Mamas Mandeloperation

    Wenn Mama sich nicht kümmern kann – Mamas Mandeloperation


    Meine Mandeln mussten raus und dadurch war klar, dass ich mich eine Zeit lang nicht so um meine Jungs kümmern kann, wie wir es gewohnt sind. Da die Operation geplant war, konnten wir uns sowohl gedanklich, als auch organisatorisch darauf einstellen. Wie das so bei uns ablief, erzähle ich Euch hier:

    Männerwochenende – Mama im Krankenhaus

    Die Operation war an einem Freitagmorgen und der Krankenhausaufenthalt für drei bis fünf Tage angesetzt. Also war ich von Freitag (Brückentag) bis Montag nicht zu Hause bei meinen drei Jungs. ;-) Es war ein komisches Gefühl, das so zu planen, aber es war richtig! Denn so konnte ich mich etwas von der Operation erholen. Um zu vermeiden, dass mir im Krankenhaus ohne meine Jungs langweilig wird, hatte ich Bücher, Zeitschriften, Hörspiele und einen Schreibblock mitgenommen. Sicher ist sicher. Aber ich hätte mir Gepäck sparen können, denn die ersten zwei Tage war ich so müde, dass ich vor allem viel schlief (ob das von der OP kam oder vom Schlafentzug der letzten Jahre weiß ich nicht ;-) ). Zwei Mal kamen mich meine Jungs besuchen, worauf ich mich jedes Mal riesig freute! Allerdings merkte ich schnell, dass dieser Besuch mehr für mich und Papa als für unsere Racker war. Bei meinem Kleinen hatte ich erst den Eindruck, er würde mich nicht erkennen, obwohl ich nicht anders gekleidet war als sonst. Vielleicht war er aber einfach nur verwirrt, dass wir uns in einer fremden Umgebung treffen. Mein Großer war anfangs auch etwas zurückhaltend, aber das legte sich schnell, da er kurz vor dem Treffen mit seiner Freundin stand. So sprudelte er bald wieder und erklärte mir, dass der Zaubererumhang, den er umhatte, ein Piratenumhang ist (!!! Nix anderes! ;-) ).

    Hilfe von Freunden

    Damit Papa am Wochenende etwas entlastet ist, verabredete ich Spielbesuche und Ausflüge für unseren Großen. Außerdem gab ich ihm alle Telefonnummern, die ich von Nachbarn und Freunden hatte. So konnte er selbst noch ein paar Treffen ausmachen. Das hat auch gut funktioniert und so waren meine Männer von Freitagmorgen bis Sonntagabend auf Achse. Am Montag wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen und konnte nach Hause gehen. Obwohl ich es genossen hatte, mich dort nur um mich zu kümmern, freute ich mich auch wieder auf zu Hause. Ich konnte Grießbrei nicht mehr riechen – geschweige denn essen – und wollte mir Kartoffel- und Karottenbrei machen. Etwas Bammel hatte ich trotzdem, da ich wusste, dass ich mich noch nicht wieder so um meine Jungs kümmern konnte wie sonst. Aber mich beruhigte der Gedanke, dass ich mich den Tag über ausruhen können würde, während meine Racker im Kindergarten sind. Leider stellte sich am Tag meiner Entlassung heraus, dass unser kleiner Spatz krank war. Er hatte die Hand-Fuß-Mund-Krankheit … Ich hoffte so sehr, dass wir uns nicht an ihm anstecken würden oder bereits angesteckt hatten!!! Unser Großer wird sehr selten krank, daher machte ich mir bei ihm nicht so große Sorgen. Erwachsene stecken sich normalerweise nicht an, außer das Immunsystem ist geschwächt. Da war ich mir nach der Operation bei mir nicht so sicher. Noch dazu, da ich kein Obst, keinen Saft oder etwas anderes Frisches zu mir nehmen durfte. Aber wir hatten Glück! Es war und blieb nur unser Kleiner krank und bei ihm fiel die Krankheit nicht so stark aus (vielleicht, weil er sie schon mal hatte?!). Aber ein paar schlaflose Nächte bereitete sie ihm und uns trotzdem … Da ich noch nicht voll einsatzfähig war, musste sich Papa krankmelden. Obwohl ich gerne wieder alles geschmissen hätte, merkte ich mehr als einmal, dass ich noch nicht fit war. So war ich auch sehr froh, dass Freunde die ganze Woche über unseren großen Racker vom Kindergarten abholten und mit zu sich nach Hause nahmen! Für unseren Großen war es toll, denn er konnte mit seinem Kindergartenfreund noch mehr Zeit verbringen und spielen. Diese Woche hat sie richtig zusammengeschweißt. :-)

