Schwangerschaftsbeschwerden wann zum arzt

Schwangerschaftsbeschwerden: wann sollte ich zum Arzt gehen?


Dass es während einer Schwangerschaft mal im Bauch zwickt oder spannt, ist wahrscheinlich jeder Frau klar. Nicht wegen jedem Stechen laufen wir gleich zum Arzt und lassen uns untersuchen. Gleichzeitig wollen wir natürlich auch nichts ignorieren, was tatsächlich bedenklich wäre, und so das Wohl unseres Ungeborenen gefährden. Aber wann ist der Punkt erreicht, an dem Schwangerschaftsbeschwerden nicht mehr „dazu gehören“ sondern untersucht werden müssen? Bisher ist meine Schwangerschaft – die ersten 10 Wochen voller Übelkeit ausgenommen – fast komplikationslos verlaufen. Zum Glück. Ich musste mich die ersten sechs Monate nicht ein Mal krank melden und habe bis vor Kurzem auch weiterhin Außendiensttermine wahrgenommen. Leider hat sich das innerhalb der letzten Woche schlagartig geändert. Nach meinem Urlaub, der wirklich entspannend war, musste ich zurück an meinen Arbeitsplatz. Da war ich in der Schwangerschaftswoche 23 und habe schon gemerkt, dass es ein wenig anstrengender ist, als vorher. Bis auf Montag war ich jeden Morgen hundemüde und hatte wirklich keine Lust, zur Arbeit zu gehen. Im Büro ging es dann schon ganz gut, aber abends, wenn ich zur Ruhe kam, war ich wieder richtig geschafft und k.o. Meinen Bauch habe ich jeden Tag gespürt aber dachte, das sei normal. Er wächst jetzt eben. Auch mein Termin bei der Hebamme ist gut verlaufen – allerdings hat sie mir schon dazu geraten, mir vielleicht eine Auszeit zu nehmen und den Arzt um eine Krankschreibung zu bitten. Das kam für mich nicht in Frage, schließlich komme ich ja gerade aus mehr als einer Woche Urlaub! Sonntag Nacht wachte ich dann auf und hatte ein ganz merkwürdiges Gefühl im Bauch. Im Gegensatz zu vielen Nächten vorher konnte ich den Kleinen nicht spüren. Er bewegte sich nicht und mein Bauch fühlte sich ganz klein an. Ich bekam Angst und weckte meinen Mann. „Irgendetwas ist nicht in Ordnung.“ Er nahm mich in den Arm und beruhigte mich. Auch der Kleine schlafe mal, das sei ganz normal. Langsam beruhigte ich mich und spürte nach einigen Minuten auch wieder leichte Kindsbewegungen. Fast wäre ich wieder eingeschlafen, als sich plötzlich mein kompletter Unterleib schmerzhaft zusammenzog. Ich krümmte mich vor Schmerzen und schnell war auch mein Mann wieder von meinem Wimmern hellwach. Jetzt hatte ich richtige Panik. Was war denn nur los? Waren das Wehen? War mein Baby in Gefahr? Nach etwa 10 Minuten ließ der Schmerz langsam etwas nach. Zumindest so viel, dass ich die Wärmflasche an meinen Unterbauch legen konnte. Nach weiteren 15-20 Minuten war der Spuk fast vorbei und ich beruhigte mich langsam, fand zurück in den Schlaf. Für mich stand fest: morgen führt mein erster Weg zum Arzt, um das abklären zu lassen.

Stetoskop
Im Zweifel lieber den Arzt aufsuchen bei Schmerzen oder starken Beschwerden.
Dazu riet mir auch meine Hebamme am nächsten Morgen am Telefon. Vor Ort wurde ich wirklich freundlich empfangen und wie ein VIP-Gast gleich in ein extra Zimmer gebracht. Der Arzt (wie vorher auch die Hebamme) sagten mir, dass ich mir keine zu großen Sorgen machen solle, das aber auf jeden Fall untersucht werden muss. Meine Angst, wegen einer „Kleinigkeit“ vorbeizukommen und eine dieser hysterischen Schwangeren zu sein, war völlig unberechtigt. Zunächst verbrachte ich 30 Minuten am „Toko“-Gerät (Wehenmesser). Zum Glück ohne Ergebnis, d.h. keine Wehentätigkeit während dieser Zeit. Dafür konnte man klar sehen, wie der Kleine immer mal wieder gegen meine Bauchdecke boxte. Dann nahm sich der Arzt Zeit für eine ausführliche Untersuchung. Ergebnis: Kein Grund zur akuten Sorge, aber auf jeden Fall ein ernst zu nehmender Vorfall. Das „drückende Gefühl nach unten“, von dem ich ihm berichtet hatte, sollte immer überprüft werden, genauso wie alles, was Schmerzen verursacht. Das kann völlig normal sein, kann aber eben auch ein Hinweis sein, dass etwas nicht richtig läuft. Bei mir war auf dem Ultraschall zu sehen, dass mein Muttermund von innen leicht eingesenkt war, d.h. sich angefangen hat, etwas zu öffnen. Insgesamt ist er aber noch so lang und zu, wie er sein soll, und nur etwas weicher als sonst. Wenn ich nochmal Schmerzen habe oder der Druck nach unten zunimmt, solle ich auf jeden Fall wiederkommen oder im Zweifel eine Notaufnahme aufsuchen. Diese Anzeichen reichten für ihn außerdem aus, mich erst einmal krank zu schreiben und darüber bin ich auch froh. Denn den restlichen und auch die nächsten Tage ist zwar nichts ähnliches mehr passiert, aber das drückende Gefühl und gelegentlich leichte Schmerzen sind geblieben. Die Hebamme erklärte mir außerdem, dass das in der Zeit um die 24. Schwangerschaftswoche öfters vorkomme und dann besondere Vorsicht geboten sei, um keine Frühgeburt oder ähnliches herbeizuführen. Sie riet mir, mich die restliche Woche zu entspannen, viel Zeit in der Frühlingssonne zu verbringen und möglichst oft die Füße hochzulegen. Und genau das mache ich seitdem.

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