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Eier in der Schwangerschaft: Alle Regeln für Spiegelei, rohe Eier & Co.


Sind Eier in der Schwangerschaft gesund? Wie viele Eier dürfen Schwangere essen? Und darf ich in der Schwangerschaft Spiegelei, Rührei oder auch mal ein wachsweiches Frühstücksei genießen? Sind rohe Eier in der Schwangerschaft wirklich so gefährlich, wie alle sagen – oder kann ich als Schwangere den Kuchenteig ruhig mal probieren? Und stellt Eier auspusten in der Schwangerschaft ein Risiko dar? Hier findest Du alle Antworten.

Sind Eier in der Schwangerschaft gesund?

Zuerst ist es für Dich sicherlich gut zu wissen: Eier in der Schwangerschaft sind nicht komplett verboten und gelten auch nicht als ungesund. Im Gegenteil: Eier sind auch für Schwangere eine gute Protein- und Nährstoffquelle.

Übrigens: Anders als oft angenommen, stecken im Eidotter mehr Proteine als im Eiweiß! Dein Baby benötigt Proteine, um Körperzellen und Gewebe aufzubauen. Auch Mineralstoffe wie Eisen, Jod und Kalzium sowie die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K stecken im Ei.

Eier in der Schwangerschaft brauchst Du also nicht unbedingt komplett vom Speiseplan zu streichen.

Was Du während der Schwangerschaft allerdings lieber nicht essen solltest, erklärt Dir Hebamme Christina in ihrem Beitrag.

Wie viele Eier darf ich in der Schwangerschaft essen?

Allerdings: Wie auch bei anderen tierischen Lebensmitteln ist die Menge entscheidend, denn zu viele tierische Proteine können auf Dauer Deine Nieren belasten. Ein grundsätzliches Limit für Eier gibt es für Schwangere – im Vergleich zu Nicht-Schwangeren – zwar nicht, Ernährungs-Ratgeber empfehlen aber, in der Schwangerschaft am besten maximal drei Eier in der Woche zu essen. Das reicht völlig aus, um wichtige Vitamine und Nährstoffe zu Dir zu nehmen – und weitere Proteine bekommst Du auch, indem Du z.B. viele Hülsenfrüchte isst.

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Viel wichtiger ist aber der nächste Punkt: Rohe Eier solltest Du während der Schwangerschaft nicht essen. Warum, erkläre ich Dir im nächsten Kapitel:

Rohe Eier in der Schwangerschaft: Vorsicht vor Salmonellen

Der Grund: Rohe Eier in der Schwangerschaft können sehr gefährlich sein, weil sie mit Salmonellen belastet sein könnten. Salmonellen sind Bakterien, die heftige Magen-Darm-Reaktionen hervorrufen können. Also Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, dazu Kopfschmerzen – das volle Programm. Zwar ist eine Salmonelleninfektion in der Schwangerschaft im Regelfall nicht gefährlich für Dein ungeborenes Baby, doch Dein Körper braucht jetzt alle seine Ressourcen für die Schwangerschaft und Dein Immunsystem sollte nicht unnötig in Mitleidenschaft gezogen werden.

Falls Du sowieso schon mit starker Schwangerschaftsübelkeit zu kämpfen haben solltest, droht bei starkem Erbrechen die Gefahr einer Dehydrierung – ein weiterer Grund, bei rohen Eiern in der Schwangerschaft lieber vorsichtig zu sein. Das gilt übrigens genauso für Babys und Kleinkinder.

➔ Rohe Eier in der Schwangerschaft: Vorsicht bei Desserts und Mayo

Rohe Eier können übrigens auch in

  • Mayonnaise
  • Sauce Hollandaise
  • Pudding Mousse au Chocolat
  • Tiramisu
  • Eis

und anderen cremigen Nachspeisen enthalten sein. Wenn Du bei jemandem zu Besuch bist oder im Restaurant etwas derartiges bestellt hast, versichere Dich lieber und frag nach, ob rohe Eier enthalten sind.

Bei industriell gefertigten Speisen ist diese Gefahr in der Regel nicht gegeben: Diese enthalten nämlich pasteurisierte Eier, die also ausreichend erhitzt worden sind. Auch in großen Hotels und Kantinen werden Desserts und Rühreier (fürs Frühstücks-Buffet) oft mit pasteurisierten Eiern hergestellt – dennoch schadet es nicht, vorsichtshalber nachzufragen.

➔ Dürfen Schwangere Kuchenteig probieren?

Leider nein: Kuchenteig probieren ist selbstverständlich (leider) in der Schwangerschaft tabu, sofern dieser rohe Eier enthält. Kleiner Lichtblick: Das beliebte Eis mit Keksteig (Cookie dough) aus dem Supermarkt ist erlaubt, denn er enthält pasteurisiertes Ei.

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Kuchenteig mit rohen Eiern solltest Du in der Schwangerschaft nicht probieren – und immer gut abwaschen.

Übrigens: Tiramisu für Schwangere und Kinder kannst Du auch super ohne rohe Eier (und Alkohol) machen – Magazin-Autorin Berenice erklärt Dir hier, wie.

Darf ich in der Schwangerschaft Spiegelei, Rührei oder Frühstückseier essen?

