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Stillzubehör: Das brauchst Du wirklich


Während der Schwangerschaft machst Du Dir Gedanken darüber, was Du alles für Dein Baby brauchen wirst. Das Zimmer ist eingerichtet, die Babykleidung gewaschen und die Babyschale steht bereit. Doch was ist mit dem Stillen? Auch dafür gibt es ein paar praktische Helfer, die Dir den Start erleichtern und Stillprobleme vermeiden können. Der Markt für Stillzubehör ist riesig, man benötigt jedoch nicht alles. Welches Stillzubehör Du wirklich brauchst und warum, das erkläre ich Dir in diesem Artikel.

Das Stillkissen – ein vielseitiger Begleiter

In beiden Schwangerschaften war das Stillkissen wirklich mein bester Freund und ein essentielles Stillzubehör. Als ich zum ersten Mal schwanger war, habe ich nur durch Zufall schon früh ein solches Kissen gekauft. Ich habe schnell festgestellt, dass es eine tolle Unterstützung beim Sitzen und Liegen ist. Ob ich auf dem Sofa saß oder auf dem Bett, hinter mir war immer mein Sitzkissen. Beim Schlafen auf der Seite lag es zwischen meinen Beinen und unter meinem Bauch. Für die Schwangerschaft kann ich Dir ein Stillkissen absolut empfehlen.

Auch, wenn Dein Baby da ist, kannst du das Kissen vielseitig einsetzen. Zum Stillen legst Du das Kissen so um Dich herum, dass Dein Baby darauf liegen und Du deinen Arm ablegen kannst. So liegt es auf idealer Höhe und Du kannst Dich entspannen.

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Stillkissen von Theraline

Nicht nur beim Stillen kannst Du Dein Kind darauf ablegen, sondern auch, um es vor dem Wegrollen zu schützen. Liegt das Baby auf dem Sofa, kannst Du das Stillkissen zur Sicherheit herumlegen. Ich habe das Stillkissen immer in die Wiege gelegt und mein Kind lag dann darauf. So hatte ich es besser im Blick und es lag nicht so verloren in der noch zu großen Wiege.

Stillkissen haben unterschiedliche Füllungen:

  • Schaumstoffperlen – sie passen sich dem Körper an und sind waschbar, doch die Geräusche werden oft als unangenehm empfunden
  • Polyester – pflegeleicht und ideal für Allergiker, aber nicht besonders anpassungsfähig
  • Baumwolle – pflegeleicht und formstabil, nimmt aber leicht Gerüche auf
  • Naturfüllungen – speichert Körperwärme, die Pflege ist jedoch sehr aufwändig

Du musst für Dich herausfinden, mit welchem Du Dich wohler fühlst. Vielleicht hast Du ja Freundinnen, die bereits Mütter sind oder gerade entbunden haben und darfst auf ihrem Stillkissen einmal „probeliegen“.

 

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Der Still-BH – gute Passform ist das A und O

Der Still-BH gehört für mich zum wichtigsten Stillzubehör. Er ist als Bügel-BH oder als Bustier zu haben, eine Alternative ist das Still-Top. Beim Kauf solltest Du darauf achten, eine Nummer größer zu nehmen, da sich die Brust vor allem über Nacht füllen und ein zu kleiner BH damit unbequem werden kann. Zu enge Wäsche begünstigt zudem einen Milchstau. Ein guter Still-BH zeichnet sich durch stützendes Material, hohen Tragekomfort und den perfekten Halt aus. An dieser Stelle solltest Du definitiv nicht sparen.

Toll für die Nacht ist außerdem ein bequemes Schlaf-Bustier ohne Haken und Verschlüsse. Es hält die Stilleinlagen an ihrem Platz und verhindert, dass Dein Bett beim Stillen im Liegen nass wird.

