Informationsschreiben zu Wegen bei einer Fehlgeburt. Weitere Risiken (besonders im frühen Stadium) dafür sind laut AOK und MSD:

  • Veränderungen in der Gebärmutter (etwa durch Myome oder Polypen), die das Wachstum des Fötus stören können
  • Muttermundschwäche (Zervixinsuffizienz), die unter anderem, aber nicht nur etwa durch Übergewicht oder Rauchen entstehen kann, oder Vernarbungen am Muttermund, die dessen Schließfunktion beeinträchtigen können
  • Beeinträchtigungen der Plazenta oder der Nabelschnur, durch die der Fötus nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden kann
  • Andere Probleme mit den Fortpflanzungsorganen, etwa doppelte Gebärmutter
  • Rh-Inkompatibilität (wenn die Schwangere Rh-negatives Blut, das Kind aber Rh-positives Blut hat)
  • Schwere Verletzungen
  • Zu schnell gerinnendes Blut bei der Frau
  • Chromosomenanomalien beim Fötus von einem Elternteil

Diesen Gefahren kannst Du nicht immer vorbeugen oder sie vor einer Schwangerschaft entdecken oder erkennen. Manchmal treten diese Fälle ein, ohne dass sie vorhersehbar sind. Außerdem sind andere Komplikationen möglich, die Du nicht beeinflussen kannst, etwa eine Eileiterschwangerschaft. Auch hier kann es zu einer frühen Fehlgeburt kommen.

Weitere Risiken in der gesamten Schwangerschaft

Es gibt laut AOK zudem weitere Faktoren, die eine Schwangerschaft (nicht nur in den ersten Wochen) gefährden können. Du kannst kannst sie natürlich nicht immer umgehen, in manchen Fällen aber vorsorgen:

  • Bist Du über 35 Jahre alt, handelt es sich um eine sogenannte Risikoschwangerschaft: Das Risiko für Komplikationen und Fehlgeburten ist erhöht.
  • Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Übergewicht, Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Bluthochdruck erhöhen ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt.
  • Infektionen in der Schwangerschaft haben möglicherweise zur Folge, dass Deine Fruchtblase vorzeitig platzt und die Wehen zu früh ausgelöst werden. Impfungen sollten stets vollständig sein, können aber nicht alle Infektionskrankheiten vermeiden.
  • Überdurchschnittlicher Stress zählt ebenfalls zu den Risikofaktoren. So können zum Beispiel vorherige Schwangerschaften mit Fehl- oder Totgeburten die seelische Belastung stark erhöhen. 

Fazit: Du kannst nur tun, was Du tun kannst

Am Ende gilt: Alles, was Du tun kannst, damit es Deinem Ungeborenen gut geht, solltest Du auch tun. Wichtiger denn je ist es, auch immer gut auf den eigenen Körper und zu hören und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen.

Um mögliche Risikofaktoren zu minimieren, musst Du Dich aber nicht aus Angst vor möglichen Gefahren zuhause einschließen oder extrem übervorsichtig durchs Leben gehen.

Denn bei der Frage „Was gefährdet eine Schwangerschaft in den ersten Wochen?“ treten auch Faktoren auf, die Du nicht vorhersehen oder einplanen kannst.

Solltest Du Sorge haben, dass zu Beginn Deiner Schwangerschaft etwas nicht stimmt, ist es stets ratsam, Deine Frauenärztin oder Deinen Frauenarzt aufzusuchen. Besonders bei Blutungen ist schnelles Handeln wichtig. Und obwohl es viel Wissen über Risikofaktoren gibt, kommt es dennoch zu Fehlgeburten. Bist Du betroffen, kannst Du bei unterschiedlichen Stellen Hilfe, Trost, Informationen und Erfahrungen anderer Betroffener finden. Dazu zählen zum Beispiel:

Neben all den möglichen Risikofaktoren in einer Schwangerschaft solltest Du aber nicht vergessen: Der Großteil der Schwangerschaften verläuft positiv und Du kannst Dich und Deinen Körper in der Regel mit einem gesunden Lebensstil und regelmäßigen Untersuchungen gut auf Schwangerschaft und Geburt vorbereiten.

Quellen:

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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