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Geburtsvorbereitungskurs beim 2. Kind: sinnvoll oder überflüssig?


Du bist mit dem zweiten Kind schwanger? Dann überlegst Du sicherlich, ob Du einen Geburtsvorbereitungskurs zum zweiten Mal wahrnehmen solltest oder nicht. Oft fällt es als Mama schwer, sich die Zeit für einen Kurs freizuschaufeln, wenn man noch ein Kleinkind zuhause hat. Aber ist es ein Geburtsvorbereitungskurs beim 2. Kind überhaupt sinnvoll? Für wen sich der Kurs lohnt und welche Zweit-Mamas verzichten können, erfährst Du hier.

Gründe für einen Geburtsvorbereitungskurs beim 2. Kind 

1. Frische Dein Wissen auf

Einer der Hauptgründe für den erneuten Besuch des Geburtsvorbereitungskurses ist, dass Du Dein Wissen vom ersten Kurs nochmals auffrischen kannst, insbesondere, wenn der Altersabstand schon etwas größer ist. Du hast vor der Geburt Deines ersten Kindes keinen Kurs besucht? Dann ist es natürlich erst recht sinnvoll, die Gelegenheit jetzt wahrzunehmen – zumal die gesetzlichen Krankenkassen für die Kosten aufkommen.  

Im Geburtsvorbereitungskurs lernst Du unter anderem verschiedene Atem- sowie Entspannungstechniken sowie Übungen, mit denen Du lernst, Wehen besser auszuhalten. Du erhältst außerdem hilfreiche Informationen zur Geburt und der Zeit danach. In meinem Kurs war es damals so, dass jede Woche eine andere Hebamme der Klinik die Stunde hielt. So konnte ich meine Geburtshelferin bereits vor der Entbindung kennen lernen.  

2. Geburtsvorbereitungskurse für Zweitgebärende sind anders

Je nach Anbieter gibt es verschiedene Kurse, teilweise sogar spezielle Angebote für Schwangere, die zum zweiten oder dritten Mal gebären. In den Stunden tauschen sich die Teilnehmerinnen über ihre bisherigen Erfahrungen aus. Du hast die Chance, Deine Wünsche für die Zukunft mit dem neuen Familienmitglied zu formulieren. Zusätzlich geht die leitende Hebamme auf die neue Rollenverteilung ein, insbesondere in Bezug auf die Geschwisterkinder.

3. Gewinne neue Erkenntnisse

Je nachdem wie lange die Geburt des letzten Kindes her ist, gibt es vielleicht neue Erkenntnisse in der Geburtsforschung. In den Kursen wird im Idealfall das aktuellste Wissen kompetent vermittelt. Die Stillvorbereitung sowie die Wiederholung von verschiedenen Techniken sind vielen Zweit-, Dritt- oder Viertgebärenden willkommen.  

Auch, wenn Du mit Deinem ersten Geburtsvorbereitungskurs nicht so richtig zufrieden warst, lohnt sich ein erneuter Besuch in einer anderen Hebammenpraxis. Oder Du konntest Dein Wissen einfach nicht anwenden, weil Du z.B. einen Kaiserschnitt hattest – auch dann ist es sinnvoll, noch einmal einen Kurs zu belegen.

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4. Bewältige traumatische Erlebnisse

Die letzte Entbindung war traumatisch? Viele Schwangere tragen große Ängste vor der bevorstehenden Geburt mit sich herum. Ein erneuter Geburtsvorbereitungskurs beim 2. Kind kann bei der Bewältigung helfen. Der theoretische Teil in Kursen speziell für zweitgebärende Schwangere fällt meist kürzer aus, so bleibt mehr Zeit, um andere Themen anzugehen.  

