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Größere Füße nach der Schwangerschaft? 5 Tricks, mit denen Du vorbeugen kannst


Dass die Füße sich während der Schwangerschaft verändern, ist bekannt. Gerade Sommer-Schwangere sind nicht nur wegen der Schwierigkeiten beim Schuhe binden um Flip-Flops und Schlupfschuhe dankbar.

Aber woher kommt es, dass manche Frauen auch Monate oder Jahre nach der Geburt nicht mehr in ihre Schuhe von früher passen?

Sind größere Füße nach der Schwangerschaft ein Mythos oder ganz normal? Und wenn ja: Bleibt es dabei, oder gibt es eine Chance, dass die geliebten Schuhe irgendwann wieder passen?

Und: Kannst Du schon in der Schwangerschaft selbst beeinflussen, ob sich Deine Füße durch die Schwangerschaft dauerhaft verändern? Mit diesen Fragen möchte ich mich heute beschäftigen.

Wie wird ein ausgewachsener Fuß größer?

Unser Fuß ist so aufgebaut, dass sich zwischen dem Fußballen (mit den Zehen) und der Ferse eine Wölbung befindet. Ist diese Wölbung kaum oder zu wenig ausgeprägt, spricht man von einem Senkfuß; bei nahezu komplett verschwundenen Wölbung von einem Plattfuß. Bei einer zu stark ausgeprägten Wölbung spricht der Orthopäde von einem Spreizfuß oder Hohlfuß.

Im Bereich des Mittelfußknochens gibt es mehrere Bänder und Gelenke, die für Stabilität des Fußes sorgen und ihn in seiner Position und somit in dieser gewölbten Lage, halten.

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Bei den meisten Frauen, deren Füße sich in der Schwangerschaft dauerhaft verändern, verringert sich die Ausprägung dieser Wölbung durch unterschiedliche Faktoren. Der Fuß „sackt“ also ab, wird breiter und eventuell sogar auch länger, da er nicht mehr in der Wölbung gehalten wird.

<b>Studie: Permanente Fuß-Veränderungen nach der Schwangerschaft sind kein Mythos</b>

Leider wahr: Dass die Füße nach einer Schwangerschaft dauerhaft größer werden, bestätigt auch die Forschung: Für eine Studie der Universität Iowa vermaßen Wissenschaftler die Füße von 49 Frauen im 1. Schwangerschafts-Trimester und noch einmal 19 Wochen nach der Geburt. Das Ergebnis: 30 der 49 Teilnehmerinnen hatten fast 5 Monate nach der Geburt immer noch längere Füße (2-10 mm) als zu Beginn der Schwangerschaft. Bei 35 Teilnehmerinnen war zudem das Fußgewölbe um 1-5 mm abgesunken.

Welche Faktoren diese Entwicklung gerade in der Schwangerschaft begünstigen, das schauen wir uns jetzt an.

Veränderungen der Füße in der Schwangerschaft: 5 Gründe

1. Wassereinlagerungen lassen die Füße anschwellen

Viele Frauen, die von „größeren“ Füßen in der Schwangerschaft sprechen, meinen in erster Linie „dickere“ Füße.

Gerade im Sommer lagern Schwangere vermehrt Wasser ein. Vor allem an den Extremitäten (also den Bereichen, die weiter vom Herzen entfernt sind), den Händen und den Füßen fällt das besonders auf. Die Socken schneiden ein, der Ehering passt nicht mehr oder an den geliebten Stiefeln geht der Reißverschluß nicht mehr zu. Diese Schwangerschaftsödeme verschwinden in der Regel nach der Geburt relativ bald wieder. Zwar können auch die Stillhormone Wassereinlagerungen begünstigen, allerdings fallen die häufig weitaus weniger ins Gewicht.

Meine Kollegin Hebamme Monika hat sich in einem früheren Artikel intensiv mit dem Problem „geschwollenen Füße in der Schwangerschaft“ beschäftigt und geht hier genauer auf Therapiemöglichkeiten und Ursachen ein.

