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Dammriss vorbeugen: Geht das wirklich?


Die Geburt rückt immer näher und ein Thema beschäftigt Dich zunehmend: Wie kann ich einem Dammriss vorbeugen? Geht das überhaupt? Hier erfährst Du, ob und wie Du es vermeiden kannst, einen Dammriss zu bekommen.

Was kann zu einem Dammriss führen?

Es gibt mehrere Faktoren, die zu einem Dammriss bei der Geburt führen können. Unter anderem sind das:

  • Größe und Haltung des Kopfes sowie die Breite der Schultern Deines Neugeborenen.
  • Altes Narbengewebe am Damm (etwa Verletzungen bei einer vorausgegangenen Geburt).
  • Die Beschaffenheit des Dammgewebes: Ein besonders straffes, unnachgiebiges sowie ein schwaches Gewebe (z.B. durch eine Bindegewebsschwäche) reißen schneller.

 

Weitere Faktoren, die einen Dammriss begünstigen

Außerdem können weitere Faktoren die Chance eines Dammrisses erhöhen. So etwa:

  • ein Dammschnitt (so steigt das Risiko, dass der Damm zusätzlich einreißt),
  • sogenanntes „Powerpressen“ in der Austreibungsphase (sehr starkes, von Hebamme oder Arzt angeleitetes Pressen)
  • die Geburt per Saugglocke oder Zange
  • Geburt in Rückenlage: Denn der Druck des Kopfes wird so besonders auf den hinteren Beckenboden und den Afterschließmuskel verlagert.

Dammriss: Veranlagung oder eine Sache der richtigen Vorbereitung?

Es spielen also viele Faktoren hinein, die aber nicht viel mit der Veranlagung zu tun haben, sondern oft auch „Glückssache“ sind. Dennoch kannst Du einem Dammriss vorbeugen oder zumindest vermeiden, dass er allzu heftig ausfällt — wenn Du Dich gut auf die Geburt vorbereitest.

Dammriss vorbeugen: 4 Möglichkeiten

  1. Massage: Sprichst Du mit Deinem Frauenarzt über mögliche Vorsorge-Möglichkeiten, wird Dir sicherlich die Dammmassage empfohlen. Mit einem speziellen Öl und bestimmten Massage-Techniken dehnst Du den Bereich und bereitest ihn auf die Geburt vor. Mit den Massagen solltest Du etwa acht Wochen vor dem errechneten Termin beginnen und sie regelmäßig durchführen.
  2. Gymnastik: Auch die Damm-Gymnastik sorgt für einen Dehnungseffekt des bei der Geburt beanspruchten Gewebes. Und so funktioniert sie: Mit geöffneten Knien gehst Du in die Hocke oder setzt Dich in den Schneidersitz. In dieser Position presst Du nun Deine Füße gegeneinander. Circa sechs Wochen vor der Geburt solltest Du bestenfalls mehrmals täglich für einige Minuten die Gymnastik-Übung machen.
  3. Trainingsgerät: Genau diesen Effekt hat auch ein sogenannter „Anti-Dammschnitt-Trainer“ (auch bekannt als Epi-No). Dies ist ein Ballon, der in die Scheide eingeführt und mit der Zeit immer etwas mehr aufgeblasen wird. Durch dieses Vorgehen soll das Dammgewebe gedehnt werden. Ob sich dieses Gerät für Dich eignet, solltest Du im Vorfeld mit Deinem Arzt oder mit Deiner Hebamme besprechen.
  4. Starker Beckenboden: Auch ein regelmäßiges Beckenbodentraining kann dabei helfen, dass Du während der Wehen die Muskeln bewusst entspannst. Gezielte Übungen können Dir dabei helfen Deinen Beckenboden richtig zu spüren und zu „lenken“. So kannst Du es bestenfalls sogar schaffen, bei der Geburt nicht zu verkrampfen oder anzuspannen. So wird auch das Dammgewebe entlastet und reißt nicht so schnell.