5. Lerne neue Zweit-Mamas kennen

Unbedingt für den Kurs spricht, dass Du andere Mütter kennenlernst, die etwa um den gleichen Termin entbinden werden wie Du. In Geburtsvorbereitungskursen haben sich schon lebenslange Freundschaften entwickelt. Häufig triffst Du die gleichen Frauen bei anderen Veranstaltungen wie der Rückbildungsgymnastik, der Baby-Massage, PEKiP oder Babyschwimmen wieder.  

4 Gründe gegen die Teilnahme am Geburtsvorbereitungskurs beim 2. Kind

1. Geringer Altersabstand und gute Geburt

Deine erste Entbindung ist noch gar nicht lange her? Du kannst Dich noch gut an das vermittelte Wissen erinnern? Dann ist es okay, den Kurs zu schwänzen. Die meisten Methoden ändern sich innerhalb weniger Monate oder Jahre nicht grundlegend.   

2. Intensive Hebammenbetreuung

Vielleicht hast Du auch bereits eine Hebamme an der Hand, mit der Du in intensivem Austausch stehst. Sie kann Dir die drängendsten Fragen beantworten und Du sparst Dir die Stunden bei der Geburtsvorbereitung. 

3. Ruhe- statt Pflichtprogramm

Die meisten Muttis nehmen aus Zeitgründen nicht an der zweiten oder dritten Geburtsvorbereitung teil. Sie versorgen während der Schwangerschaft häufig nicht nur die ersten Kinder, sondern gehen auch arbeiten und schmeißen den Haushalt. Oft steht ihnen in den freien Minuten nur der Sinn danach, endlich mal die Beine hochzulegen und zu entspannen. Das ist legitim. Gönne Dir auch in der zweiten oder dritten Schwangerschaft Deine Auszeiten und verbinde Dich mit dem neuen Wesen, dass in Dir heranwächst.

4. Mehr Zeit für die Erstgeborenen

Du willst die Zeit noch intensiv mit Deinen Kindern nutzen, bevor das Geschwisterchen kommt? Dann mach das. Falls Du für diese Momente den Geburtsvorbereitungskurs opfern möchtest, ist das in Ordnung. Stimme Dich aber trotzdem auf die Entbindung ein und verdränge sie nicht. Gute Methoden findest Du beim Blick auf die Alternativen zur konventionellen Vorbereitung, die ich Dir im nächsten Punkt vorstelle.  

Alternativem zur konventionellen Vorbereitung 

Wer es nicht in den klassischen Kurs schafft, der findet auch abseits davon gute Optionen, um sich auf die Entbindung vorzubereiten. 

Video-Kurse  

Wem es an Zeit mangelt, der hat die Möglichkeit sich mit einem Online-Geburtsvorbereitungskurs von zuhause aus vorzubereiten. Dabei kannst Du Dir in Deinem eigenen Tempo die Lektionen ansehen. Du hast die Chance, verschiedene Themen zu wiederholen oder auszulassen, je nach Deiner Stimmung und Deinen Bedürfnissen. Du solltest allerdings vorab mit Deiner Krankenkasse klären, ob die Kosten für einen Video-Geburtsvorbereitungskurs erstattet werden.

Pränatal-Yoga 

Mittlerweile gibt es sogar in Kleinstädten Yoga-Kurse speziell für werdende Mütter. Häufig werden Sie ab der 13. Schwangerschaftswoche angeboten. Die besonderen Anforderungen v bedürfen besonderer Sorgfalt und Achtsamkeit der Lehrer. Suche Dir genau aus, bei wem Du die Stunden besuchst. Erkundige Dich vorab beim Yoga-Lehrer nach dessen Erfahrung mit Schwangeren und spezieller Ausbildungen in diesem Bereich.  

Wenn Du einen Experten an der Hand hast, dann freu Dich auf die Stunden. Die fließenden Bewegungen trainieren unter anderem den Beckenboden. Dieser wird elastisch und gleichzeitig stabiler. Atemübungen und Meditationen sorgen für Entspannung. Du kannst diese Techniken auch während der Entbindung nutzen.   