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Ein guter Still-BH sitzt bequem und lässt sich leicht öffnen

Stilleinlagen – immer dabei

Stilleinlagen sind ein Muss in der Stillzeit. Hast Du länger nicht gestillt, kann sich die Milch schon mal selbstständig machen und sich ihren Weg nach Draußen suchen. Auch während des Stillens ist es oft so, dass auch aus der anderen Brust Milch kommt. Unangenehme Flecken auf der Kleidung lassen sich mit Stilleinlagen vermeiden. Es gibt Einweg-Einlagen aus Zellstoff oder Vlies. Sie haben eine hohe Saugkraft, verursachen jedoch viel Müll. Eine Alternative sind Mehrweg-Stilleinlagen aus Naturmaterialien wie Baumwolle, Seide oder einem Wolle-Seide-Gemisch. Sie sind atmungsaktiver und kühlen die Haut, was gerade bei schmerzenden Brustwarzen ein Vorteil ist. Sie sind jedoch nicht so saugfähig wie die Einweg-Produkte, aber wasch- und wiederverwendbar.

Wie lange Du Stilleinlagen brauchen wirst, ist individuell total unterschiedlich: Bei manchen Frauen spielt sich die Milchproduktion schon nach ein paar Monaten so gut ein, dass sie keine Stilleinlagen mehr brauchen. Andere benötigen während der gesamten Stillzeit Einlagen. Oft ist es auch so, dass die Brust wieder häufiger „ausläuft“, wenn sich der Stillrhythmus verändert, zum Beispiel während der Beikosteinführung.

Stillhütchen – nur in Absprache verwenden

Ich würde nicht empfehlen, Stillhütchen vorsorglich zu kaufen, um sie im Notfall griffbereit zu haben. Solltest Du sie jedoch einmal benötigen, wird Deine Hebamme sie Dir geben bzw. Dir sagen, welche du kaufen kannst. Stillhütchen sind zwar eine gute Möglichkeit, das Stillen zu unterstützen, können jedoch ebenso Schmerzen verursachen oder sogar verschlimmern. Zudem kann es sein, dass Dein Baby sich zu sehr daran gewöhnt oder Probleme bekommt, solltest Du die falsche Größe kaufen. Sprich unbedingt mit Deiner Hebamme, bevor Stillhütchen zum Einsatz kommen.

Milchpumpe – wenn sich das Stillen eingespielt hat

Eine Milchpumpe ist ideal, wenn Du zum Beispiel auf Vorrat abpumpen möchtest. So kann Dein Partner Eurem Baby die Muttermilch mit der Flasche geben, wenn Du einmal nicht da sein solltest. Das Abpumpen kann Dir auch bei einem Milchstau Erleichterung verschaffen. Es wird gerne gesagt, dass eine Muttermilchpumpe zur Grundausstattung gehört, dem ist aber nicht unbedingt so. Das Stillen sollte sich erst einmal einspielen. Wichtig ist zudem auch zu wissen, ob Dein Baby die Milch überhaupt aus der Flasche annimmt.

Bei Stillproblemen, zur Steigerung der Milchproduktion oder z.B. wenn Du Zwillinge hast, gibt es Milchpumpen auch auf Rezept und Du kannst Dir dieses besondere Stillzubehör in der Apotheke ausleihen.

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Milchpumpe von Medela

Die Milchpumpe gibt es in der manuellen und elektrischen Variante. Für zwischendurch reicht eine manuelle Pumpe völlig aus. Diese legst Du an und durch das Pumpen mit der Hand erhältst Du Muttermilch. Für das regelmäßige Abpumpen ist eine elektrische Pumpe sinnvoll. Diese kannst Du sogar an beiden Brüsten gleichzeitig anwenden. Wenn Du Dir nicht sicher bist, welche für Dich besser geeignet ist, sprich mit Deiner Hebamme.

Für die Aufbewahrung der Muttermilch eignen sich Muttermilchbeutel am besten. Die Einmaltüten lassen sich beschriften, verschließen und platzsparend in den Gefrierschrank legen.

Brustwarzensalbe – wenn das Stillen schmerzt

Etwas, das auch nicht unbedingt zur Grundausstattung gehört, aber bei Problemen sehr helfen kann – die Brustwarzensalbe. Sie hilft, wenn Deine Brustwarzen wund sind und muss vor dem Stillen nicht weggewischt werden. Brustwarzensalbe besteht nämlich meistens aus Wollwachs und ist geruchs-, geschmacks- und farbfrei. Sie hilft übrigens auch ganz toll bei trockenen Lippen!
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Stillkette – für ältere Babys

Viele Babys brauchen beim Stillen etwas, wonach sie greifen können. Dafür sind Stillketten ideal. Du trägst das stylishe Stillzubehör wie eine normale Kette. Die Perlen sind in den meisten Fällen aus Holz und Silikon und fördern beim Spielen die Motorik Deines Kindes. Auch während des Zahnens sind sie eine tolle Hilfe. Die Kugeln massieren das Zahnfleisch, während Dein Baby darauf herumbeißt.

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Stillkette von Léo et Léa

Stillschal – für mehr Diskretion

Ein Stillschal ist ein Schlauchschal, der zum Stillen einfach von Deinem Hals über Dein Baby gelegt wird. So hat es ein wenig Ruhe und Frauen, die ihre Brust nicht offen zeigen möchten, können sich damit bedecken. Alternativ gibt es auch Stilltücher, die umgehängt werden können.

Ein Stilltuch schützt nicht nur vor Blicken, sondern auch vor Zugluft

Brustkissen – warm oder kalt

Brustkissen sind ein überaus praktisches Stillzubehör. Sie können helfen, im warmen Zustand den Milchfluss anzuregen oder als Kältekissen bei Entzündungen helfen. Sie können schnell auf die gewünschte Temperatur gebracht und angelegt werden. Einige Hersteller haben das Brustkissen so geformt, dass es zum Beispiel während des Abpumpens genutzt werden kann. Es ist kein Musthave, aber bei z.B. wiederkehrenden Milchstaus sehr hilfreich.

Fläschchen und Milchpulver – eine Frage der Einstellung

Bei diesem Thema teilen sich die Meinungen. Es gibt Hebammen, die davon abraten, Fläschchen und Milchpulver im Schrank zu haben. Das hat damit zu tun, dass bei kleinsten Stillproblemen schnell nach ihnen gegriffen wird. Die Gefahr der Saugverwirrung ist hier groß. Und auch auf Deine Milchbildung kann sich übereiltes Zufüttern negativ auswirken. Es kann also passieren, dass das Baby die Brust danach nicht mehr möchte und Eure Stillbeziehung ist schneller beendet, also Du vielleicht wolltest.

Manche Hebammen jedoch sind der Meinung, es wäre besser, etwas für den Notfall im Haus zu haben. Es gibt vielen Müttern ein beruhigendes Gefühl, wenn sie wissen, dass sie notfalls zufüttern können. Es spricht also je nach Deiner Einstellung nichts dagegen, Pulver im Schrank zu haben, zur Grundausstattung gehört es jedoch nicht und als Stillzubehör sollte man es natürlich sowieso nicht bezeichnen!

Mein Fazit: Pulver und Flasche sind überflüssig

Ich persönlich habe beide Erfahrungen gemacht. Beim ersten Kind riet meine Hebamme mir zum Pulver für den Notfall, beim zweiten Baby hatte ich eine andere Hebamme und sie war der Meinung, das sei absolut nicht nötig. Und damit hatte sie recht. Ich habe mich viel besser auf das Stillen konzentrieren können und war wesentlich entspannter. Die Verlockung, zur Flasche zu greifen, kam gar nicht erst auf. Übrigens: Nur weil Flasche und Pulver vorhanden sind, heißt es noch lange nicht, dass Dein Kind diese auch annimmt. Meine Tochter nahm keine Flasche und kein Pulver, was ich später festgestellt habe und das hätte mir zu Beginn wohl erst recht Stress gemacht.

Du kannst darüber auf jeden Fall mit Deiner Hebamme sprechen. Sie kennt Dich und den Verlauf Deiner Schwangerschaft und auch Dein Baby. Sie kann Dir sagen, ob ein Zufüttern nötig ist bzw. ob Du vorsorglich Flasche und Pulver kaufen solltest. Solltest Du im Notfall wirklich Milchpulver brauchen, kannst Du Dir jederzeit, auch nachts, in der Apotheke etwas holen.

Stillzubehör: Das sind die Basics von Hebamme Anna-Maria im Video

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Welches Stillzubehör hat Dich durch die Stillzeit begleitet? Was hast Du gebraucht und was nicht? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar!

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