Was also die bleibenden Veränderungen betrifft, sind die Wassereinlagerungen an den Füßen also nicht maßgeblich verantwortlich – möglicherweise aber das erhöhte Körpergewicht, das sie mit sich bringen.

2. Hormonelle Veränderungen verändern das Bindegewebe

In der Schwangerschaft wird vor allem das Bindegewebe durch die Hormone „aufgeweicht“. Ein weiches, dehnbares Bindegewebe, verursacht durch das Schwangerschaftshormon Progesteron, ist wichtig, damit der Bauch gut wachsen kann. Und auch in Hinblick auf die Eröffnung des Muttermundes unter der Geburt machen die Hormone damit einen guten Job.

Weniger gut kommt das allerdings in anderen Bereichen des Körpers an, wo das Bindegewebe eine völlig andere Rolle spielt, und eher eine stabilisierende oder stützende Funktion hat. Und das ist beispielsweise am Fuß der Fall. Werden die Bänder, die den Fuß in seiner gewölbten Position halten, durch Schwangerschaftshormone weicher, büßen sie einen Teil ihrer Stabilität ein und der Fuß wird „platter“.

3. Gewichtszunahme lässt das Fußgewölbe abflachen

Hinzu kommt, dass der Körper während der Schwangerschaft in relativ kurzer Zeit teilweise massiv an Gewicht zunimmt. Die empfohlenen 12-15 kg Gewichtszunahme in der Schwangerschaft sind bereits eine nicht zu unterschätzende Mehrbelastung für die Füße. Zumal ja auch eine Zunahme von 20 kg oder mehr durchaus keine Seltenheit ist. Dieses zusätzliche Körpergewicht trifft nun auf einen instabileren Fuß – und sorgt zusätzlich dafür, dass die Wölbung abflachen kann.

4. Verlagerung des Körperschwerpunktes in der Schwangerschaft

Auch die Tatsache, dass der Schwerpunkt des Körpers durch den immer größer und schwerer werdenden Bauch verlagert wird, kann eine Fehlstellung und somit eine Veränderung der Füße bewirken. Viele Schwangere gehen beispielsweise extrem fersenbetont (das heißt, die Ferse wird als erstes aufgesetzt und es erfolgt keine korrekte Abrollbewegung des Fußes beim Laufen). Oder sie entwickeln aufgrund anderweitiger Probleme, wie z.B. Rückenschmerzen, eine Art Schonhaltung, die sich widerum negativ auf die Füße auswirken kann.

5. Komplett flache Schuhe unterstützen den Fuß zu wenig

Flache Schlappen ohne Fußbett, Flip Flops aus Gummi oder auch Ballerinas mit dünner, durchgehender Sohle sind zwar gerade im Sommer praktisch, weil Du als Schwangere so einfach hineinschlüpfen kannst. Sie geben dem Fuß aber nicht den zusätzlichen Halt und Stabilität, die er in der Schwangerschaft eigentlich bräuchte.

Was Du tun kannst, um größere Füße nach der Schwangerschaft zu vermeiden

Fakt ist: Die Entwicklung Deiner Füße in der Schwangerschaft kannst Du nur in sehr geringem Maße beeinflussen. Ein paar Tipps hätte ich allerdings schon:

1. Investiere in gutes Schuhwerk

Wenn Du gute Schuhe hast, die Dir auch in der Schwangerschaft gut passen und nur blöd zum Anziehen sind, solltest Du in den sauren Apfel beißen und sie – gerade bei längeren Strecken oder an langen Tagen auf den Beinen – trotzdem tragen. Ein Schuhlöffel oder helfende Hände beim Schnürsenkel binden sind hierbei Gold wert. Im Sommer sind Schlappen mit unterstützdendem Fußbett die bessere Wahl als Badelatschen mit durchgehend flacher Gummisohle.

2. Bleibe in Bewegung

Durch regelmäßiges Radeln, Spazieren gehen oder Schwimmen tust Du nicht nur Deinen Füßen und Deinem Körper etwas Gutes, auch Dein Baby profitiert von einer „fitten“ Mama. Du bleibst beweglicher und nimmst weniger Gewicht zu, davon hast Du auch zur Geburt und danach etwas.