Salmonellen werden erst ab einer Temperatur von etwa 70 Grad Celsius abgetötet. Iss also auch am Ostersonntag lieber ein hart gekochtes als ein weiches Ei zum Frühstück. Achte in der Schwangerschaft bei gekochten Eiern und bei der Zubereitung von Eierspeisen darauf, dass das Ei wirklich durchgegart ist. Koche oder brate sie also lange genug. Sowohl Eiweiß als auch Eidotter sollten komplett fest gestockt sein. Das gilt auch, wenn Du in der Schwangerschaft Spiegelei essen möchtest oder Lust auf ein Rührei hast.

Du kannst Dich nach diesen Faustregeln richten:

  • Gekochte Eier / Frühstücksei:
    Frühstückseier solltest Du mindestens 7 Minuten lang im sprudelnd kochenden Wasser lassen – je größer das Ei, desto länger.
  • Spiegelei:
    Spiegeleier brätst Du am besten auf beiden Seiten je 3 Minuten lang, damit Du sie während der Schwangerschaft bedenkenlos verzehren kannst.
  • Rührei:
    Achte bei der Zubereitung von Rühereiern darauf, dass sowohl Eigelb als auch Eiweiß komplett gar und fest sind – das Eigelb verfärbt sich von glänzend orange-gelb in ein mattes hellgelb und das Eiweiß ist ebenfalls komplett weiß.
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Ob Du in der Schwangerschaft Spiegelei essen darfst? Klar – aber bitte von beiden Seiten 3 Minuten braten.

➔ Ist es ein Risiko, als Schwangere Rührei oder Spiegelei im Restaurant zu bestellen?

In puncto Rührei gilt: In der Kantine oder beim Brunch im Hotel werden Rühreier meist mit pasteurisierten Eiern aus dem Tetrapak zubereitet. Im Zweifelsfall lieber einfach nachfragen!

Werden Rühreier oder Omelettes in kleineren Lokalen oder Frühstücks-Cafés frisch zubereitet, weise bei der Bestellung immer darauf hin, dass die Eier gut durchgegart werden. Das selbe gilt, wenn Du in der Schwangerschaft Spiegeleier bestellen möchtest. Auf pochierte Eier sollten Schwangere lieber verzichten.

(Oster-) Eier auspusten in der Schwangerschaft? Lieber nicht!

In der Osterzeit gehören Eier natürlich dazu.Ab und zu Rühreier und Spiegeleier in der Schwangerschaft zu essen, ist also erlaubt. Vor allem während der Osterzeit ist das natürlich auch verlockend. Aber Vorsicht, gerade zu dieser Zeit solltest Du Folgendes beachten: Puste am besten keine Eier aus, um sie dann mit der Familie zu bemalen. Die meisten Salmonellen sitzen nämlich auf der Schale. Ostereier auszupusten ist für Schwangere also keine gute Idee und Du solltest es auf jeden Fall vermeiden.

Auch für Kinder ist es besser, wenn Du das Ei vorher für sie gründlich mit Spülmittel und heißem Wasser abwäschst, ein großes Loch hineinstichst und sie es dann mit einem Strohhalm auspusten, um den direkten Kontakt zwischen Mund und Eierschale zu vermeiden.

Eier in der Schwangerschaft: Achte auf Frische und Herkunft

Nicht nur die Kochzeit ist beim Thema Eier in der Schwangerschaft entscheidend, sondern auch die Frische:

  • Achte beim Kauf und Verzehr von Eiern in der Schwangerschaft besonders auf die Frische. Zum einen zeigt das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum diese an. Wenn Du davon 28 Tage abziehst, weißt Du auch, wann das Huhn es gelegt hat. Das Legedatum muss auf der Packung nämlich gar nicht angegeben sein.
  • Wie frisch das Ei ist, kannst Du auch mithilfe der Wasserprobe erkennen. Dafür lässt Du ein Ei in einem Glas Wasser zu Boden sinken. Die Kappe sollte dabei zur Seite zeigen. Ein altes steigt an die Oberfläche, ein mittelaltes richtet sich auf und das frische bleibt wie es ist unten. Der Grund ist die Luftkammer im Ei, die mit der Zeit immer größer wird.
  • Frische Eier sind immer eine bessere Wahl. Aber auch etwas ältere Eier sind nicht unbedingt ungesund. Sind sie noch haltbar, ist es eben nur wichtig, sie komplett durchzugaren, bevor Du sie verzehrst.
  • Auch die Herkunft der Eier ist wichtig. Bio-Eier mit entsprechendem Siegel sind meist die beste Wahl. Denn bei diesen wird auf den Einsatz von Farbstoffen verzichtet, die das Gelb des Eidotters bei vielen anderen Eiern intensiver leuchten lassen. Vor allem der Farbstoff Canthaxanthin wird als kritisch eingestuft, da er in großen Mengen die Netzhaut schädigen kann. In Bio-Produkten finden solche Stoffe keine Verwendung und daher sind sie vor allem in der Schwangerschaft sicherlich die beste Alternative, wenn Du Eier essen möchtest.

Hast Du weitere Fragen zum Thema Eier in der Schwangerschaft? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar!

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