    Hilfe von der Familie

    Von Donnerstag bis Freitag war Papa dann auf Dienstreise in Schweden. Damit ich nicht so kurz nach der Operation alleine mit den Jungs bin, ist meine Schwiegermutter bei uns eingezogen. Obwohl wir uns gut verstehen, hatten wir glaube ich beide vorher Bedenken, ob das gut geht. Daher haben wir von Anfang an alles miteinander abgesprochen. Das hat gut funktioniert und ich war sehr froh über ihre Hilfe! Manch einer könnte denken, es wäre übertrieben, dass jemand mit einziehen muss, aber mehrere Ärzte erklärten mir, dass bei Erwachsenen nach einer Mandeloperation das Risiko einer Nachblutung sehr hoch ist. Darauf wird vor und nach der Operation mehrfach hingewiesen, inklusive Hinweise, was man essen und trinken und tun darf und was nicht. Man muss sich mindestens zwei Wochen lang an diese Vorgaben halten und wird daher auch zwei Wochen krankgeschrieben. Wenn es zu einer Nachblutung kommt, hört diese, laut meines Arztes, im Normalfall nicht von alleine wieder auf. Man muss direkt wieder ins Krankenhaus und evtl. noch einmal operiert werden. Daher war es mir sehr wichtig, eine zweite Person in der Nähe zu haben, die auf meine Jungs aufpasst, für den Fall, dass ich spontan noch einmal ins Krankenhaus müsste. Auch hier hatten wir Glück, denn ich hatte keine Nachblutung und es war alles gut am Verheilen! Trotzdem ziehen sich diese zwei Wochen … Die erste Woche konnte ich nur sehr kleine Portionen essen. Essen hieß in diesem Fall: ein halbes Weizenmischkornbrot ohne Rand mit Frischkäse oder Butter; 100-200 ml Hühnerbrühe (ohne Pfeffer oder Ingwer!!!) bzw. Hühnersüppchen (alles püriert); 150 g Joghurt. Dazu habe ich immer einen halben Liter Wasser getrunken um das Essen runterzuspülen oder das Brennen im Hals zu löschen. Schließlich hat das Schlucken noch wehgetan und alles außer Wasser brannte im Hals. An diesen kleinen Mahlzeiten aß bzw. trank ich dann eine Viertelstunde lang.

    Nur Geduld …

    … ist manchmal leichter gesagt, als getan. Ich bin ein ungeduldiger Mensch und es viel mir nicht leicht zu akzeptieren, dass ich mich nicht richtig um meine Jungs kümmern konnte. Aber mein großer Racker hat das beim Spielen gut akzeptiert. Da ich nicht hinter ihm herrennen und ihn fangen konnte (2 Wochen kein Sport), lief er immer wieder an mir vorbei und ich versuchte ihn so zu schnappen. :-) Schnell mal alle Räume durchsaugen war auch noch nicht möglich und nach einem kleinen Einkauf legte ich mich wieder aufs Sofa. Daher war ich froh, dass ich auf die zwei Wochen nach der Operation keine Termine gelegt hatte und auch das Kuchenbacken für den Kuchenbasar vom Kindergarten gestrichen hatte. Am ungeduldigsten war ich beim Essen, denn die Miniportionen und die Schmerzen beim Schlucken nervten. Aber ich hatte mich für die Operation entschieden und wusste ja, dass es mir bald wieder besser gehen würde. Wenn die Schmerzen zu stark wurden, habe ich Ibuprofen genommen. Dann ging auch das Essen wieder leichter. Nach zwei Wochen war ich aus dem Gröbsten raus, fühlte mich wieder fit und konnte normale Portionen essen. Nun, nach vier Wochen merke ich zwar immer noch etwas im Hals, aber auch das wird bestimmt bald weg sein. :-) Eure Anne :-) PS: Die Frischkäsebällchen sind nix für die ersten zwei Wochen nach einer Mandeloperation! Außer sie werden mit wenig Salz, keinem Pfeffer und keinem Topping gemacht. Denn Schnittlauch und Sesam können an der verheilenden Wunde hängen bleiben und Pinienkerne sind zu hart (Nachblutungsgefahr).

      Weitere Artikel von uns:

      Schreibe einen Kommentar

      Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert