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Fernreise mit Baby: 9 Tipps für einen sorgenfreien Trip


Das erste Mal, als ich mit meinem Baby in einer Langstrecken-Maschine saß, war die Kleine gerade einmal sieben Monate alt. Wir waren auf dem Weg nach Indien. Ich hatte nicht nur Windeln und Stillhütchen im Gepäck, sondern auch jede Menge Ängste und Zweifel. Mittlerweile ist meine Tochter knapp vier Jahre alt und hat acht Langstreckenflüge hinter sich. Welche wichtigen Details bei Fernreisen mit Baby zu organisieren und beachten sind, verrate ich gerne. 

Fernreise mit Baby: Das richtige Reiseziel auswählen 

Ehrlich gesagt, es gibt stressfreiere Vergnügen als eine Fernreise mit Baby. Aber nichts ist unmöglich. Wen es in die Karibik, die Südsee oder nach Südostasien zieht, der kann dort auch problemlos mit dem wenige Monate alten Nachwuchs hin. Prüfe vorher sicherheitshalber, wie die medizinische Versorgung in dem Land ist und ob es von Malaria betroffen ist. 

Ich persönlich finde die Auswahl des richtigen Urlaubsgebietes entscheidend für den Erfolg der Reise. Wer bisher die schönste Zeit des Jahres meistens im Rahmen von Pauschalreisen im Mittelmeerraum verbracht hat, der sollte ein sanftes Einsteigerziel in fernen Gefilden buchen. Thailand, Bali, Mauritius oder die Dominikanische Republik bieten eine ausgezeichnete Infrastruktur mit modernen Hotels, englischsprachigem Personal und sogar Babysitter-Service.  

Natürlich besteht auch die Option in weniger erschlossene Regionen wie beispielsweise Mittelamerika zu jetten, allerdings bringst Du dann idealerweise schon eine gute Portion Individual-Reiseerfahrung mit.  

Fliegen mit Baby: Es gibt ein Mindestalter 

Ab welchem Alter das Baby in den Flieger darf, hängt von der Airline ab. Die meisten Fluggesellschaften nehmen Säuglinge ab zwei Wochen mit. Empfohlen wird allerdings mit dem ersten Urlaub zu warten, bis der Nachwuchs mindestens vier oder fünf Monate alt ist. Dann haben sich Mutter und Baby einigermaßen von den Strapazen der Geburt erholt. Es hat sich dann ein Rhythmus eingespielt und auf Wunsch sind bereits die ersten Impfungen absolviert.  

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Entertainment im Flieger und die nötige Gelassenheit: Die zwei wichtigsten Dinge für Deine Fernreise mit Baby

Fernreise mit Baby: Die notwendigen Reisedokumente 

Je nach Zielgebiet braucht das Baby mindestens einen eigenen Kinderreisepass. Dieser wird im Normalfall bei der zuständigen Behörde innerhalb von maximal 48 Stunden ausgestellt.

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Für den Kinderreisepass ist notwendig:

  • Anwesenheit aller Sorgeberechtigten
  • Vorlage der Geburtsurkunde
  • biometrisches Passbild

Bei den Fotos von Babys werden allerdings weniger strenge Regeln angesetzt als bei älteren Kindern und Erwachsenen.  

Für einige Länder brauchen deutsche Staatsangehörige zusätzlich ein Visum zur Einreise. Dieses muss auch für die Säuglinge beantragt werden. Welche Einreisebedingungen die verschiedenen Destinationen haben, erklärt ausführlich die Seite des Auswärtigen Amtes.  

Impfungen und Medikamente 

Welche medizinische Reisevorbereitung getroffen wird, ist individuell verschieden. Ich habe komplett durchgeimpfte Babys genauso putzmunter auf Fernreisen gesehen, wie ungeimpfte Säuglinge. Welche Immunisierungen für das Reiseland empfohlen werden, erklären Tropenmediziner, das Zentrum für Reisemedizin oder der behandelnde Hausarzt.  