Lies hier, welche Sportarten in der Schwangerschaft erlaubt sind.

3. Mache täglich Fußgymnastik

Es gibt tatsächlich bestimmte Übungen für die Füße, die Probleme und Beschwerden mildern können. Schon „Omis Klassiker“ können zur Fußbeweglichkeit, -stabilisierung und -gesundheit beitragen: Also beispielsweise ein Taschentuch mit den Zehen aufheben oder mit nackten Füßen einen Tennis- oder Igelball hin- und herkullern.

4. Lass‘ Dir Kompressionsstrümpfe verschreiben

Auch wenn Wassereinlagerungen meiner Einschätzung nach vermutlich das reversibelste Problem sind, können sie doch zusätzlich zu Beschwerden führen, unter anderem natürlich auch deshalb, weil sie die Wahl Deiner Schuhe maßgeblich mit beeinflussen. Denn Schwangere mit dick geschwollenen Füßen passen eben meist eher in Schuhe ohne Halt und Fußbett. Deshalb kann es zur Eindämmung von Wassereinlagerungen in Beinen und Füßen durchaus sinnvoll sein, Deinen Frauenarzt danach zu fragen. Du bekommst ein Rezept und lässt Deine Füße und Waden am besten morgens in der Apotheke oder im Sanitätshaus vermessen, damit sie passgenau sitzen.

5. Hole Dir orthopädischen Rat

Bei massiven Problemen, Schmerzen aber auch einer dauerhaft veränderten Fußform (die meistens mit einer veränderen Schuhgröße einhergeht), würde ich Dir raten, Dich nach der Schwangerschaft beim Orthopäden vorzustellen. Oftmals können Einlagen dazu führen, dass sich die Situation wieder verbessert – und ganz sicher hat der Fachmann auf diesem Gebiet noch deutlich mehr Wissen und Tipps, damit Du bald wieder in Deine Schuhe passt.

Fazit: Größere Füße nach der Schwangerschaft lassen sich nur schwer verhindern

Natürlich bin kein Orthopäde und auch keine Physiotherapeutin. Das heißt, es kann sein, dass ich in diesem Artikel nicht die korrekten Fachbegriffe verwende, so wie diese Berufsgruppen das könnten. Aber: Ich als Hebamme werde mit der Frage rund um die größeren Füße bis zur veränderten Schuhgröße einfach sehr häufig konfrontiert. Und es geht mir eben auch in erster Linie darum, das Phänom „größere Füße“ für jede Bald- und Neu-Mama verständlich zu erklären – also hoffe ich, dass Du mir das nachsiehst.

Und dazu kann ich einfach kurz und bündig sagen: Ja, es gibt das Phänomen „größere Füße“ nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch danach. Und ja, diese Veränderung kann auch dauerhaft oder gar immer bestehend sein. Größere Füße nach der Schwangerschaft sind also kein Mythos!

Die oben genannten Tipps können größeren Füßen nach der Schwangerschaft und Fußfehlstellungen zwar vorbeugen, komplett verhindern kannst Du sie dadurch aber wahrscheinlich nicht. Denn auf die hormonelle Umstellung hast Du keinen Einfluss, und auch das Einlagern von Wasser im Gewebe kannst Du eher therapieren als verhindern. Und auch die Gewichtszunahme ist bis zu einem gewissen Grad ganz normal und gehört einfach zu einer Schwangerschaft dazu. Diäten zur Gewichtsabnahme sind in der Schwangerschaft in den meisten Fällen keine gute Idee!

So schade es also auch sein mag, wenn die geliebten Schuhe auch Monate nach der Geburt nicht mehr passen: Du hast zumindest einen guten Grund zum Shoppen!

Haben Dir Deine Schuhe nach der Schwangerschaft wieder gepasst oder sind die Füße dauerhaft eine Nummer größer geblieben? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar!

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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