Pflanzliche Helfer, die einem Dammriss vorbeugen sollen

Neben den Übungen, Spaziergängen und Bewegung gibt es auch äußerliche Anwendungen, die einem Dammriss vorbeugen sollen:

 

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  • Ein Sitzbad lockert das Gewebe und macht es geschmeidig. Und so funktioniert es: Entweder besorgst Du Dir dafür eine spezielle Sitzbad-Wanne, nutzt Deine Badewanne oder Du ziehst einfach eine Plastiktüte eng über die Klobrille. Darin kannst Du das Sitzbad ebenfalls einlassen. Dafür gießt Du Heublumen oder Lindenblüten (gibt es im Reformhaus oder auch in der ein oder anderen Drogerie) mit kochendem Wasser auf, wartest, bis das Wasser auf etwa 36 Grad abgekühlt ist und setzt Dich dann für 10-15 Minuten hinein. Mit den Sitzbädern kannst Du etwa sechs Wochen vor der Geburt beginnen: Einmal wöchentlich, ab dem Entbindungstermin täglich.
  • Eine weitere gute Alternative ist ein Dampfbad zur Geburtsvorbereitung — mehr dazu in unserem Artikel „Das Heublumendampfbad“.
  • Himbeerblätter-Tee hat ebenfalls den Ruf, dass er den Dammbereich sowie den Beckenboden elastischer machen kann. Zudem soll der Tee die Unterleibsmuskulatur lockern. Und schaden kann er nicht! Ab etwa acht Wochen vor dem Geburtstermin kannst Du also mit gutem Gewissen täglich zwei bis drei Tassen Himbeerblätter-Tee trinken.
  • Dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft äußerst wichtig ist, weiß Du ja sicherlich. Aber nicht nur für Dein Ungeborenes ist es gut, auf die Ernährung zu achten. Auch für ein festes und widerstandsfähiges Hautgewebe spielt sie eine Rolle! Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse, Samen oder Kohlenhydrate aus Amaranth oder Quinoa tun Dir und Deinem Körper gut. Setze diese Lebensmittel doch mal auf Deinen Speiseplan und vergiss nicht, ausreichend Wasser zu trinken!

Welche Geburtsposition kann einem Dammriss vorbeugen?

Wie oben kurz angerissen: Gebärst Du in Rückenlage, lastet der meiste Druck auf dem Damm, die Folge: Ein Dammriss wird sehr wahrscheinlich. Besser: Die hockende oder knieende Geburtsposition oder den Vierfüßlerstand einnehmen. Das entlastet und Du bleibt eher von einem Dammriss verschont. Oder Du entscheidest Dich für eine Wassergeburt: Sie macht das Dammgewebe elastischer und weicher.

Generell ist es förderlich, wenn Du Deine Position unter der Geburt selbst wählen kannst. Denn wenn Du Dich unwohl fühlst, verkrampft sich Deine Muskulatur und das Risiko für Geburtsverletzungen steigt.

Fazit: Die beste Vorbereitung kann Geburtsverletzungen nicht verhindern

Kommt es trotz bester Vorbereitungen dennoch zu einem Dammriss, gib Dir nicht selbst die Schuld dafür! Denn egal, ob vor der Geburt oder unter der Geburt: Nicht alle Vorgänge kannst Du — und auch der Arzt oder die Hebamme — aktiv beeinflussen. Und: Möglicherweise wären die Verletzungen ohne Vorbereitung schlimmer ausgefallen und Du konntest vielleicht zumindest den Schweregrad des Dammrisses minimieren.

Um die Heilung Deiner Dammnaht zu beschleunigen, bedarf es einer guten Pflege. Einige Tipps zur Pflege der Dammnaht haben wir für Dich zusammengetragen.

 

Geburtsverletzungen wie einem Dammriss vorbeugen - geht das überhaupt? Zumindest gibt es verschiedene Möglichkeiten, die das Risiko minimieren sollen. Welche das sind und wie Du sie anwendest, erfährst Du hier. #schwanger #geburt #dammriss

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