Gerade mit Babys auf Fernreisen empfiehlt es sich eine vernünftige Reiseapotheke anzulegen. Aus eigener Erfahrung kann ich von fiebersenkenden Zäpfchen in tropischen Gebieten abraten, weil diese leicht schmelzen. Besser eignet sich ein fieberesenkender Saft oder Wadenwickel. Ein sanftes, säuglingsgerechtes Mückenmittel und Sonnenschutz gehören unbedingt ins Gepäck.  

Um den Druckausgleich bei Start- und Landung sicherzustellen, hatte ich immer abschwellende Nasentropfen für Babys im Gepäck. Wir haben sie zwar nie gebraucht, aber für den Fall, dass die Nase plötzlich verstopft, war ich gewappnet.  

Handgepäck auf Flügen mit Baby 

Wer mit Kindern reist, wird immer wieder kleine Wunder und Freizügigkeiten erleben. Ich durfte schon am First-Class-Schalter einchecken und es öffneten sich Passkontrollen nur für mich und meine Tochter. Auch beim Handgepäck gibt es viele Ausnahmen für Familien. 

Babynahrung im Flieger 

Du darfst beispielsweise Flüssigkeiten in Form von Wasser, Tees und Säften für Dein Baby mitbringen. Auch Gläschen-Nahrung ist in der Regel erlaubt. Eine Mengenvorschrift gibt es nicht, aber die Gläser sollten eine vertretbare Anzahl für die Dauer der reinen Flugzeit nicht übersteigen. Stelle sicher, dass die Flüssigkeiten sich in durchsichtigen Behältnissen befinden. Im Zweifelsfall werden die Sicherheitsbeamten die Gefäße genauer betrachten und unter Umständen öffnen.  

Beim Starten und Landen helfen Trinken und Nuckeln für den Druckausgleich. Halte Fläschchen, Schnuller oder Brust bereit, wenn die Motoren angelassen werden.  

Hygiene an Board 

Viele Fluggesellschaften haben für den Notfall Windeln an Board. Besser ist es allerdings, wenn Du passende Exemplare sowie Feuchttücher in ausreichender Anzahl selbst mitbringst. Wickeln kannst Du in den entsprechend gekennzeichneten Toiletten an Bord.  

Im Flugzeug ist es teilweise empfindlich kalt. Idealerweise packst Du den Babyschlafsack, warme Söckchen und eine dünne Mütze ein. Ich empfehle auch Wechselkleidung für den Fall, dass das Baby spuckt oder die Windel überläuft.  

Unterhaltung auf der Fernreise mit Baby

Je älter das Baby ist, desto wichtiger der Entertainment-Faktor. Bringe die liebsten Kuscheltiere und Bilderbücher mit. Auch ein neues Spielzeug kann für Unterhaltung auf der langen Reise sorgen. Zwischendurch freuen sich viele Säuglinge auch über einen Spaziergang im Gang der Maschine. Regelmäßiges Auf- und Ablaufen ist außerdem förderlich für die Blutzirkulation in Deinen Beinen. 

Kinderwagen im Flieger?

Du darfst in der Regel einen komplett zusammenklappbaren Kinderwagen oder Buggy kostenlos mitnehmen. Meistens kannst Du das Baby darin bis zum Flugzeugeingang transportieren. Beim Verlassen der Maschine wird Dir der Kinderwagen wieder überreicht. Das kann manchmal ein paar Minuten dauern. Es lohnt sich zu warten, denn ansonsten kommt der Buggy erst viel später mit dem Sperrgepäck auf das Gepäckband.  

Praktisch sind klein faltbare Reisebuggys, die Du mit dem richtigen Zubehör auch schon ab der Geburt nutzen kannst. In unserem Reisebuggy-Test erfährst Du, welche Du mit ins Handgepäck nehmen kannst.

