Verhütung Stillzeit

Verhütung in der Stillzeit


Das Baby ist geboren und so groß die Freude darüber auch ist, sofort „nachlegen“ wollen die wenigsten Elternpaare. Entgegen anderslautender Stimmen ist Stillen alleine kein probates Verhütungsmittel. Zwar ist es richtig, dass viele Frauen erst mit Beginn des Abstillens wieder einen regelmäßigen Zyklus haben, allerdings ist der Eisprung bekanntlich vor der Periode, so dass es tatsächlich immer wieder Frauen gibt, die ohne eine Periodenblutung nach der ersten Geburt in die zweite Schwangerschaft gehen. Falls das für Euch nicht in Frage kommt, solltet Ihr Euch gemeinsam mit Eurem  Partner rechtzeitig Gedanken machen.

Die Pille

In der Stillzeit ist ein Kombipräparat aus Gestagen und Östrogen leider nicht anwendbar, d.h. ihr könnt eventuell Eure „alte“ Pille nicht einfach weiter nehmen. Das gleiche gilt für Kombipräparate in anderer Form, wie z.B. den Nuvaring oder das Verhütungspflaster. Als Alternative bleibt die reine Gestagenpille (z.B. Cerazette), die bei korrekter  Anwendung eine hohe Sicherheit bietet

Spirale (Hormonspirale/ Kupferspirale)

Bereits wenige Wochen nach der Geburt besteht die Möglichkeit, sich eine Spirale legen zu lassen. Diese wird von manchen Frauenärzten bereits bei der Abschlussuntersuchung 6-8 Wochen nach der Geburt in die Gebärmutter gelegt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Muttermund meist noch etwas geöffnet und durch die Hormone aufgeweicht, so dass das Legen nicht allzu schmerzhaft ist. Die Hormonspirale gibt in geringen Dosen Hormone ab, die (ähnlich wie die Pille) den Eisprung verhindern. Durch die niedrige Hormonkonzentration ist die Verträglichkeit in der Regel sehr gut. Sie kostet mit Legen  zwischen 400-600€, dafür kann sie 3-5 Jahre liegen bleiben. Diese Maßnahme ist also eher für Frauen mit (längerfrig) auf Eis gelegtem oder  abgeschlossenem Kinderwunsch sinnvoll, da sich  die doch recht hohen Kosten nicht bezahlt machen, wenn man die Spirale vorzeitig ziehen läßt. Das Legen bei der Kupferspirale ist gleich, allerdings verhütet die Kupferspirale hormonfrei. Sie unterdrückt nicht den Eisprung und auch nicht die Befruchtung, sondern lediglich die Einnistung in der Gebärmutter, so dass eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (z.B. im Eileiter)  in seltenen Fällen  vorkommen kann. Auch klagen manche Frauen mit der Kupferspirale über starke und schmerzhafte Regelblutungen, dafür ist das Legen deutlich günstiger, so dass man es theoretisch einfach versuchen und sie bei Unverträglichkeit wieder ziehen könnte.

Kondom/Diaphragma

Diese sogenannten Barrieremethoden verhindern schlichtweg, dass Samen und Eizelle aufeinandertreffen und eine Befruchtung stattfinden kann. In meinen Augen eine der praktikabelsten Lösungen in der Stillzeit. Falls Ihr vor der Schwangerschaft mit Diaphragma verhütet habt, kann es sein, dass Ihr ein neues anpassen lassen müßt (Größe), sprecht Euren Frauenarzt am Besten darauf an.

Natürliche Familienplanung (Temperaturmethode, Persona)

Für die Stillzeit nur dann empfehlenswert, wenn eine erneute Schwangerschaft kein Problem wäre….und dann könnt Ihr es eigentlich auch bleiben lassen. Temperatur und Zervixschleim verändern sich durch die Stillhormone und die teilweise unruhigen Nächte, so dass eine gute Einschätzung der aktuellen Zykluslage auch „Fachfrauen“ auf diesem Gebiet  nahezu unmöglich ist.

Sterilisation/Vasektomie

Wenn Ihr mit dem Thema „Nachwuchs“ komplett abgeschlossen habt, könnt Ihr Euch über diese endgültige Lösung informieren. Manche Kliniken bieten eine Sterilisation  der Frau beim Kaiserschnitt an, andernfalls würde man immer eher dem Mann zur Vasektomie raten, da es der deutlich unkompliziertere Eingriff ist. Auch wenn rein theoretisch die Möglichkeit besteht, das Ganze rückgängig zu machen sollte dieser Schritt gut überlegt sein!

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