Lies hier Laras super-informativen Beitrag zum Thema Schwangerschaftsyoga!

Schwimmen 

Eine ideale Geburtsvorbereitung ist sanfter Sport. Gerade Schwimmen hat sich als perfekt erwiesen, weil es schonend für die Gelenke ist und Du es kurz vor der Geburt ausüben kannst Die Bewegung im Wasser sorgt nicht nur für Wohlbefinden, sondern hat auch positive körperliche Effekte. Bei mir verschwanden die Wassereinlagerungen in den Beinen regelmäßig nach einer Stunde im Freibad.

Sport senkt nicht nur die Risiken für Thrombose, Präeklampsie und Schwangerschaftsdiabetes, sondern erhöht auch die Ausschüttung von Beta-Endorphinen. Diese Hormone sind dafür verantwortlich, dass viele Frauen die Geburt als angenehmer empfinden.  

Louwen-Diät 

Für eine schmerzfreiere Entbindung schwören viele Schwangere auf die Louwen-Diät. Bei dieser Ernährungsweise wird auf bestimmte Kohlenhydrate verzichtet, die sich negativ auf den Insulinspiegel auswirken. In Folge dessen kann sich das Hormon Prostaglandin besser an bestimmte Rezeptoren ansetzen, wodurch sich sich Entzündungs- und Schmerzreaktionen verringern sollen. Letztendlich soll das dazu führen, dass Du Geburt als weniger schmerzhaft empfindest und sich auch die Geburtsdauer verkürzt..  

Buchtipps 

Wer sich gerne mit gut geschriebener und exzellent recherchierter Lektüre auf die Geburt vorbereiten will, der finde jede Menge Werke von Experten auf dem Markt. Einige besonders empfehlenswerte Exemplare sind:  

Hypnobirthing 

Hypnobirthing ist ein Trend, der gar nicht so neu ist. In Amerika und Großbritannien wird Hypnobirthing bereits seit rund 20 Jahren praktiziert. Es gibt spezielle Kurse, in denen Du die Technik lernen kannst. Mit ihr bringst Du Dich selbst in Hypnose. So erlebst Du die Entbindung entspannter und schmerzfreier.

Gerade für Zweitgebärende mit traumatischen Geburtserlebnissen ist Hypnobirthing eine gute Methode, denn damit werden Ängste in positive Gedanken gewandelt. Wenn Du an dieser Art der Geburtsvorbereitung interessiert bist, findest Du ebenfalls wieder professionelle Online-Kurse oder Fachliteratur von Experten. Ein beliebtes Buch ist HypnoBirthing. Der natürliche Weg zu einer sicheren, sanften und leichten Geburt: Die Mongan-Methode – 10000fach bewährt!* von Marie F. Mongan.  

Geburtsvorbereitungskurs beim 2. Kind – mein Fazit

Natürlich ist es Deine Entscheidung, ob Du beim zweiten Kind einen Geburtsvorbereitungskurs besuchst oder nicht. Es gibt zwar eine Menge Vorteile, aber Du solltest kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du es aus Zeitgründen nicht einrichten kannst oder abends einfach lieber die Füße hochlegen möchtest.

Was auf jeden Fall sinnvoll ist, sind die vielen andere Optionen, mit denen Du Dich mit der bevorstehenden Entbindung auseinandersetzen kannst. Hier bist Du zeitlich flexibel und bereitest Dich selbst so gut vor, wie es Deine individuelle Situation eben gerade erlaubt.

Wichtig ist einzig und alleine, dass Du Dich sicher und selbstbewusst fühlst, wenn Du an die Geburt denkst. Falls Dich Ängste und Panikattacken plagen, dann sprich mit Deinem Frauenarzt oder der Hebamme darüber. Hole Dir auf jeden Fall Hilfe und Unterstützung, damit Du die nächste Entbindung so angenehm wie möglich erlebst.  

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