Bewegungsfreiheit garantiert auf Reisen eine Babytrage oder ein Tragetuch. Darin fühlen sich Säuglinge auch in fremder Umgebung wie zu Hause.  

Handgepäck-Dimensionen 

Schau Dir unbedingt vor dem Packen die Gepäckvorschriften der Airline an. Die Regelungen sind unterschiedlich. In Bezug aufs Handgepäck herrscht Großteils die Vorgabe von einem Maximalgewicht von 8 kg und den Maßen von 55 x 40 x 23 cm. Das Baby hat normalerweise keinen Anspruch auf einen eigenen Koffer, darf aber oftmals separates Handgepäck mitführen.  

Baby-Bassinet im Flieger 

Wenn Du einen Infant-Tarif buchst, dann hat Dein Säugling keinen Anspruch auf einen eigenen Sitzplatz und sitzt auf Deinem Schoß. 

Viele Airlines bieten für Babys bis maximal 12 Monate ein sogenanntes Baby-Bassinet an. Dieses muss rechtzeitig im Vorfeld telefonisch gebucht werden. Es handelt sich dabei um ein Bettchen, das an der Kabinenwand der ersten Sitzreihe befestigt wird. Die Plätze bieten dort zusätzlich viel Beinfreiheit für die Eltern. Das Baby kann nach Erreichen der Flughöhe, sicher in dem Bassinet liegen.

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So sieht das Baby-Bassinet für Langstreckenflüge aus

Normalerweise ist die Buchung mit geringen Unkosten verbunden. Gegebenenfalls ist das Bassinet kostenlos, aber die Sitzplätze der Eltern in der entsprechenden Reihe sind gebührenpflichtig. Bedenke, dass kein Anspruch auf das Bassinet besteht. Wird das Fluggerät, beispielsweise bei technischen Störungen, gewechselt, kann es sein, dass das Bassinet nicht angebracht werden kann.  

Häufig wird die Buchung eines Nachtfluges empfohlen. Ich habe damit sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen gemacht. Teilweise hat meine Tochter prima geschlafen, teilweise war sie so überdreht, dass sie hysterisch gebrüllt hat.  

Fernreise mit Baby: Immer schön Ruhig bleiben 

Mitteleuropäische Passagiere sind in der Regel nicht begeistert, wenn sie Familien mit Säuglingen als Sitznachbarn haben. Sollte Dein Baby sehr unruhig sein und viel weinen, dann kannst Du mit unqualifizierten Kommentaren rechnen.

Versuche die mitteilungsbedürftigen Mitmenschen zu ignorieren oder schlagfertig zu reagieren. Denk einfach daran, dass der Flug vorübergeht. Später wirst Du Dich weder an die Leute, noch sie sich an Dich erinnern werden.  

Die ersten Urlaubstage

Gerade, wenn die Temperaturen und die Uhrzeit stark von den heimischen Gegebenheiten abweichen, dann lasst es vor Ort ruhig angehen. Plant genug Auszeiten ein und relaxt gemeinsam. Genehmigt Euch einige Tage für die Akklimatisierung, bevor Ihr zu größeren Ausflügen aufbrecht. Erkundet am Anfang die örtlichen Begebenheiten und findet heraus, wo es Windeln, Feuchttücher und andere wichtige Utensilien gibt.  

Genieße Deine Fernreise mit Baby – und schraube Deine Erwartungen herunter

Reisen verändert sich, wenn man Eltern geworden ist. Zu hohe Erwartungen vor dem Urlaub sind nicht förderlich für eine entspannte Auszeit. Freue Dich auf die Tage am Strand, auf Safaris oder die Megacitys, aber gönnt Euch Ruhe und genug Zeit, um in den Flow der ersten gemeinsamen Fernreise mit Baby zu kommen.  

Welche Erfahrungen hast Du mit Fernreisen mit Baby gemacht? Welche Helfer waren unverzichtbar für Dich und Dein Baby? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar!

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